Sonntag, 2. Januar 2005

U20-WM 2004/05

7 : 2
(3:2, 0:0, 4:0)
Russland USA
 

Matchbericht



 
 

Russland gewinnt Revanche

Von Urs Berger

Nach dem die USA im ersten Aufeinandertreffen mit Russland noch mit einem erkämpften 5:4 vom Eis gehen konnten, haben sie im heutigen Spiel an die Leistungen der letzen Spiele angeschlossen und waren zu wenig konstant. Ausschlaggebend für den Sieg dürfte die mangelhafte Konsequenz vor dem Tor und die läuferische Überlegenheit der Russen gewesen sein. Somit werden die Amerikaner am Dienstag Nachmittag auf die Tschechen im Spiel um Bronze treffen und die Russen am Abend im alles entscheidenden Spiel um den Turniersieg auf die Kanadier. Beides sicher interessante Spiele, welche es in sich haben können.

Im fünfundzwanzigsten Aufeinandertreffen dieser Teams gingen die leicht favorisierten Russen schon nach 118 Sekunden in Führung, dies nachdem der Amerikaner Alex Goligoski wegen hohem Stock nach 78 Sekunden den Weg auf die Strafbank fand. Dieses Tor jedoch nur der Strafe von Goligoski zuzuschreiben wäre nicht ganz fair, konnte doch auch Al Montoya nicht überzeugen und liess den eigentlich harmlosen Schuss von Dimitri Vorobiev passieren. Nur 168 Sekunden später und eine Strafe mehr auf dem Konto der USA hiess es durch Alexander Ovechkin mit dem zweiten Powerplay-Treffer 2:0 für die Russen. Der im ganzen Turnier nie richtig zu überzeugende Russe konnte auch hier von einem Stellungsfehler in der Verteidigung der Amerikaner profitieren und feuerte den Schuss ab der blauen Linie geschickt ab, so dass Al Montaoya, dem die Sicht durch einen eigenen Spieler verdeckt war, keine Chance hatte. Als dann in der 7. Minute die erste Strafe für Russland ausgesprochen wurde, konnten die Amerikaner von dieser profitieren und verkürzten auf 2:1. Die „Stars and Stripes“-Truppe konnte dabei von einer schwachen Parade vom russischen Torhüter Anton Khudobin profitieren, welcher den Schuss von Robbie Schremp unter seinen Schonern hindurch ins Tor kullern liess. Nun kamen die Amerikaner besser ins Spiel und konnten bei der nächsten Strafe der Russen den 2:2 Ausgleich erzielen. Es schien alles wieder offen und beide Mannschaften spielten beherzt auf den Körper und kämpften um jede Scheibe. Doch die Russen waren gegenüber den Amerikanern immer einen Schritt schneller und so erzielten diese dann nach nur 77 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer den erneuten Führungstreffer.

Im Mittelabschnitt lieferten sich beide Mannschaften einen defensiven Schlagabtausch mit hartem, aber fairem Körpereinsatz und so entwickelte sich ein interessantes und schnelles Spiel, jedoch ohne Tore. Nachdem zum letzen Mal in diesem Spiel die Seiten gewechselt wurden, schien es bis in die 52. Minute nach einem engen Spiel auszusehen. Doch dann verloren die Amerikaner ihre bisherige Geduld und wurden nach dem 4:2 der Russen völlig aus der Bahn geworfen. Mit dummen, unnötigen Strafen, mit einem Coach, der das Risiko liebte und den nun kaltblütigeren Russen erhöhten diese auf das (zu) hohe Schlussresultat von 7:2.

Nach dem Spiel meinte der amerikanische Trainer Scott Sandelin, dass es wohl ein Fehler gewesen sei, seinen Torhüter bereits drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit aus dem Tor zu nehmen. Dennoch musste er auch dem Team einen Vorwurf machen, hatten sich dieses doch in den letzen 10 Minuten des Spieles 41 Strafminuten eingesammelt. Der Coach der Russen war natürlich zu frieden und verteilte seiner Mannschaft grosse Komplimente. Er meinte, auf eine Frage eines Reporters auf den Ausgang des Finales, man werde gegen diese starken Kanadier sicher einen schweren Stand haben. Dennoch schaue er zuversichtlich nach vorne und hoffe, dass er am 4. Januar am Abend den Pokal des Juniorenweltmeisters in die Höhe stemmen könne.

Auch die nächsten Spiel an diesen Weltmeisterschaften versprechen Spannung pur. Treffen doch morgen die beiden skandinavischen Vertreter, Schweden und Finnland, im Spiel um Platz 5 aufeinander, um danach am nächsten Tag die beiden letzten Spiele mit den Paarungen USA–Tschechien und Kanada–Russland zu enden.


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