Dienstag, 4. Januar 2005

U20-WM 2004/05

6 : 1
(2:1, 4:0, 0:0)
Kanada Russland


Matchtelegramm

 

Zuschauer: Ralph Engelstad Arena, Grand Forks - 11'862 Zuschauer
Schiedsrichter: Hansen (USA), Kautto (FIN)/Redding (USA).
Tore:
      ·  00:51 Getzlaf (Carter, Ladd) 1:0.
      ·  08:00 Syvret (Coburn, Bergeron/Ausschluss Parshin) 2:0.
      ·  19:28 Emelin (Shafigulin, Galimov/Ausschluss Coburn) 2:1.
      ·  23:33 Carter (Ladd, Getzlaf) 3:1.
      ·  27:53 Bergeron (Perry, Crosby/Ausschluss Shafigulin) 4:1.
      ·  28:54 Stewart (Dawes, Richards) 5:1.
      ·  33:19 Phaneuf (Getzlaf, Carter/Ausschluss Emelin) 6:1.

Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Kanada, 4-mal 2 plus 5 Minuten und Spieldauer-Disziplinarstrafe (Vorobiev) gegen Russland.
Kanada: Glass (Ersatz: Beauchemin); Phaneuf, Weber; Belle, Coburn; Seabrook, Syvret; Bergeron, Crosby, Perry; Dawes, Richards, Stewart; Dixon, Fraser, Macarthur; Carter, Getzlaf, Ladd.
Russland: Khudobin (23:33 Kuznetsov); Vorobiev, Ezhov; Rylov, Megalinski; Panin, Emelin; Misharin, Belov; Ovechkin, Pestunov, Lisin; Malkin, Shirokov, Radoulov; Shafigulin, Galimov, Nikulin; Parshin, Voloshenko, Yunkov.
Schüsse aufs Tor: 32:19 (13:7, 15:4, 4:8).


 

Matchbericht



 
 

Kanada verdienter Juniorenweltmeister

Von Urs Berger

In einem nur im ersten Drittel offenen und schnellen Spiel gewannen die Kanadier verdient mit 6:1. Die als klare Favoriten in die Weltmeisterschaft gestarteten Kanadier liessen von Anfang an nichts dem Zufall überlassen. Die Kanadier zeigten Team-, Kampf- und Sportgeist, feierten ihren Sieg danach auch ausgiebig.

Die Russen stellten sich den Beginn des Spieles sicher anders vor. Die Kanadier übernahmen von Anfang an das Heft in die Hand und überliessen den Russen keinen Raum und checkten früh vor. Nachdem der russische Torhüter nach 48 Sekunden den ersten Schuss abwehren konnte, gab Ryan Getzlaf nicht nach und erzielte nach 51 Sekunden das 1:0. Nun wogte das Spiel hin und her und beide Teams hatten genügend Möglichkeiten, das eine oder andere Tor zu erzielen. Dennoch gelang es beiden Mannschaften nicht, vorentscheidend in Führung zu gehen. Die Kanadier machten den Russen das Spiel schwer, in dem sie ihre beiden „Stars“ Alexander Ovechkin und Evgeni Malkin auf den Mann deckten und so den anderen Spielern keine Anspielstationen ermöglichte. Auf der russischen Seite viel auf, dass sie nur im Powerplay zu überzeugen mochten und selten richtig vor das Tor des kanadischen Torhüters Jeff Glass kamen. Schlussendlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die nun ab der sechsten Minute immer besser spielenden Kanadier, ein weiteres Tor erzielen konnten. Dies geschah dann auch, als Denis Parshin in der 7. Minute wegen eines üblen Stockschlages für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Nun zogen die Kanadier ihr an diesem Turnier gefürchtetes Powerplay auf und erzielten in der 9. Minute das 2:0. Die Russen versuchten danach noch einmal alles und konnten in der 20. Minute noch den Ehrentreffer erzielen. Doch zu mehr reichte es den nun bedauernswerten Russen nicht mehr, zogen doch die Kanadier in der 24. Minute, nach einem Faulen Ei des russischen Torhüters, auf 3:1 davon. Daraufhin ersetze der Russische Head-Coach, um ein Zeichen zu setzen, den Torhüter. Doch auch diese Massnahme brachte nicht viel und so konnten die Kanadier innerhalb von fünf Minuten auf 6:1 davonziehen.

Im letzen Drittel dieser Juniorenweltmeisterschaften geschah nicht mehr viel und die beiden Mannschaften schlossen einen Nichtangriffspack ab. Die letzen fünf Spielminuten wurden für die Kanadier vor ihren vielen mitgereisten Fans zu einer Zeremonie der besonderen Art. Bei jeder Puckberührung wurde geklatscht und gejohlt, als dann die letzte Minute anbrach, war die Ralph Engelstad Arena, welche heute Abend zum ersten Mal mit 11'862 Zuschauern ausverkauft war, in ein rot-weisses Farbenmeer und die kanadischen Fans zählten die Sekunden zurück. Als dann durch den amerikanischen Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen wurde, fielen sich die Spieler in die Arme und feierten ihren ersten Triumph seit dem letzen Weltmeistergewinn im Jahre 1997, mit den nun bei Bern spielenden Daniel Brière und Christian Dubé, sind doch immerhin acht schwere und lange Jahre vergangen.

An der anschliessenden Pressekonferenz meinte der Russische Head-Coach, dass das frühe Tor die Entscheidung brachte. Der kanadische Trainer sprach aber auch von der Taktik, welche zu hundert Prozent aufging. Auch die überglücklichen Spieler der Kanadier sprachen von Glück und viel Kampfkraft, doch auch entscheidend sei der Teamgeist gewesen, der sehr stark und ausgeprägt gewesen sei. Die Spieler werden nun zurück in das Hotel Hilton fahren und dort die Nacht mit Feiern verbringen. Dies ist ihnen, nach diesen anstrengenden 12 Tagen, auch zu gönnen. Doch nächstes Jahr heisst es dann, im Heimatland in Vancouver, den Titel zu verteidigen und das zu erreichen, was die Amerikaner nicht konnten. Die Tietelverteidigung.


Schlussrangliste
1. (2)Kanada
2. (5)Russland
3. (4)Tschechien
4. (1)USA
5. (3)Finnland
6. (7)Schweden
7. (6)Slowakei
8. (8)Schweiz
9. (A)Deutschland
10. (A)Weissrussland

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