Gotteron: Konstruktion der Halle abgeschlossen

Dienstag, 8. September 2020, 11:52 - Medienmitteilung

Mission erfüllt: Viel mehr als «nur» eine Eishalle – ein einzigartiger Bau.

Nach vier Jahren intensiver Arbeit (zwei Jahre Bau und zwei Jahre Planung) ist die Konstruktion der neuen Eishalle abgeschlossen. Den Bauherren ist es gelungen, ein Bauprojekt ins Leben zu rufen, das erneut für eine hexenkesselartige Stimmung sorgen wird: Die einzigartige Neigung der Tribünen sowie ein vogelnestartiges Grundgerüst mit Wendeltreppen, die einen optimalen Zugang zu den 9’000 Sitzplätzen, 23 Logen, 6 Restaurants und 12 Buvetten ermöglichen, sind die Highlights dieses grossangelegten und äusserst komplexen Projekts. Die Fassade in der Optik der Drachenschuppen von Fribourg-Gottéron verleiht dem Bau den letzten Schliff. Die Termine und das Budget wurden eingehalten, die Inbetriebnahme hat wie geplant begonnen und alles ist bereit für den Saisonstart. Die Sicherheit hatte und hat nach wie vor oberste Priorität.

Ein einzigartiges Projekt

Die neue Eishalle weist einige einzigartige Eigenschaften auf:

  • Bau durch Privatpersonen (Eigentümerin: L’Antre AG)
  • Finanzierung erfolgt zu über 50 % von Privatpersonen
  • Die Eishalle blieb von 6.30 bis 23.00 Uhr in Betrieb, auch während der Bauphase
  • Erhaltung der Struktur der Tribünen mit ihrer einzigartigen Neigung
  • Die Struktur bietet Platz für 9’000 Zuschauer, unter Einhaltung der Sicherheits- und Evakuierungsstandards
  • Technische Innovationen

Grosse technische Herausforderungen und eine aussergewöhnliche Komplexität

Die technische Komplexität lag in der Realisierung des «Mikado»-Grundgerüstes, welches das Auge des Drachens im Form von Stahlrohren darstellt, der Wendeltreppen und insbesondere im Ersatz des 8’000 m2 grossen Dachs. Es wurde ein Zeitplan erstellt, der viele Hürden hinsichtlich der Vorbereitungszeiten und des Arbeitsfortschritts beinhaltete. Die Planung mit gestaffelten Teams und die Flexibilität der am Projekt beteiligten Personen und Firmen waren unerlässlich, um das Bauvorhaben zum Erfolg zu führen. Der Zugang, die Fluchtwege, die Sicherheit und die Umkleidekabinen mussten jederzeit sowohl für die Arbeiter als auch für die Öffentlichkeit gewährleistet und zugänglich sein

Das Innere der Eishalle

Der Innenbereich wurde so entwickelt, dass ein maximaler Platz für das Spektakel gesichert werden kann. Die Halle ist absichtlich dunkel gehalten, um die Blicke auf das Eisfeld zu richten. Durch die überdachte Anordnung der Sitze erhält die Eishalle eine komplett neue Dynamik. Der Videotron, der komplette LED-Ring und das Soundsystem sorgen anlässlich der Spiele für eine atemberaubende Atmosphäre. Nichts deutet darauf hin, dass es sich bei der Eishalle «lediglich» um eine Renovierung handelt – abgesehen von der Neigung den alten Tribünen. Es wurde eine völlig neue Konstruktion realisiert.

Überdachung

Die mikado-artige Grundstruktur des Stadions gewährleistet alle notwendigen technischen und szenografischen Elemente und bietet Platz für ein Photovoltaikfeld, welches nun das Dach der Eishalle bedeckt. Form und Geometrie des Baus lenken den Blick auf das Spiel.

