Samstag, 1. Januar 2005

U20-WM 2004/05

2 : 8
(1:1, 1:2, 0:5)
Schweden USA
 

Matchbericht



 
 

Beste (Eishockey-)Unterhaltung

Von Urs Berger

Es gibt sie also doch noch, die Spiele, in denen die Mannschaften keiner taktischen Weisung folgen müssen und frei aufspielen können. Beide Teams boten in allen Spielabschnitten hochstehendes und körperbetontes Eishockey. Beide nutzten die Möglichkeit, sich offensiv zu beteiligen und schossen aus allen Positionen. So entwickelte sich zwei Drittel lang ein offensives, manchmal von haarsträubenden Fehlern geprägtes Spiel. Im letzen Drittel spielten dann nur noch die Amerikaner, welche dann den Sieg danke einem Hattrick von Phil Kessel sicherstellten.

Das erste Drittel begann mit einem Feuerwerk der Schweden. Ohne auch nur einen Moment Angst oder Respekt vor den Amerikanern zu haben, schossen und liefen sie wie die Wilden und setzten so die Amerikaner früh unter Druck. Als dann in der 5. Minute der Schwede Lou Eriksson auf einen Pass von Johannes Salmonsson das Skore eröffnen konnte, wurden auch die Amerikaner geweckt. Nun wog das Spiel hin und her. Beide Teams konnten sich Chancen erarbeiten und blieben auch in den Box- oder Powerplays immer gefährlich. So auch in der 12. Minute, als ein Amerikaner den schwedischen Torhüter Davis Rautio Berguv klar bezwungen hatte, aber der russische Schiedsrichter Bulanov den Treffer nicht gab. Wieso, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben, gab er doch der anwesenden Presse keinen Kommentar ab. Doch nun war der Kampfgeist der Amerikaner geweckt und sie stürmten nach vorne und warfen alles in den Angriff. Diese Bemühungen wurden nach genau 60 Sekunden nach dem annullierten Treffer belohnt und so stand es in der 13. Minute 1:1. Auch nach diesem Ausgleich wurde kaum auf die Defensive geachtet, obwohl die Devise des amerikanischen Headcoach war, „Defense first“. Doch seine Mannschaft wollte ihm nicht gehorchen.

Im zweiten Drittel gingen die Amerikaner früh in Führung und konnten dank einem guten Torhüter das Spiel offen gestalten, konnten doch die Schweden immer wieder gefährlich vor Al Montoya auftauchen. Dieser vereitelte jedoch die Führung der Schweden immer wieder. In der 24. Minute konnte dann der einheimische Drew Stafford das wichtige 2:1 erzielen. Danach kam die Show des Phil Kessel, welcher die amerikanischen Tore vom 3:1 zum 6:2 erzielte. Nun war das Spiel entschieden und die Amerikaner hätten einen Gang zurücknehmen können. Sie taten dies nicht, sondern kämpften um jede Scheibe und waren sich auch nicht zu schade in den Slot zu gehen und die harten Schläge der schweden Verteidiger und Torhüter einzustecken. So erzielten die Amerikaner noch zwei weitere Tore zum schlussendlich zu hohen, aber klaren 8:2-Sieg über die Schweden, welche auch sehr viel Pech hatten mit ihren Torhütern. In der 45. Minute musste Torhüter David Rautio Berguv mit einer verletzen Schulter ausgewechselt werden und an seiner Stelle kam die Nummer zwei im schwedischen Team zum Einsatz, Christopher Heino-Lindberg, welcher aber unglücklich spielte und danach auch an der Pressekonferenz vom Trainer nicht gelobt wurde.

Morgen stehen nun wieder drei Spiele auf dem Programm. Das erste Spiel wird Slowakei-Weissrussland sein (12:00 Uhr Ortszeit), gefolgt von Kanada-Tschechien (15:38 Uhr Ortszeit) und das letzte und wohl DER Knüller der diesjährigen Weltmeisterschaften Russland-USA (19:38 Uhr Ortszeit), bei welchem die Russen sicher auf Revanche eingestellt sein werden für deren Auftaktniederlage im ersten Spiel mit 4:5 gegen die USA. Für Spannung wird also gesorgt sein.


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