Calvin Thürkauf – Lugano offerierte mir die gewünschte Stabilität

Donnerstag, 2. September 2021, 17:23 - Maurizio Urech

Vor den zwei wegweisenden Auswärtsspielen in der CHL für den HC Lugano haben wir uns mit einem der Neuzugänge unterhalten die sich schon in den Vordergrund gespielt haben, Stürmer Calvin Thürkauf der wie Santeri Alatalo vom EVZ zu den Bianconeri stiess.

Als erstes wollten wir von ihm wissen wie er seine Zeit in Nordamerika (3 Spiele für Columbus in der NHL, 154 in der AHL für Cleveland) beurteilt.

«Es war eine positive Erfahrung in Nordamerika, es ist definitiv ein anderes Eishockey als hier in der Schweiz, vor allem was das Business hinter den Kulissen betrifft, es war eine wichtige Erfahrung für meine Karriere. Cool zu sehen das Spiele wie Verteidiger Zach Werenski oder Stürmer Dillon Dube mit denen ich gespielt habe den Sprung in die NHL geschafft haben. Für jeden jungen Spieler ist die NHL ein Traum es ergab sich die Chance in die Juniorenliga zu wechseln, da musste ich nicht lange überlegen.»

Dann folgte die Rückkehr in die Schweiz zum EVZ, hatten Sie noch einen Vertrag mit den Innerschweizern?

«Nein, ich habe mit dem EVZ verhandelt. Aufgrund der ungewissen Situation in Nordamerika war es zuerst nur ein Plan B, aber dann kam noch die Pandemie, ich habe beim EVZ unterschrieben und erhielt von Columbus die Freigabe. Leider habe ich mich früh verletzt und bestritt nur 22 Spiele, doch es war trotzdem eine gute Erfahrung, auch wenn ich nur von aussen mitfiebern konnte, war es Cool zu sehen dass die Mannschaft gewonnen hat. Ich habe am Erfolg geschnuppert und dies will ich hier nach Lugano zusammen mit Santeri Alatalo mitbringen. Wir wollen unsere Leadership einbringen um unser Ziel zu erreichen, mit Lugano zu gewinnen.»

Wieso haben Sie Lugano gewählt, Sie hatten sicher noch andere Optionen?

«Lugano hat mir einen 3-Jahresvertrag angeboten, andere nur einen Vertrag für eine Saison, in der aktuellen Situation war es für mich wichtig Stabilität zu erhalten und Lugano hatte mich schon vorher kontaktiert, als ich mich für den EVZ entschied. Daher habe ich mich entschieden diese Option zu nehmen, etwas neues für mich, ich bin nicht mehr zu Hause muss aus der Komfortzone, eine andere Stadt, eine andere Sprache. Ich kann mich als Person weiterentwickeln und habe eine neue sportliche Herausforderung angenommen, wo ich mich neu beweisen muss.»

Letzte Saison hatten Sie mit Dan Tangnes einen skandinavischen Coach, der eher eine ruhige Persönlichkeit hat, hier in Lugano mit Chris McSorley einen Coach der für seine Emotionalität bekannt ist, was gefällt Ihnen besser?

«Ich persönlich finde es besser wenn ein Coach auch Emotionen ins Spiel bringt und auch mal den Tarif durchgibt, aber ich kann nichts schlechtes über Dan Tangnes sagen, er war ein Mega guter Coach, hatte ein gutes Verhältnis zu den Spielern, auch dank seinem System spielten wir ein attraktives Eishockey und haben gewonnen. Unter Mc Sorley weht definitiv ein anderer Wind, ich glaube auch für ihn ist es eine Umstellung, nachdem er ein paar Jahre nicht gecoacht hat. Ich habe bisher einen mehr als positiven Eindruck von ihm und ich glaube er kann uns helfen hier etwas zu erreichen.»

Ihr habt die ersten zwei Spiele der CHL zu Hause vor Publikum bestritten, auch für euch Spieler ist die Rückkehr der Zuschauer wichtig?

«Dies ist definitiv so. letzte Saison waren die Spiele ohne Publikum im Prinzip wie Trainingsspiele. Sobald die Fans zurückwaren, kam die Energie zurück, ich freue mich wenn wir dann wieder ein volles Stadion haben. Aber es war jetzt schon Cool mit den Fans der Curva Nord.»

Trotz der vielen Absenzen habt ihr aus den ersten zwei Spielen der CHL drei Punkte geholt, ein guter Grundstein für den weiteren Verlauf?

«Ich habe das Gefühl das Skelleftea der bessere Gegner war, Tappara Tampere hat die Differenz im Powerplay gemacht, wo Sie jede Chance ausgenutzt haben, dies macht in den meisten Spielen die Differenz. Fünf gegen Fünf ist meisten ausgeglichen, dank dem Powerplay kannst du das Momentum auf deine Seite ziehen, Specialteams machen in diesen Spielen fast immer die Differenz. Tappara hatte ein besseres Powerplay als unser PK. Ein Vorteil für uns ist sicher dass wir in den nächsten zwei Spielen unser Roster fast vollständig zur Verfügung haben werden. Es tut uns gut dass alle Spieler die mit Ihrer Nationalmannschaft an den Olympia-Qualifikationsturnieren teilgenommen haben, wieder dabei sind. Da werden wir sehen wie es ist, wenn wir vollständig antreten können. Ich glaube dass wir trotz der vielen Absenzen gesehen haben dass wir bei fünf gegen fünf gegen zwei europäische Topteams mithalten konnte. Bei den Specialteams haben wir sicher noch Luft nach oben, wir suchen noch nach der optimalen Zusammensetzung.»

Eine sehr intensive Zeit für euch, kaum zurück aus Skandinavien, geht es schon mit der Meisterschaft los, kann es ein Vorteil sein dass ihr dank diesen Partien einen höheren Rhythmus habt?

«Die ersten zwanzig Spiele dieser Saison bestreiten wir bis Ende Oktober, ein gedrängtes Programm, aber dies ist gut für uns. Wir kommen in einen guten Rhythmus und können unsere Fehler korrigieren. Du kannst trainieren so viel wie du willst, aber der Ernstkampf ist etwas anderes, in diesen Partien können wir lernen wie unser System funktioniert, wie auch die Chemie zwischen den einzigen Spielern. Wir wollen uns ja konstant steigern um dann für die Playoffs bereit zu sein. Mc Sorley zeigt uns jeweils nach den Spielen auf dass wir auch an unserem System festhalten müssen, wenn etwas negatives passiert. Wenn wir uns daran halten sind wir ein unangenehmer Gegner für alle Teams. «