76. Spenglercup in Davos (26.12. - 31.12)

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Vorfreude auf den Eishockey-Klassiker

Fünf mehrheitlich verstärkte Topteams, davon drei Landesmeister, Spitzenspieler aus fast allen NLA-Mannschaften - so lautet die Affiche für den 76. Spengler Cup, der zwischen Weihnachten und Neujahr in Davos stattfindet. An einer Medienkonferenz im Einkaufszentrum Letzipark in Zürich informierte die dreiköpfige Spengler-Cup-Direktion über den letzten Stand der Vorarbeiten. Sowohl bei den teilnehmenden Teams als auch bei den Organisatoren ist die Vorfreude auf das bedeutendste Klubturnier der Welt gross.

Mit Ausnahme des deutschen Meisters Kölner Haie setzen die Organisatoren mit Sparta Prag, TPS Turku und Team Canada sowie dem Titelverteidiger und Gastgeber Hockey Club Davos auf ein bewährtes Teilnehmerfeld. "Alle teilnehmenden Teams kennen das Turnier und wissen deshalb, was sie erwartet", sagt Spengler-Cup-Sportchef Jörg Eberle. Dies treffe auch auf die Kölner Haie zu, die das Turnier 1999 für sich entscheiden konnten. Eberle spricht damit die Erfahrung an, dass in Davos auch schon Mannschaften angetreten sind, die vom hohen Tempo und der Hochklassigkeit der Gegner überrascht wurden. Im Wissen um das hohe Niveau und versehen mit dem Ehrgeiz, den Spengler Cup Davos unbedingt zu gewinnen, wollen sich deshalb alle vier Klubteams verstärken. "Schliesslich ist der Spengler Cup das beste Klubturnier der Welt", sagt zum Beispiel Kölns Trainer Hans Zach. Und Turkus Assistenztrainer Hannu Virta lässt aus Finnland verlauten: "Es ist für uns Freude und Ehre zugleich, an diesem Turnier teilnehmen zu dürfen."

Vom Team Canada erwartet Jörg Eberle, dass es einmal mehr mit einem starken Aufgebot nach Davos reisen wird: "Die Mannschaft wird traditionsgemäss aus in der Schweiz tätigen Kanadiern und jungen AHL-Cracks bestehen. Und vielleicht wird gar der eine oder andere NHL-Spieler darunter sein." Nach der letztjährigen Finalniederlage gegen den HCD sind die Kanadier auf Wiedergutmachung aus, denn für sie gibt es nichts demütigenderes als eine Niederlage im Trikot mit dem Ahornblatt auf der Brust. Dies bestätigt die Aussage von SCB-Star Christian Dubé, der am letzten Spengler Cup in Diensten des Teams Canada stand: "Alles für den Sieg zu geben, ist in unserem Selbstverständnis verankert." Zusätzlich motivierend auswirken könnte sich die mögliche Präsenz einer kanadischen TV-Station, welche die Spiele des Teams Canada live übertragen möchte. Die Verhandlungen sind noch im Gange. In Anbetracht dieser Ausgangslage freut sich Jörg Eberle deshalb besonders auf das diesjährige Turnier: "Alle fünf Teams wollen gewinnen, können aber ohne den Druck der Meisterschaft spielen. Deshalb wird das Niveau wieder hoch und die Spielweise attraktiv sein."

Erweiterung der "Zauberformel"

