Skoda-Cup
vom 7. bis 9. Februar 2003 in Basel

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Kader
Slowakei


Slowakische Grünschnäbel wollen sich für WM aufdrängen

Von Martin Merk

In unserer Umfrage wird die Slowakei nach über 700 Stimmen nur als drittbestes Team eingestuft hinter Kanada und der Schweiz. Nun könnte man frech sagen, dass viele Schweizer sowieso die Schweiz wählen und der grosse Name Kanada halt am meisten "zieht". Und die Deutschen als Erzrivalen wählt man sowieso nicht... Dies ist aber nur die halbe Wahrheit! In der Tat stellen die Slowaken noch kein Weltmeister-Team, vielmehr will der neue Trainer Frantisek Hossa neue Spieler für die WM sichten. Im Voraus weiss er schliesslich auch nicht, welche slowakischen NHL- und AHL-Stars vor und während der WM ausscheiden.
Neu ist nicht nur der Trainer, sondern auch ein Grossteil der Mannschaft. Nur gerade acht Spieler können eine zweistellige Zahl an Länderspielen aufweisen. Die Stürmer Stanislav Gron, Martin Hujsa, Miroslav Lazo und Erik Weissmann - sie alle spielen in ihrer Heimat oder in der lukrativeren Liga Tschechiens - dürften in Basel ihr Länderspieldebüt geben. Mit knapp 10 Länderspielen im Mittel stellt der Weltmeister-Verband das klar unerfahrenste Team, was auch das tiefe Durchschnittsalter von 24,3 Jahre bestätigt. Die Mannschaft ist demnach erst im Aufbau und man darf noch keine Wunderdinge erwarten, auch wenn die Spieler hier einen engen Kampf um die WM-Plätze führen. Der Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger zum neuen Team: "Die Slowaken spielen wesentlich schneller und offensiver als an der letzten WM."
Mit der Verjüngung verlief auch das erstes Turnier noch nicht optimal: Am Baltika-Cup in Moskau, eines von vier Turnieren der Euro Hockey Tour, gewannen die Slowaken nur gegen Schweden und waren gegen Finnland, Tschechien und Russland teilweise klar unterlegen. Vor allem die 1:6-Niederlage gegen den Erzrivalen Tschechien war bitter. Resultatmässig stehen die Slowaken sozusagen ähnlich unter Druck wie die Schweizer.
Der Weltmeister in Basel

Von Urs Berger

Das Team aus der Slowakei reist mit einem beachtlichen Repertoire an. Neben dem Weltmeistertitel des letzten Jahres haben sie auch einen zweiten Platz an der WM von 2001 im Gepäck. Trotz einigen namhaften Absenzen im Team kann die Slowakei doch zu den engen Favoriten am diesjährigen Skoda-Cup gezählt werden.

Den Schweizer Eishockeyfans wir am Skoda-Cup ein etwas anderes Nationalteam als an den letztjährigen Weltmeisterschaften präsentiert. Es fehlen, bedingt durch die NHL, einige hochkarätige Namen. Stars wie zum Beispiel Miroslav Satan (Buffalo Sabers), Peter Bondra (Washington Capitals) oder Richard Zednik (Montreal Canadiens) sind im Gegensatz zur Weltmeisterschaft 2002 abwesend. Doch trotzdem hat es der neue Headcoach der Slowakei, Frantisek Hossa, geschafft wiederum eine hochkarätige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Gespannt darf man auf den Auftritt des neuen Torhüters Karol Krizan in der Nationalmannschaft sein. Er wird in der Slowakei als starker und ruhiger Torhüter geschätzt und von allen Seiten gelobt.

Auch die Slowaken reisen mit zwei Spielern mit NHL-Erfahrung an. Vaic und Gron haben zusammen in der NHL nur 10 Partien bestritten, doch sind diese beiden in der Nationalmannschaft wichtig. Sie bringen internationale Erfahrung mit, kennen das Spielsystem der Kanadier und sind sich gewohnt hart zu spielen.

Die Slowaken haben gegen die Schweiz bisher in 20 Spielen neun Spiele gewonnen, sieben mal verloren und vier mal unentschieden gespielt. Diese sehr ausgeglichene Bilanz ist doch erstaunlich, sind doch die Slowaken erst nach dem Verfall der Tschechoslowakei in den Ring der A-Nationen aufgestiegen. Im Gegensatz zu Tschechien, welches den Platz der Tschechoslowakei in der A-Gruppe behalten durfte, mussten die Slowaken in der C-Gruppe beginnen. Um so mehr erstaunte die Tatsache, dass nun die Slowaken bereits Weltmeister sind.

Aus diesen Gründen wäre ein Punkteverlust gegen die Schweiz schon eine kleine Sensation, wobei man auch sehen muss, dass die Slowaken nicht mit der bestmöglichsten Mannschaft antreten. Doch die jungen „Wilden“ in der slowakischen Mannschaft, werden dies zu verhindern versuchen.

Basel, den 07.02.2003. Ende der Serie.