Fassade

Die neue Eishalle ist mit einer Drachenhaut bedeckt. Mehr als 1’600 dreidimensional geformte Metallschuppen unterstreichen den besonderen Charakter des Gebäudes. Die Farben des Tageslichts spiegeln sich darin wider und sein Aussehen ändert sich ständig. Die perforierten Abschnitte sind lichtdurchlässig und ermöglichen einen Blick nach aussen, der für Restaurants und die Verwaltung wichtig ist.

Beleuchtung

Um die spezielle Fassade nachts zum Leben zu erwecken wurden 600 Leuchtelemente installiert. Die Eishalle kann somit entsprechend der Stimmung des Drachens beleuchtet werden.

Eine architektonische Finesse, welche die Sicherheit der Zuschauer begünstigt

Die Wendeltreppen bieten zu Beginn der neuen Saison, die durch COVID 19 überschattet wird, einen unerwarteten Vorteil. Die Doppeltreppen in den vier Ecken und den vier Eingänge zur Eishalle gewährleisten eine sehr effiziente Zuschauertrennung auf jeder Etage. Dadurch können die Zuschauer sicher die Spiele geniessen.

Energie

Das Thema Energie und nachhaltige Entwicklung waren die Hauptanliegen von L'Antre. Ziel war es, ein energetisches Vorreiterbeispiel abzugeben. Die technische Qualität der Bausubstanz wurde erheblich verbessert. Darüber hinaus bedecken 3’770 m2 Sonnenkollektoren das Dach der Eishalle und produzieren fast 700’000 MWh / Jahr, was dem jährlichen Verbrauch von 200 Haushalten entspricht. Die zu 100 % erneuerbare Energie wird hauptsächlich in den vier Gebäuden auf dem Gelände (Eishalle 1, Eishalle 2, Sporthalle, Dorfhalle) verbraucht. Wenn es einen Überschuss gibt, wird er für andere Verbraucher in das Netzwerk zurückgeführt. Die Sonnenkollektoren decken auch die zweite Eisbahn P2 und den Parkplatz ab. Die Wärme, die durch die erforderliche Kälte der beiden Eisflächen erzeugt wird, wird zurückgewonnen. Sie trägt wiederum zur Erwärmung und Produktion von Warmwasser für alle Räumlichkeiten auf dem Gelände bei.

Um die Anlagen zu regulieren und zu optimieren, koordiniert ein intelligentes Managementsystem den Energiefluss am gesamten Standort St-Léonard. Um dieses globale Energiekonzept umzusetzen, bilden L’Antre AG, die Stadt Freiburg und Groupe E eine Energiegemeinschaft.

Ein Gewinn auf allen Ebenen

L'Antre beauftragte die HC Fribourg-Gottéron AG mit dem Betrieb der Eishalle in Form eines Pachtvertrages, in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg die weiterhin die P2 betreibt. Ziel ist es, den Nutzern der Eishalle einen Zugang zu fairen Preisen zu gewährleisten.

Für die HC Fribourg-Gottéron AG bietet dieses innovative «Arbeitsinstrument» neue und interessante Perspektiven für die Zukunft. Die gegenwärtigen Umstände verhindern, dass dieses neue Gebäude zu 100 % seine Kapazität ausnutzen kann. Nichtsdestotrotz sind die Entwicklungsmöglichkeiten enorm, wenn wir wieder zur Normalität zurückkehren können.

Die Vorteile des neuen Eisstadions sind vielfältig und betreffen alle internen und externen Ebenen. Sowohl der Profisport als auch die Jugendbewegung profitieren von professionellen Infrastrukturen. Gleiches gilt für alle Mitarbeiter des Unternehmens. Auch allen anderen Nutzern und Eisläufern sowie den Zuschauern kommt die neue Einrichtung in Bezug auf Komfort und Sicherheit zugute. Obwohl das Potenzial derzeit aus aktuellen Gründen (COVID 19) noch begrenzt ist, verfolgt der HC Fribourg-Gottéron seine Ambitionen im Rahmen seiner Strategie für 2025 weiter.