Auf Grund des zu erwartenden Aufgebots des Teams Canada und den vorgesehenen Verstärkungsspielern für die vier Klubteams werden auch dieses Jahr die meisten Schweizer NLA- und einzelne NLB-Klubs am Spengler Cup vertreten sein. Dieser Umstand kommt der dreiköpfigen Spengler-Cup-Direktion mit Rolf Bachmann (Vorsitz), Jörg Eberle (Sport) und Georg Gasser (HCD VR-Delegierter) entgegen. "Der Spengler Cup soll ein Eishockeyfest für die ganze Schweiz sein", meint Georg Gasser und spricht damit die sechs Elemente umfassende "Zauberformel" des Turniers an: "Diese besteht aus dem Mix von Davos als grösstem Wintersportort Europas, dem einmaligen Eisstadion, dem HCD als beliebtestem Eishockeyklub der Schweiz, dem festlichen Termin zwischen Weihnachten und Neujahr, der garantierten und attraktiven TV-Präsenz und der langjährigen Tradition." Aus Sicht der Direktion wird der Spengler Cup aber noch von einem siebten Erfolgselement geprägt: den Win-win-Partnerschaften der Beteiligten. Gasser betrachtet es als Führungsaufgabe, das Bewusstsein für diese Formel und deren Werte bei allen beteiligten Kreisen nachhaltig zu fördern.

Gasser verweist auf die Verantwortung, welcher der Spengler Cup nicht nur gegenüber dem HCD und der Region Davos, sondern gegenüber dem ganzen Schweizer Eishockey habe: "Durch die grosse Medienpräsenz und den Live-Übertragungen von SF DRS ist der Spengler Cup eine wirksame Werbeplattform für die Region und das Schweizer Eishockey. Schon unzählige Schweizerinnen und Schweizer sind durch die packenden Bilder zu einem Ausflug nach Davos oder zum ersten Besuch eines Eishockeyspiels animiert worden." Deshalb ist und bleibt es ein erklärtes Ziel der Spengler-Cup-Direktion, mit dem Turnier den Zuschauern zu Hause und im Stadion die Sportart Eishockey näher zu bringen. Auf Grund dieses Anliegens ist der Spengler Cup - zusammen mit dem Schweizerischen Eishockeyverband, den ZSC Lions, und dem Hockey Club Davos - auch Partner des Events "Goalgetter hautnah", welcher vom 7. bis 23. November 2002 im Einkaufszentrum Letzipark in Zürich durchgeführt wird. Es war deshalb auch naheliegend, dass die diesjährige Spengler-Cup-Medienkonferenz im Umfeld dieser informativen und attraktiven Veranstaltung stattfand.

Die Denkweise der Spengler-Cup-Direktion hatte auch Auswirkungen auf den neuen Spengler-Cup-Logo. "Unser Turnier ist untrennbar mit Davos und dem HCD verbunden. Deshalb haben wir den Logo näher zur Region Davos gerückt", erklärt Gasser. Optisch bedeutet das die Integration des Originalschriftzugs von Davos Tourismus und die Stärkung der Davoser Farben blau und gelb.
Vier langjährige und ein neuer Partner

Mit AMAG, Feldschlösschen, UBS und der Zürich kann der Spengler Cup auf langjährige und treue Partner zählen. Auf das diesjährige Turnier hin ist es nun dem neuen Spengler-Cup-Vermarkter Sportart gelungen, trotz dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, mit Swisscom Mobile den fünften und letzten Hauptsponsor zu verpflichten. "Wir wollten einfach nicht wahrhaben, dass man für einen der beliebtesten Sportanlässe der Schweiz keinen fünften Hauptsponsor gewinnen kann", sagt Oliver Achermann, Geschäftsführer der Sportart AG, die seit diesem Jahr für die Vermarktung verantwortlich zeichnet. In diesem Glauben sei man nun bestätigt worden und man freue sich darüber, dass man fünf so namhafte Unternehmen hinter dem Turnier wisse. Eine direkte Auswirkung hat der Einstieg von Swisscom Mobile auf die Infrastruktur. Denn auf Grund des erhöhten Platzbedarfs im VIP-Bereich wird das VIP-Zelt erstmals in der Geschichte des Turniers doppelstöckig gebaut. "Dadurch können wir unseren Sponsoren und deren Gästen einen dem Rahmen gebührenden, hohen Standard anbieten", sagt Oliver Achermann. Er ergänzt aber, dass eine Sponsoringpartnerschaft tägliche Aufmerksamkeit und Arbeit voraussetze und deshalb nie abgeschlossen sei.


