Lettland stellt Weissrussland als Gastgeber in Frage

Montag, 17. August 2020, 18:00 - Maurizio Urech

Der Premierminister Lettlands, Krisjanis Karins, hat heute bestätigt, dass man mit der IIHF Gespräche aufnehmen will um anstelle von Minsk einen neuen Austragungsort für die WM 2021 zu finden.

Lettland hat sich vor drei Jahren gemeinsam mit Weissrussland für die WM beworben. Unter dem Motto "Leidenschaft ohne Grenzen" ist die WM 2021 daher in Minsk und Riga geplant. Die lettische Regierung will diese Zusammenarbeit aufgrund der aktuellen politischen Lage nun aber lieber stoppen und mit der IIHF das Gespräch suchen.

Der lettische Aussenminister Edgars Rinkevics sagte an einer Medienkonferenz: "Unsere Priorität ist es mit der IIHF zu diskutieren. Falls sich die Situation in Weissrussland nicht ändert, muss es unser Ziel sein zu verhindern, dass die WM in Minsk stattfindet." Aber falls sich die politische Situation ändern sollte, könne die WM trotzdem in Minsk durchgeführt werden, so Rinkevics.

Wo die WM sonst durchgeführt werden könnte, liess die lettische Regierung offen. Die Arena Riga wäre der zweite Spielort der WM neben der grösseren Minsk-Arena in Weissrussland, wo auch die Schweizer Nationalmannschaft eingeteilt ist. In Lettland gibt es keine zweite Eventhalle dieser Grösse um die WM alleine durchzuführen. Weissrussland organisierte die WM 2014 alleine mit zwei Hallen, wird jedoch wegen den umstrittenen Präsidentschaftswahlen von Massenprotesten und Polizeigewalt erschüttert. Die lettische Regierung gehört dabei zu den schärfsten Kritiker des langjährigen Machthabers Alexander Lukaschenko.

Die IIHF und die Organisatoren in beiden Ländern halten bislang an ihren Plänen fest und wollen die Lage weiter beobachten. "Es gab keine Gespräche an andere Standorte oder Länder zu ziehen. Wir wurden auch nicht von anderen Ländern angesprochen, welche bereit wären Gastgeber zu sein. Wir haben bestätigte Gastgeber und Vereinbarungen in Weissrussland und Lettland und arbeiten mit den Organisatoren beider Länder um den Event dort zu organisieren", sagte der IIHF-Präsident René Fasel in einem Interview in Lettland, das auf der IIHF-Webseite publiziert wurde. "Obwohl wir die Situation in Weissrussland, Lettland und allen anderen Ländern die IIHF-Events austragen nah beobachten, gibt es momentan keine Pläne zu verschieben. Wir hatten eine Telekonferenz im IIHF-Council wo wir diese und andere Bedenken diskutiert haben und für die überwiegende Mehrheit war es klar, dass wir die Situation weiter beobachten müssen anstatt voreilig zu handeln."