Montag, 27. Dezember 2004

U20-WM 2004/05

8 : 1
(1:1, 4:0, 3:0)
Kanada Schweden
 

Matchbericht



 
 

Hockey Pur!

Von Urs Berger

Im bisher besten und intensivsten Spiel an der U20-Weltmeisterschaft gewannen die Kanadier verdient gegen ein überaus schwaches und in der Defensive überfordertes Schweden mit 8:1. Dennoch können die Kanadier froh sein, dass es nicht anders gekommen ist.

Beide Teams starteten schnell und aggressiv in das Spiel. Die Schweden versuchten von Anfang an Druck auf die Kanadier zu entwickeln. Die Kanadier auf der anderen Seite hatten etwas dagegen und es entwickelte sich ein, in den ersten 20 Minuten, defensives Spektakel, das von den Fehlern der beiden Teams lebte. Den ersten Fehler machte der schwedische Torhüter Christopher Heino-Lindberg, als er mit einem hohen Stock die erste Strafe des Spiels nach 21 Sekunden bekam. Diese Strafe konnten die Kanadier zwar nicht ausnützen, doch 7 Sekunden nachdem diese abgelaufen war erzielten die Kanadier das 1:0. Nach diesem Treffer spielte die Juniorenauswahl der Kanadier die Schweden schwindlig. Immer wieder kamen die Gastgeber gefährlich vor das Tor und die schwedische Verteidigung musste sich mehrere Male bei ihrem Torhüter bedanken, das es noch nicht 2:0 oder 3:0 hies. So vergab in der 5. Minute Corey Perry eine herausragende Chance der Kanadier zum Ausbau der Führung mit einem Knaller an die Latte. Sekunden später sandte der tschechische Schiedsrichter Minar den kanadischen Stürmer Danny Syvret auf die Strafbank. Diese erste Strafe des Team Canada nutzten die Schweden zum vorübergehenden Ausgleich aus. Nun wurde Eishockey auf dem höchsten Level angeboten und beide Teams hatten viele gute Chancen, konnten diese aber nicht nutzen. Als in der 19. Minute die Schweden die Möglichkeit hatten, für 48 Sekunden mit 5 gegen 3 zu spielen, waren es aber nicht sie, welche die grössten Chancen hatten, sondern die Kanadier. Mike Richards scheiterte jedoch zweimal nacheinander am, im ersten Drittel, herausragenden Torhüter Christopher Heine-Lindberg.

Das zweite Drittel begann mit einem Hammerschlag für die Schweden. Bereits nach 52 Sekunden stand es für die Kanadier 2:1 und nur 167 Sekunden später erhöhte Nigel Dawes auf 3:1. Nun brachen die Schweden auseinander und die Kanadier erhöhten in regelmässigen Abständen das Skore auf 5:1 zur zweiten Drittelspause. Die Schweden waren nicht einmal mehr in der Lage, eine doppelte Überzahlsituation auszunutzen, welche sie doch immerhin während 1:37 hatten. Auch ein Time-out des Coaches der Schweden brachte nichts. An der anschliessenden Pressekonferenz meinte er lakonisch, das dies für das heutige Spiel typisch gewesen sei.

Das letzte Drittel verlief im ähnliche Schema wie das Mitteldrittel. Schweden war bemüht, Tore zu machen, vernachlässigte aber die Defensive und so konnten die Kanadier ihren Vorsprung locker auf 8:1 ausbauen. Doch so einseitig die Partie ab dem Mitteldrittel war, umso mehr wurde auf dem offenen Eis gecheckt. Waren es im ersten Drittel gerade mal zwei „Open Ice Hits“ so waren es im letzen Drittel ein gutes halbes Dutzend. Dies wiederspiegelt die Spiel- und Laufstärke der Kanadier, welche mit den Spielern Sydney Crosby, Ryan Getzlaf, Dion Phaneuf und Jeff Glass ausgezeichnete Spieler in den eigenen Reihen haben und diese auch Konsequenter einsetzen und ausbilden. Diese Stärken kommen natürlich auf den kleineren Eisfeldern in Nordamerika speziell zum tragen, sind doch die Spieler von Kanada und den USA daran gewöhnt, im Gegensatz zu den Europäern. Die einzige Frage, die sich nun noch stellt, ist die, ob diese beiden Länder, wie letztes Jahr in Finnland, wieder im Finale aufeinander treffen oder ob es schon früher geschieht. Denn hier auf den kleineren Eisfeldern sind diese Teams klare Favoriten um das Finale zu erreichen.


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