Fristen, Budget und Finanzierung

Wer sich im Frühjahr 2018 vorzustellen wagte, dass die Bauarbeiten im August 2020 abgeschlossen sein würden, musste mit einer grossen Portion Glück rechnen. Der ins Auge gefasste Zeitplan war sowohl administrativ als auch in Bezug auf das Standortmanagement sehr ehrgeizig. Trotz der Pandemie und dank der Bemühungen aller Beteiligten sowie einer strengen Überwachung der Arbeiten konnten alle Fristen eingehalten werden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich erwartungsgemäss auf CHF 88 Mio. (ohne Grundstück). Der Rückgriff auf ein mögliches Bankdarlehen hängt von der nächsten Kapitalerhöhung, die Ende September geplant ist, ab. Die Miete beträgt CHF 1.8 Mio.

L’Antre AG bedankt sich herzlich bei allen, die an die neue Eishalle geglaubt haben, angefangen bei den Aktionären, den am Vorhaben beteiligten Unternehmen und ihren Mitarbeitern sowie den kantonalen und kommunalen Behörden. Ihre Unterstützung hat es ermöglicht, ein aussergewöhnliches Projekt zu realisieren.

Die «L’Antre AG» ist eine mit einem Aktienkapital von CHF 32.5 Mio. dotierte, private Immobiliengesellschaft mit Sitz in Freiburg. Ihr Ziel ist der Bau der neuen Eishalle Freiburgs.

Zusammenfassung der Meilensteine ​​des Projekts:

Juni 2014: Präsentation des Projekts «Losinger»

Januar 2015: Lancieren des Projekts «Losinger» und der «Task Force»

Juni 2016: Wahl der Variante «Umbau der aktuellen Eishalle». Vier Varianten wurden analysiert. Projekt "Losinger" wurde verworfen.

Oktober 2016: Gründung der L’Antre AG

Juni 2017: Deponierung Detailbebauungsplan

September 2017: Wahl des Generalunternehmens Implenia

Oktober 2017: Beschluss Generalrat der Stadt Freiburg (Baubewilligung DÜP und Subvention)

Oktober 2017: Kapitalerhöhung L’Antre AG (auf CHF 22.5 Mio.)

November 2017: Einreichen der Baugenehmigungsanträge (kein Widerspruch)

Februar 2018: Zulassung Detailbebauungsplan RUBD

März 2018: Arbeitsbeginn (Demontage von Containern) (vorläufige Genehmigungen)

Juni 2018: Entscheidung des Grossrats

August 2018: Baugenehmigung einholen

September 2018: Endgültige Genehmigung des Detailbebauungsplans

Dezember 2018: Definitive Baubewilligung DÜP , endgültiger Vertrag Gesamtunternehmen

Juni 2019: Ende der Bauarbeiten

Juli 2019: Ende der Installation des neuen Metallrahmens

Juli 2019: Erhöhung des Grundkapitals auf CHF 32.5 Mio.

September 2019: Beginn der Installation der Fassade

Oktober 2019: Wiederaufnahme des Teilbetriebs der Eishalle mit 6’500 Plätzen

Oktober 2019: Beginn der Entwicklung der Sportzonen und der Renovierung von Level 0 und der Innenausstattung der oberen Bereiche

Februar 2020: Inbetriebnahme der Solarzellen

Februar 2020: Vorläufige Betriebserlaubnis für die öffentlichen Umkleidekabinen und den Schulbereich

März 2020: Ende der Sportsaison, Abtauen des Eises und Fortsetzung der Ausrüstungs- und Entwicklungsarbeiten im gesamten Gebäude

August 2020: Arbeitsende und Abnahme der Arbeiten, Inbetriebnahme der Büros und der Räumlichkeiten durch den HCFG

September 2020: Ende der Installation des « Agora-Portal» und Beginn der Aussenarbeiten der Stadt Freiburg