Lions: Henryk Gruth kehrt nach Polen zurück

Dienstag, 17. März 2020, 13:46 - Medienmitteilung

Nach 21 Jahren verlässt Ausbildungschef Henryk Gruth die Organisation der GCK/ZSC Lions. Wir sagen herzlichen Dank und alles Gute in Polen.

Sein Leben als Hockeyspieler war bewegend. In der Zeit der Stasi entwickelte sich Henryk Gruth zum besten Eishockeyspieler Polens. Er nahm an vier Olympischen Spielen teil und spielte an 15 Weltmeisterschaften. Er wurde zu Polens Rekordspieler. Drei Saisons (mit Unterbruch) verteidigte Gruth für den Zürcher SC. Nach seiner aktiven Karriere hat er über St. Moritz den Weg nach Zürich gefunden. 21 Jahre sind seither vergangen. Henryk Gruth blieb den ZSC Lions treu und verbrachte die meiste Zeit im Nachwuchs. Als Assistenzcoach schaffte er es 2005 aber auch in den NLA-Final mit den ZSC Lions. «Das war ein unglaublicher Moment. Schade haben wir die Davoser nicht schlagen können», erinnert sich Henryk Gruth an die drei Saisons mit der ersten Mannschaft zurück. Trotz dieser Nati A-Luft zog es Gruth zurück in den Nachwuchs und er blieb dort auch. «Ich habe gemerkt, dass dieser Job nichts für mich ist», erklärt Gruth den Grund, dass er nie mehr als Trainer in die National League zurückgekehrt ist. Seine Stärken liegen im Nachwuchsbereich. «Ich wollte in Ruhe arbeiten können. Im Nachwuchs der GCK/ZSC Lions war dies stets möglich. Das habe ich immer geschätzt.»

Mit Ruhe zum Erfolg

Die Ruhe hat sich ausgezahlt: Sieben Meistertitel in zehn Elite A-Saisons. Diese Bilanz lässt sich sehen. «Jeder Titel war sehr speziell. Doch den ersten möchte ich nochmals besonders hervorheben», sagt Gruth. «Fast 30 Jahre konnten wir keinen Meistertitel mehr feiern.» Doch viel wichtiger für Gruth ist die Entwicklung der einzelnen Spieler. «Ich schaue heute auf die Lineups und sehe die Namen meiner ehemaligen Schüler. Das macht mich unglaublich stolz!»

Mit seinem Knowhow hat er den Nachwuchs der GCK/ZSC Lions massgebend geprägt. Für Gruth stand nicht nur die Ausbildung der Spieler im Vordergrund, sondern auch die Professionalisierung des Coaching-Staffs. «Ausgebildete Trainer sind genauso wichtig. Denn sie unterrichten die Spieler.» Als letzte Amtshandlung erstellte er deswegen ein «Playbook» für die Coaches. Ein roter Faden soll durch die ganze Organisation entstehen.

Eine neue Generation

Nun hat sich Gruth entschieden, sich frühzeitig pensionieren zu lassen. «Das Eishockey entwickelt sich für mich in eine andere Richtung. Deswegen ist jetzt der ideale Zeitpunkt, damit aufzuhören. Es kommt eine neue Generation und das ist nicht mehr meine Welt», erklärt der 62-Jährige seinen Entscheid.

Gruth verlässt die Organisation und die Schweiz mit einem lachenden und einem weinenden Auge. «Ich bin hin und her gerissen. Ich freue mich auf alle meine Enkelkinder, die in Polen leben. Aber ich habe hier mit den ZSC Lions auch mein zweites Zuhause gefunden. Ich werde es sehr vermissen.» Mit vielen guten Erinnerungen reist er zurück nach Polen. Die Nachfolge von Gruth wird demnächst kommuniziert.

Die Lions gelebt

Henryk Gruth hat die ZSC Lions-Mentalität nicht nur beeinflusst – er hat sie gelebt. «Die GCK/ZSC Lions-Organisation dankt Henryk Gruth für seinen über 20 Jahre vorbildlichen Einsatz an vorderster Front. Wir sind ihm für seine wertvollen Dienste sehr dankbar und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute», sagt der Präsident der ZSC Lions Walter Frey und fügt hinzu: «Wir werden ihn nie vergessen!»