Spitzenk(r)ampf Langenthal-Basel endete 4:4

Von Martin Merk

Das Spiel der derzeit statistisch besten Mannschaften SC Langenthal und EHC Basel endete mit 4:4. Für die Gastgeber war es die Rehabilitierung nach der Pleite in Visp und der erste Punktgewinn gegen diesen Gegner seit dem Aufstieg, für die Basler das siebte Mal Ungeschlagenheit in Serie.

Der SC Langenthal sehnte nach sechs Niederlagen in Serie gegen Basel wieder einmal nach Revanche. Erst recht, weil die Serie von sieben Meisterschaftsspielen ohne Niederlage gestern mit der 1:6-Kanterniederlage in Visp ein abruptes Ende fand. Umso geladener waren die Oberaargauer gegen die Basler und das sah man. Bereits nach zwei Minuten gingen die Gastgeber vor rund 2000 Zuschauern in Führung, als der Basler Goalie Patrick Schöpf einen Schuss aus kurzem Winkel durchliess, abgegeben von Andreas Küng nach einem Bullygewinn des Ex-Baslers Kevin Schläpfer. Doch die Basler Antwort liess nicht lange auf sich warten. Deren Topscorer Jarno Peltonen scheiterte kurze Zeit später an den Pfosten, Thomas Nüssli im Powerplay machte es kurze Zeit besser. Doch die resultatmässige Ausgeglichenheit täuschte, denn die Langenthaler schienen mit mehr Energie-Reserven anzutreten und die Basler liessen sich oft zu Strafen und Gehässigkeiten verleiten. So sorgte in der 10. Minute wieder Schläpfer für die Führung, diesmal als Torschütze nach einem Bandenabpraller und in doppelter Überzahl. Die Basler verloren dagegen weiterhin viel Energie durch Strafen und hatten mit einem Konterversuch von Rolf Badertscher die einzige grössere Chance des Startdrittels.

In der Drittelspause wechselte der Basler Trainer Kent Ruhnke den Oltner Leihgoalie Davide Gislimberti für Schöpf ein, weshalb Gislimberti überraschend zu seinem Comeback im Basler Dress kam. Wohl aus Sicherheitsgründen, weil Schöpf sich mit dem Schiedsrichter Daniel Stricker anlegte und mit einer Zehnminutenstrafe bereits "verwarnt" war. Nur kurze Zeit später musste auch Dino Kessler raus: Der Verteidiger zog sich im zweiten Spiel nach seinem Comeback eine Knieverletzung zu. Dafür gaben seine Teamkameraden Gas und liessen den Gegner gar nicht mehr richtig ins Spiel kommen. Stefan Schnyder scheiterte in der 29. Minute knapp wegen einer weiteren Glanzparade des SCL-Torhüters Rainer Karlen, doch erneut im Powerplay gelang wenig später Jarno Peltonen der erneute Ausgleich, der knapp zwei Minuten danach aber bereits wieder weg war. Andy Keller wurde in Überzahl allein vor Gislimberti gelassen und traf zum 3:2-Pausenstand.

Das Schlussdrittel startete mit einer Basler Überzahl. Die Langenthaler waren noch nicht warm, standen in Schilf. Dafür waren die Basler heiss auf den Ausgleich und Thomas Nüssli schob den Puck auf Pass von Ralph Bundi bereits nach 17 Sekunden über die Linie. Auch danach spielten die Gastgeber unkonzentriert und legten nicht mehr soviel Kraft an den Tag wie zu Beginn, nicht zuletzt, weil immer mehr Fouls benötigt wurden. Anders wäre es auch nicht zu erklären, dass man in Überzahl bei vier gegen drei Spieler den Basler Verteidiger Markus Wüthrich im eigenen Drittel derart viel Bewegungsfreiheiten lässt. Wüthrich nahm dankend an und schoss den EHC Basel in der 46. Minute erstmals in Führung.

Von der Spielentwicklung her schien sich ein Basler Sieg abzuzeichnen, doch man hinterliess Lücken. So musste kurz nach einer Überzahlsituation ein Konterversuch mit einem penaltywürdigen Foul beendet werden. Doch Sean Berens vergab das Duell gegen Davide Gislimberti. In der 57. Minute konnten die Langenthaler aber doch noch jubeln. Sie erhielten ein Powerplay zugesprochen, welches Roland Kradolfer zum 4:4 verwertete. Dabei blieb es diesmal auch nach Verlängerung.