U20-WM: Russland - feiern oder scheitern?

Von Urs Berger

Die Frage Russlands über Weihnachten und Neujahr lautet: Feiern oder Scheitern? Denn die jungen Spieler Russlands haben ein Ziel. Der Nation beweisen, dass sie besser sind als in der vergangenen Serie gegen die Kanadier. Doch können sie dies erreichen?

Die Russen haben mit Alexei Cherepanov und Alexander Yasyunov zwei Spieler, die in den anderen Mannschaften der Junioren-Weltmeisterschaft auch für die Musik sorgen würden. Beide verfügen über Qualitäten, welche man den Russen attestiert und zudem noch einen direkten Zug auf das Tor verfügen. Eine seltene Kombination, welche man bei den Russen selten sieht. Dennoch gibt es das eine oder andere Mal, dass die beiden zu verspielt und zu wenig gradlinig agieren. Gerade diese Unsitte will der diesjährige Trainer den Jungspunden austreiben. Sergej Nemchinov stellt sich dieser Herausforderung. Der ehemalige Spitzenspieler der NHL und Nationalmannschaftsspieler für die damalige Sowjetunion und Russlands, verfügt über die nötige Kompetenz und kann das eine oder andere bewirken. Der einstige Center kann zudem seinen Spielern die Spielmacherqualitäten vermitteln, die es ebenfalls braucht.

Varmalov wegen Differenzen nicht im Team?

Im Tor müssen die Russen auf ihren Spitzentorhüter Semen Varmalov verzichten. Der talentierte Schlussmann konnte Nemchonov nicht von seinen Fähigkeiten überzeugen. Der Torhüter streitet Differenzen mit dem Trainerstab ab, doch einige Gerüchte aus Russland besagen das Gegenteil. Zudem wurde er, mit anderen Spielern, zu einem der Sündenböcke für die Niederlagen in den Super Series gestempelt. Für ihn kamen die Torhüter Stanislav Galimov, Sergej Gayduchenko und Sergej Bobrovskiy in das Team. Doch genügt das Trio den hohen Anforderungen der russischen Nation? Dies zu beweisen wird nicht einfach sein. In der Verteidigung müssen sich Vjacheslav Vojnov und Valery Zhukov die Hauptarbeit teilen. Im Sturm sollen Alexei Cherepanov und Alexander Vasjunov für die Mehrheit der Tore sorgen. Doch ob diese beiden die Last alleine tragen können, wird sich zeigen. Dennoch können die Russen auf ein breites Kader zurück greifen und auch in engen Spielen ihre individuellen Fähigkeiten ausspielen. Denn vor allem die Offensive verfügt neben den beiden genannten Spielern über weitere Spieler, welche für die eine oder andere Überraschung besorgt sein werden.

Schweiz gegen Russland - Überraschung oder alles normal?

Die Schweiz wird am Silvesternachmittag gegen Russland antreten. In diesem letzten Spiel geht es für die jungen Eisgenossen unter Umständen um die Qualifikation fürs Viertelfinale. Voraussetzung dazu ist, dass man das erste Spiel gegen die Finnen gewinnen kann. Ein Sieg der Schweizer wäre sicher eine Sensation, dennoch im Bereich des Möglichen. Sollten die Russen bereits für die Halbfinale qualifiziert sein, dann wäre die Notwendigkeit eines Sieges der Junioren aus Russland nicht gegeben. Aber noch ist das Spiel nicht gespielt und das Turnier ist noch nicht gestartet. Spätestens nach dem letzten Spiel der Vorrunde werden wir wissen, wie die Schweiz abschneiden wird. Gegen die Russen sind jedoch eine optimale Leistung und viel Glück gefragt.