Montag, 31. Dezember 2007

U20-WM 2007/08

4 : 3
(1:1, 2:1, 1:1)
Russland Schweiz
 

Matchbericht



 
 

Schweizer Junioren mit Steigerung

Von Urs Berger

In einem ausgeglichenen Spiel konnten die Schweizer die Russen fordern. Dennoch verlor man mit 4:3. Doch gegenüber gestern war eine klare Steigerung auszumachen. Am Ende war auch Pech im Spiel.

Die Schweizer begannen konzentrierter als gestern im Spiel gegen die Kasachen. Es schien, als sei ein Druck vom Team genommen worden und man spielte viel befreiter auf. Dennoch gingen die Russen in der 2. Minute durch einen Treffer von Anton Korolev mit 1:0 in Führung. Bei diesem Treffer war Lukas Flüeler, der heute das Tor anstelle von Robert Mayer hütete, von der Verteidigung alleine gelassen worden. Korolev konnte unbedrängt die Scheibe ganz ruhig annehmen und in das offene Tor einschieben. Die Schweizer schienen dies aber besser wegstecken zu können als im gestrigen Spiel und machten Druck auf die russische Verteidigung. In der siebten Minute brach Arnaud Jacquemet durch die Verteidigung der Russen und prüfte den russischen Schlussmann Sergej Bobrovski. Dieser konnte den Schuss auf die Seite ablenken. Die Schweizer gaben aber nicht auf. In der 9. Minute konnte Arnaud Jacquemet bei einer Strafe gegen Russland von einem Weitschuss Yannick Webers profitieren und schob zum 1:1-Ausgleich ein.

Entscheidung im mittleren Drittel

Die Schweizer spielten weiter keck mit und konnten das Spiel ausgeglichen gestalten. Nach dem ersten Seitenwechsel waren es aber die Schweizer, welche nach 39 Sekunden zuerst eine doppelte Überzahl zu bewältigen hatten. Russland war aber in dieser Phase cleverer und konnte, nach nur sieben Sekunden doppelter Überzahl, zum 2:1 treffen. Erneut gaben aber die Schweizer nicht auf. Acht Minuten später traf Dino Wieser zum 2:2-Ausgleich, nachdem der russische Torhüter einer seiner Schwächen zeigte und die Schoner zu weit offen liess. Erneut gestaltete sich das Geschehen auf dem Eis offen. Lange sah es danach aus, dass die Schweizer in Führung gehen konnten. Eine der besten Chance, um dies zu verwirklichen, hatte in der 29. Minute Reto Suri, als dieser vor dem offenen Tor die Scheibe nicht unterbringen konnte und über diese schlug. Drei Minuten vor Ende des zweiten Spielabschnittes war es Lukas Flüeler, der mit dem Glück haderte. Nach einem schnellen Konter durch die Russen schien es, als hätte er die Scheibe unter Kontrolle. Doch irgendwie kullerte diese zwischen seinen Schonern hindurch in das Tor. Es stand 3:2 für Russland. Dies war die Vorentscheidung zu Ungunsten der Schweizer.

Ausgeglichenes Schlussdrittel lässt hoffen

Die Schweizer spielten nun immer besser. Sie setzten die Russen unter Druck und machten deren Räume eng. Dennoch waren es die Russen, welche in der 42. Minute eine grosse Chance vergaben. Flüeler konnte den Schuss des alleine anstürmenden Russen mit seiner reflexschnellen Fanghand zunichte machen. In der 47. Minute hatten die Schweizer eine gross Chance, welche Lukas Stoop mit einem Schuss an den Pfosten abschloss. Die Schweizer gaben nicht auf. Sie arbeiteten weiter hart an ihren Chancen und glaubten an den Erfolg. In der 56. Minute zerstörten die Russen diesen Traum. Lukas Flüeler musste, nach einem Stockschlag eines russischen Spielers, ohne seinen Torhüterstock spielen und kassierte dabei den vierten Treffer. Postwendend reagierten die Schweizer. 129 Sekunden später wurde Russlands Vorsprung wieder auf ein Tor reduziert. Marco Maurer konnte ein schönes Zuspiel von Reto Suri zum 4:3-Anschlusstreffer ausnützen. Die jungen Schweizer versuchten noch mal alles und Jakob Kölliker nahm den Torhüter in den letzen Sekunden des Spieles zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, als der Russe Evgenj Kurbatov wegen übertriebener Härte auf die Strafbank musste. All diese Kraftanstrengungen halfen, bis auf einen Pfostenschuss eine Sekunde vor Ende der Spielzeit durch Yannick Werber, nichts. Am morgigen Neujahrstag ist nun erst einmal Erholung angesagt. „Morgen wollen wir einmal nichts machen und uns einfach erholen und vielleicht ein Buch lesen“, scherzte der gut gelaunte Dino Wieser. „Doch dann müssen wir uns auf unsere Aufgabe auf die kommenden beiden Spiele konzentrieren. Hier müssen einfach zwei Siege her. Egal wie.“ Hoffen wir, dass diese im Spiel vom Mittwoch gegen die Slowakei und am Donnerstag gegen Dänemark folgen werden. Sollte die Schweiz nur eines dieser Spiele verlieren, spielt man nächstes Jahr wohl in der zweitklassigen Division I. Ob dies gut für das Schweizer Eishockey wäre, würde sich zeigen.



Telegramm:

Tipsport Arena, Liberec. – 551 Zuschauer – SR: Sindler (CZE), Konc (SVK) / Bluml (CZE), Masik (SVK). – Tore: 1:31 Korolev (Chudinov, Melekhin) 1:0; 9:41 Jacquemet (Weber, Froidvaux; Ausschluss Kugryshev) 1:1; 20:46 Sayustov (Kurbatov; Ausschlüsse Weber, Maurer) 2:1; 28:45 Wieser (Bykov) 2:2; 37:49 Gordeyev (Filatov, Bodrov) 3:2; 55:31 Tikhonov (Golubtsov) 4:2; 57:40 Maurer (Suri, Lemm) 4:3.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Russland, 4-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Russland: Bobrovsky (Ersatz: Galimov); Kalimulin, Kurbatov; Doronin, Seleznev; Voinov, Alexandrov; Chudinov; Tikhonov, Sayustov, Golubtsov; Filatov, Anisimov, Dadonov; Gordeyev, Bodrov, Kugryshev; Milekhin, Mamin, Korolev.

Schweiz: Flüeler (Ersatz: Mayer); Weber, Josi; Welti, Maurer; Sbisa, Geering; Stoop; Berger, Froidevaux, Jacquemet; Wieser, Bykov, Sciaroni; Donati, Schlagenhauf, Lemm; Augsburger, Suri, Lötscher; Hollenstein.

Bemerkungen: 59:16 Time-out Schweiz; Schweiz ohne Torhüter ab 59:16. - Schüsse aufs Tor: 41:29 (12:12, 15:8, 14:9).


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Fotos von Christian Häusler






















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