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Schweiz verliert knapp
Von Reto Wiedmer
Die Schweizer U18 zeigte im heutigen Spiel alle Seiten, welche ein Eishockeyteam zeigen kann. Ein schlechtes erstes Drittel, im Mittelabschnitt ein aufbäumen und im Schlussdrittel kamen die Tore. Trotzdem unterlagen die Eidgenossen den Russen mit 4:3
Typisch Russisch
Schon vor dem ersten Bully war jedem Realist klar, dass die Schweizer heute eine Superleistung brauchen um die Russen schlagen zu können. Das Spiel begann auf hohem Niveau, die beiden Teams schenkten sich zu Beginn überhaupt nichts und so ging es bis zum ersten Spielunterbruch 5:08. Nur gut eine Minute später musste der Russe, Gurkin, auf die Strafbank, doch das erhoffte 1:0 für die Schweizer endete mit dem 0:1 aus Sicht der Eidgenossen. Kuznetsov schnappte sich nach dem Bully sofort die Scheibe und fuhr auf zwei Verteidiger los, welche er mit einem herrlichen Dribbling ausschaltete und zu letzt liess er auch Torhüter Meili keine Chance und schob zum 1:0 ein. Die Russen übernahmen von diesem Zeitpunkt an das Zepter und erhöhten drei Zeigerumdrehungen später zum 2:0. Wieder war es ein Russe über aussen ein Schuss wagte und traf. Das Team aus Russland spielte im ersten Drittel wie man es von ihnen kennt. Mit schnellem und technischem und somit typischem Russischen Eishockey, war man den Schweizer immer einen Schritt voraus.
Die Schweiz gewann Oberhand
Es schien, dass Manuele Celio zur Pause die richtige Analyse gemacht hatte und sein Team optimal auf das zweite Drittel eingestellt hat. Es waren nun die jungen Schweizer, die der Mannschaft aus Russland immer einen kleinen Schritt voraus war. Die Eidgenossen waren zeitweise minutenlang im Drittel der Russen, trotz dieser zwischenzeitlichen Überlegenheit gelang es der Mannschaft aus der Schweiz nicht ein Tor zu erzielen, und so kam es wie es im Sport oft der Fall ist, wer die Tore vorne nicht erzielt, der erhält sie hinten. Und plötzlich waren es die Russen welche das 3:0 bejubelten. Nach einem gekonnten Pass durch die Schweizerbox, erzielte Berdnikov das dritte Tor für das Team aus Russland. Doch die Schweiz liess sich auch durch diesen Treffer nicht unterkriegen und kämpfte weiter, doch ein Torerfolg blieb im zweiten Abschnitt aus
Diese Mannschaft hat Charakter!
Als in der 43. Minute der vierte Treffer für die Russen Tatsache war, glaubte wohl in der ganzen Halle niemand mehr an einen Sieg der Schweizer. Doch das Team von Manuele Celio zeigte Charakter. In der 56. Minute schossen die „Shveicarcy“ ( so nennen die Weissrussen die Schweizer) zwei Tore zum 4:2 . Die Torschützen waren Dean Kukan und Kaj Leuenberger innert 35 Sekunden. Drei Minuten später war es einmal mehr Ambri- Junior Gregory Hofmann der den Anschlusstreffer für die Eidgenossen schoss. In den letzten Sekunde versuchte Celio noch einmal alles, er nahm den starken ZSC-Goalie Meili vom Feld, und versuchte es mit sechs Feldspielern, die Chancen zum Ausgleich waren vorhanden aber ein Tor gelang den Schweizern nicht mehr. Nun spielen die Schweizer am Donnerstag gegen Tschechien um die Ränge 5 und 6.
Telegramm:
RUS– SUI 4:3 (2:0, 1:0, 1:3)
Minsk Sportpalast: Zuschauer. – SR: Sidorenko (BLR), Smith (CAN); Orolin (SVK), Winge (SWE). – Tore: 6. Kuznetsov (Ausschluss: Gurkin!) 1:0; 9. Shalunov (Gurkin) 2:0; 24. Lopachuk (Gavrus, Leonov;Ausschluss: Orellana) 1:2; 31. Berdnikov (Stepanov, Kuznetsov) 3:0; 43. Berdinkov (Kuznetsov, Kartayev; Ausschluss: Hachler) 4:0; 56. Kukan (Schmutz) 4:1; 56. Leuenberger (Martschini, Trutmann) 4:2; 59. Hofmann (Bärtschi) 4:3. – Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Russland; 4x 2 Minuten gegen die Schweiz. – Schüsse: 33:29 (12:7, 10:13, 11:9).
Russland: Vasilevski (Ersatz: Kostenko); Stepanov, Antipin; Nesterov, Arzamastsev; Gurkin, Zheldakov; Yarullin; Berdnikov, Kartayev, Kuznetsov; Namestnikov, Barbashev, Galimov; Lyubimov, Apalkov, Grigorenko; Kulikov, Shalunov, Zyryanov; Arkhipov.
Schweiz: Meili (Ersatz: Saikkonen); Hachler, Kukan; Leu, Sutter; Trutmann, Guerra; Orellana; Haas, Lammer, Vermin; Rexah, Martschini, Bärtschi; Andrighetto, Schmutz, Hofmann; Neher, Arnold, Leuenberger; Kuonen.
Bemerkungen: 55.42: Timeout Russland; 58.07 Timeout Schweiz; 58.56- 60.00 Schweiz ohne Goalie
Stimmen zum Spiel
Verteidiger, Samuel Guerra: Am Anfang waren wir sehr nervös, wir erhielten in Boxplay ein unnötiges Tor. Im zweiten Drittel konnten wir die Chancen nicht ausnützen. Im letzten Abschnitt haben wir Charakter gezeigt und bewiesen, dass wir gutes Eishockey spielen können. Aber ja, so ist der Sport halt.
Torhüter, Lukas Meili: Ich habe lieber Spiele in denen ich oft beschäftigt wirde, heute versuchte ich unsere Mannschaft so lange wie möglich im Spiel zu halten. Wir waren zu Beginn sehr ungefährlich vor dem Tor, was sich später aber änderte. Nun ist es schade verloren zu haben, aber jetzt holen wir den fünften Platz!
Headcoach, Manuele Celio: Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die Jungs haben heute gezeigt wie viel Charakter in diesem Team steckt. Wir haben drei Tore erhalten die auf individuelle Klasse der Russen zurückzuführen sind, haben uns aber später wieder von diesen Rückschlägen erholt und gezeigt wer wir sind. Ich bin überzeugt die Mannschaft wird aufstehen, denn wir wollen diesen fünften Schlussrang!
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Fotos von Beat Jau (CAPITAL-PHOTO.CH) © |Diashow anzeigen
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