SL: PostFinance Topscorer erhalten Checks

Dienstag, 19. Februar 2019, 18:04 - Martin Merk

Es war Zahltag für die PostFinance Topscorer der Swiss League. Die Topscorer und Vertreter der elf Clubs kamen nach Erlenbach am Zürichsee, wo der Sportsender MySports beheimatet ist, um für die gesammelten Scorerpunkte ihre Checks abzuholen.

Gewonnen hat die Wertung Philip-Michaël Devos vom HC Ajoie – und das, unglaublich, zum vierten Mal in Folge in seiner vierten Saison in der Liga! Diesmal sammelte der Center 75 Punkte, ergibt 30‘000 Franken für die Nachwuchskasse der Jurassier. Und dabei wäre er fast in einer anderen Sportart gelandet. «Meine Familie kam aus den Niederlanden, aber ich habe vor einigen Jahren aufgehört Fussball zu spielen», so Devos, der es sich trotzdem nicht nehmen liess, das eine oder andere Mal nach Basel oder Bern zu fahren für Spiele der Champions League.

Insgesamt flossen 95‘600 Franken an die SL-Clubs, derselbe Betrag zahlt PostFinance an Nachwuchsprojekte der Swiss Ice Hockey Federation – macht 191‘200 Franken für den Schweizer Nachwuchs aus der diesjährigen Swiss League Saison.

«Es macht uns unheimlich Freude das Geld zu verteilen, weil wir nach wie vor überzeugt sind vom Konzept, das dem Nachwuchs zu Gute kommt. Alles was wir tun, hat irgendwie mit Nachwuchs zu tun, auch unser neustes Engagement in E-Sports. Das Investment für den Nachwuchs zahlt sich aus», sagte Thomas Zimmermann, Leiter Brand Experience PostFinance und der Mann mit den Checks.

5,5 Millionen Franken wurden so in den letzten 17 Jahren in der National League und der Swiss League an den Nachwuchs ausgeschüttet.

Auch der HC La Chaux-de-Fonds ist bei der Scorerwertung regelmässig oben mit dabei. Den zweitgrössten Check gab es daher für Timothy Coffman, der mit einem Highlight-Tor vorgestellt wurde. «Das grosse Eis passt zu meinen läuferischen Fähigkeiten», antwortet er artig.

Auch andere Nordamerikaner, welche die Mehrheit der SL-Topscorer ausmachen, haben sich gut an die Liga gewöhnt. Selbst Mark van Guilder vom EHC Visp, der einst ein NHL-Spiel mit Nashville bestritt. «Im Vergleich ist die Stimmung in Visp besser. Die Fans sind wilder. Und es ist definitiv kälter», so der Amerikaner.

Andere sind dagegen auf dem Absprung. Brent Kelly vom SC Langenthal lässt sich nicht zum Rücktritt vom Rücktritt überreden. «Ja, es ist meine letzte Saison. Es war ein hartes Jahr. Nun freue ich mich auf die Playoffs», so der SCL-Stürmer.

Zu reden gab auch nochmals der Strichkampf. Mit einem Sieg gegen die GCK Lions sowie den nötigen zwei Punkten im Penaltyschiessen gegen Olten fing die EVZ Academy die Lions noch im letzten Moment ab. «Es war verrückt. Wir haben immer an unsere Chance geglaubt, bis wir oben waren», sagte der Academy-Topscorer Fabio Kläy. Enttäuschung dagegen bei Ryan Hayes, dem Träger des Helms des PostFinance Topscorers bei den GCK Lions: «Wir können nichts machen. Wir kamen selbst in diese Situation und sie nutzten es aus.»

Für die Spieler ist es eine Ehre, den Helm zu erhalten, für einige eine Motivation. Doch Routinier Fabian Sutter vom EHC Kloten, der den Helm schon bei vielen Clubs trug, macht auch auf die Schattenseite aufmerksam: «Alle schauen auf dich und spielen umso härter gegen dich. Aber wer ihn hat, hat ihn sich verdient und hat eine gute Saison.»

Zu reden gaben auch die verpatzten Transfers von Winterthurs Ausländer Jared Gomes (Wechsel nach Kloten geplant) und Anthony Negro (La Chaux-de-Fonds), welche die letztgenannten Clubs mit Wut im Bauch kommunizieren. Die ausländischen Spieler hätten bis zum 15. Februar transferiert werden müssen, so steht es eigentlich schwarz auf weiss in den von den Clubs abgesegneten Reglementen. Was sie jedoch aufgrund einer fehlerhaften, mündlichen Auskunft beim Verband nicht taten. Die Transfers sind daher geplatzt, weil der Verband sich strikt ans Reglement hält trotz des Fehlers und für die beiden Spieler ist die Saison zu Ende. «Es ist enttäuschend. Ich hätte es geliebt mit Kloten gute Playoffs zu spielen. Nun hoffe ich nächste Saison eine Chance zu erhalten», sagte Gomes, der den Check von PostFinance für den EHC Winterthur entgegennahm.

Bereits bei seinem neuen Team war dafür Dario Rohrbach, der PostFinance Topscorer der HCB Ticino Rockets. Er spielt heute mit dem HC Ambrì-Piotta, weshalb als Ersatz der zweitbeste Scorer Timo Haussener den Check für das Tessiner Schlusslicht abholte.

Los geht es mit den Playoffs in der Swiss League ab Freitag. Von den acht Teams haben sich zudem sechs für einen Aufstieg beworben und werden allesamt im Falle eines Gewinns der Meisterschaft für die Ligaqualifikation zugelassen (siehe News).

PostFinance Topscorer Swiss League 2018/19

1. Philip-Michaël Devos, Ajoie, 75 Punkte, 30'000 Fr.

2. Timothy Coffman, La Chaux-de-Fonds, 60 Punkte, 24'000 Fr.

3. Cason Hohmann, Olten, 57 Punkte, 22‘800 Fr.

4. Mark van Guilder, Visp, 56 Punkte, 22‘400 Fr.

5. Cody Wydo, Thurgau, 47 Punkte, 18’800 Fr.

6. Ryan Hayes, GCK Lions, 45 Punkte, 18’000 Fr.

7. Brent Kelly, Langenthal, 41 Punkte, 16’400 Fr.

8. Fabian Sutter, Kloten, 33 Punkte, 13’200 Fr.

9. Jared Gomes, Winterthur, 28 Punkte, 11’200 Fr.

10. Fabio Kläy, EVZ Academy, 21 Punkte, 8‘400 Fr.

11. Dario Rohrbach, HCB Ticino Rockets, 15 Punkte, 6’000 Fr.