Mehr Attraktionen im und ums Eisstadion

Nach dem letztjährigen Turnier, welches mit 82'390 Zuschauern einen neuen Rekord verzeichnete, kündigte die Spengler-Cup-Direktion Optimierungen in und ums Eisstadion sowie beim Ticketing an. Auf die diesjährige Austragung hin setzt sie einen Teil ihres Versprechens um. So gibt es nun im Fanzelt nicht nur Musik, sondern auch eine attraktive Grossleinwand, einen Interview-Corner und einen Promi-Chat. "Diese Attraktivitätssteigerung wurde möglich, weil wir dieses Jahr das Recht für die Führung des Fanzelts von Davos Tourismus gekauft haben", erklärt Rolf Bachmann. Auch in der Halle sind zusätzliche Attraktionen geplant: SF DRS, das wiederum sämtliche Spiele live überträgt, wartet mit einem neuen Pausenspiel auf, das von Rainer Maria Salzgeber moderiert wird. Und dank zwei zusätzlichen Kameras und einer eigenen Regie werden auf den beiden Grossleinwänden im Stadion noch mehr Emotionen zu sehen sein. Beibehalten wird die im letzten Jahr erstmals durchgeführte Eröffnungs- respektive Schlusszeremonie.

Als noch nicht optimal bezeichnet Bachmann das Angebot im Bereich ums Stadion. "Wir wollten schon auf dieses Jahr hin das Angebot mit einem qualitativ hochstehenden Village zwischen Eisstadion und Fanzelt aufwerten, aber leider ist uns dies nicht gelungen. Es sind zuerst noch weitere Gespräche mit Davos Tourismus nötig." Zur Erinnerung: Beim Spengler Cup gehört das Gebiet ums Stadion nicht in den Verantwortungsbereich der Organisatoren, sondern von Davos Tourismus. "Das macht es für uns schwierig, denn für einen zeitgemässen und modernen Sport-Event ist es zwingend, dass das Umfeld im Veranstaltungskonzept integriert ist", sagt Bachmann.

Tickets sind noch erhältlich

Auf Grund der grossen Beliebtheit des Turniers sind Spengler-Cup-Tickets auch dieses Jahr eine rare Angelegenheit. Und dies, obwohl die Organisatoren die Ticketpreise erhöht haben. Rolf Bachmann betont aber, dass nur die Preise für Sitzplätze erhöht worden sind. "Diese Preise bewegen sich aber im Vergleich zu den anderen Swiss-Top-Sport-Veranstaltungen höchstens im Mittelfeld." Bei den Stehplätzen habe man nicht nur auf einen Aufschlag verzichtet, sondern gar eine neue Kategorie "Lehrlinge" geschaffen. "Mit dieser Preisgestaltung kommen wir unserer sozialen Verantwortung nach, denn es soll niemand vom Spengler Cup ausgeschlossen werden." Schliesslich seien es die Fans, welche die einmalige Stimmung am Spengler Cup prägen.

Obwohl die Spiele mit HCD-Beteiligung bereits ausverkauft sind, gibt es für alle anderen Partien (inklusive Final) noch Tickets. Diese sind entweder beim Ticketcorner oder bei den 40 Transport- und Reiseunternehmungen erhältlich, welche Tagesreisen an den Spengler Cup anbieten. Ab 17. Dezember 2002 können zudem die dort nicht abgesetzten Karten über die Vorverkaufskasse in der Eishalle Davos bezogen werden.

Im Zuge der Optimierungen in allen Bereichen wird die Spengler-Cup-Direktion auf Grund der grossen Nachfrage nach Eintrittskarten auf das Turnier 2003 hin auch beim Ticketing handeln. So soll das bisher bescheidene Sitzplatzkontingent, welches der Ticketcorner zur Verfügung hatte, deutlich erhöht werden. Rolf Bachmann: "Dadurch vergrössern sich die Chancen für alle, eines der begehrten Sitzplatz-Tickets erstehen zu können."