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Kanada ist Weltmeister
Von Andreas Bernhard
Durch fünf Tore aus zehn Schüssen im ersten Abschnitt sorgten die Kanadier früh für klare Verhältnisse. Die Russen hatten in keiner Phase des Spiels die geringste Chance gegen die konsequenten Kanadier
Auch im Final trafen zwei Teams aufeinander, die sich bereits aus den Gruppenspielen kannten. Damals gewannen die Russen in einem ausgeglichenen Spiel 4:2. Vier katastrophale Abwehrfehler stürzte die Tatneft Arena ins kollektive Elend. In der fünften Minute stolperte Igor Golovkov als hinterster Mann im Powerplay und ermöglichte Nicolas Deschamps einen Alleingang auf den russischen Goalie Alexander Pechurskiy. Deschamps liess sich diese Chance nicht entgehen und traf zum 1:0. In der 10. Minute verlor Dmitry Kostromitin den Puck hinter dem eigenen Tor an Maxime Sauve. Sein Pass versenkte Corey Trivino sicher zum 2:0. In der 16. Minute kümmerte sich Verteidiger Dmirty Kulikov um den selben Spieler wie sein Kollege Viacheslav Voinov und ermöglichte so Brayden Schenn, aufs Tor zu ziehen und Pechurskiy herrlich aussteigen zu lassen. Da die Kanadier 50 Sekunden zuvor bereits im Powerplay getroffen hatten, stand es schon 4:0. Der russische Trainer Alexander Birykov nahm sein Time-out und ersetzte den Torhüter. Dass es nicht am Goalie lag, bewiesen Voinov und Kulikov in der 18. Minute. Jordan Eberle konnte zuerst Voinov überlaufen, wurde von Kulikov nicht angegriffen und traf mit einem schön platzierten Schuss zum 5:0.
Mit dieser komfortablen Führung im Rücken, konnten sich die Kanadier bereits im Mittelabschnitt darauf beschränken, das Spiel zu kontrollieren. Die Russen blieben den über 10'000 Zuschauern auch weiterhin vieles schuldig. Vorne ging nichts und hinten leisteten sie sich haarsträubende Fehler. Maxim Chudinov liess sich gar zu einer Matchstrafe hinreissen. In diesem Powerplay knallte Tyler Cuma die Scheibe von der blauen Linie in die rechte obere Torecke zum 6:0. Als Brandon McMillan in der 37. Minute wieder einmal Dmitry Kulikov aussteigen liess und Goalie Danila Alistratov zwischen den Schonern hindurch erwischte, bekamen die Kanadier gar Applaus vom enttäuschten russischen Publikum. Exemplarisch für die heutige Verfassung der russischen Mannschaft war die Szene in der 38. Minute, als Pavel Chernov im Powerplay lustlos über die Scheibe schlug oder der Beginn des letzten Drittels. Die Russen konnten kurz hintereinander 1:10 beziehungsweise 0:43 in doppelter Überzahl spielen. Die drei Kanadier mussten sich nicht gerade viel bewegen, um diese Situationen zu überstehen und als sie wieder vollzählig waren, schallten „Canada, Canada“-Rufe durch das Stadion. Schon beinahe überschwenglich wurden die Kanadier beim 8:0 durch Tyler Hall in der 47. Minute gefeiert. Auch diesem Tor ging ein leichtfertiger Scheibenverlust in der eigenen Zone von Dmitry Kulikov voraus.
Tatneft Arena, Kasan 10’000 Zuschauer
Schiedsrichter: Tom Laaksonen (FIN), Robert Ritchie (USA); David Brown (USA), Peter Sabelström (SWE)
Tore:
04:32 1:0 Deschamps (Ausschluss: Teubert!)
09:02 2:0 Trivino; Sauve
15:06 3:0 Eberle; Hodgson, Ellis (Ausschluss: Chernov)
15:55 4:0 Schenn
17:05 5:0 Eberle; Schandella, Hodgson
27:14 6:0 Cuma (Ausschluss: Chudinov)
36:21 7:0 McMillan; Schenn, Nemisz
46:49 8:0 Hall; Hodgson, Eberle
Strafen:
Kanada: 12 x 2 min. plus 10 min (Teubert, Check von hinten)
Russland: 7 x 2 min. plus Matchstrafe (Chudinov, Kopfstoss) plus 5 min. und Spieldauer (Kulemin, Hoher Stock)
Schüsse: 31:29 (10:13, 13:5, 8:11)
Aufstellung:
Kanada: Allen (Ersatz: Carrozzi); Scandella, Teubert; Cuma, Hamonic; Robak, Myers; Ellis; Hall, Hodgson, Eberle; Sauve, Duchene, Trivino; Deschamps, O’Dell, Lagace; McMillan, Schenn, Nemisz; Brittain.
Russland: Pechurskiy (ab 16. Alistratov);Voinov, Kulikov; Chudinov, Golovkov; Vasilev, Kostromitin; Orlov; Filatov, Loktionov, Petrov; Raisov, Chernov, Lazarev; Kulemin, Grachev, Biryukov; Kalimullin, Fisenko, Yarchuk.
Bemerkungen:
16. Time-out Russland
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Fotos von Christian Häusler
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