Awards: Kubalik & Moser als MVPs ausgezeichnet

Freitag, 2. August 2019, 20:18 - Martin Merk

Heute werden in Bern die Swiss Ice Hockey Awards vergeben. Dabei wurden Dominik Kubalik und Simon Moser als wertvollste Spieler der regulären Saison beziehungsweise der Playoffs ausgezeichnet.

Die Swiss Ice Hockey Federation vergab am Freitagabend in Bern die Swiss Ice Hockey Awards für die herausragenden Akteure der vergangenen Saison. Es war ein letzter Abschluss wie auch ein Neuanfang vor zahlreichen Gästen aus dem Eishockey-Umfeld inklusive dem einen oder anderen Nationalspieler.

Spannend wurde es vor allem zum Schluss. Dann wurden die wertvollsten Spieler ausgezeichnet. Der wertvollste Spieler der Playoffs ist... Simon Moser! Drei Spieler des Meisters SC Bern, darunter auch Mark Arcobello und Leonardo Genoni, standen zur Auswahl. Am Schluss wurde Moser auf die Bühne gerufen. Er war mit 6 Toren und 10 Punkten, darunter zwei Siegestreffer, der beste Schweizer Scorer in den Playoffs neben dem Zuger Lino Martschini und gehörte als Captain zu den Leistungsträgern und Führungsspielern bei den Bären.

In einer inoffiziellen Wahl durch Befragung der Captains und Trainer wurde bereits vor Playoff-Start Dominik Kubalik mit haushohem Abstand zum wertvollsten Spieler der regulären Saison gewählt. Es wäre eine Überraschung gewesen, wäre jemand anderes als der Tscheche des HC Ambrì-Piotta nun auch offiziell ausgezeichnet wurden. Kubalik war ein Riesenfang für den HCAP. Als PostFinance Topscorer der gesamten Liga war er massgeblich am Aufstieg des HC Ambrì-Piotta vom ewigen Playout-Kandidaten zum Playoff-Teilnehmer beteiligt. Seine Leistung war fast zu schön um wahr zu sein für die zuletzt nicht erfolgsverwöhnten Biancoblù-Fans, so dass es auch nicht überraschend kam, dass er nach der WM ein Angebot aus der NHL annahm. Er konnte den Award nicht persönlich entgegennehmen und bereitet sich für seine Saison mit den Chicago Blackhawks vor. "Ich möchte allen in Ambrì, die mir halfen, danke sagen, meine Teamkollegen, meine Trainer, die mir die Chance gaben, und die Fans, die andauernd für Stimmung sorgen", sagte Kubalik in einer Videobotschaft. Arcobello (Bern) und Grégory Hofmann (Lugano) waren die weiteren Nominierten.

Begonnen hat die Nacht aber nicht mit den Routiniers. Als Erstes kam der "Younger of the Year" dran. Der Award präsentiert von PostFinance wurde an den überraschendsten Jungspieler der vergangenen Spielzeit vergeben. Janis Jérôme Moser überraschte in der Tat viele. Als 18-Jähriger hatte der Verteidiger seinen Durchbruch in der National League, bestritt bereits 55 NL-Spiele in der vergangenen Saison für den EHC Biel, wurde in den Playoffs jeweils in der zweiten Linie eingesetzt. Er gehörte zu den Leistungsträgern bei der U20-WM und bekam Ende Saison gar das Aufgebot von Patrick Fischer für die WM in der Slowakei, musste aber nach drei Spielen mit einer Verletzung heimreisen. Nun bekam er mit dem Award für seine Rookie-Saison seine verdiente Auszeichnung. Sven Leuenberger (Zug) und Benjamin Baumgartner (Davos) waren die beiden anderen Finalisten.

Der Hockey Award 2019 ging an Timo Meier. Ein früherer Gewinner, Mark Streit, überreichte dem jungen Appenzeller den Award für seine Leistungen auf internationalem Parkett. Und dies ist natürlich kein Zufall, denn mit seinen 66 Punkten in 78 NHL-Spielen der regulären Saison hat er den Schweizer Punkterekord in einer Saison von Streit überboten. Für die Sharks hatte er zudem 15 Punkte in 20 Playoff-Spielen. Eine historische Saison für Timo Meier und ein Schweizer Meilenstein in der NHL!

Dann war es Zeit für die Frauen. Daniela Diaz, welche nun die höchste Managerin im Schweizer Frauen-Eishockey ist und davor Nationaltrainerin war, übergab den Award für die Spielerin des Jahres an Alina Müller. "Sie hat ein unglaubliches Talent, ruht sich aber nie darauf auf. Ihr Biss im Training ist einzigartig", stellte sie die Spielerin vor, die auch künftig Freude bereiten wird in der Nationalmannschaft. Die jüngere Schwester von Marco Müller, die als 15-Jährige mit der Frauen-Nationalmannschaft an den Olympischen Winterspielen 2014 debütierte, bestritt ihre erste Saison in Nordamerika und war als Rookie Topscorer der Northeastern University in der höchsten US-amerikanischen Collegeliga NCAA Division 1 mit 51 Punkten in 37 Spielen. Es ist bereits ihr zweiter Award als beste Schweizer Eishockeyspielerin in Folge.

Als die SIHF in den sozialen Medien die ersten beiden der drei Kandidaten mit Damiano Ciacco (SCL Tigers) und Tobias Stephan (Zug, neu Lausanne) bekannt gab, war bereits klar, wer der verbleibende Kandidat sein würde. Leonardo Genoni hatte im Frühling seinen fünften Meistertitel geholt – seinen zweiten mit dem SC Bern nach drei Titeln mit Davos. Und nun holte der 31-Jährige nach 2011, 2015 und 2017 seine vierte Jacques Plante Trophy als Torhüter des Jahres und zog damit mit einer SCB-Legende, Renato Tosio, gleich. Überreicht wurde die Trophäe von Jacques Plantes Witwe, Caroline Plante.

Auch Andres Ambühl und Dominik Kubalik standen zur Wahl zum Most Popular Player, doch die meisten Stimmen erhielt Tristan Scherwey. Der langjährige Stürmer der SC Bern gewann damit den "Publikumsaward" und einen weiteren aus den Reihen des Meisters.

Swiss Ice Hockey Awards 2018/19:

MVP Regular Season: Dominik Kubalik (HC Ambrì-Piotta)

MVP Playoffs: Simon Moser (SC Bern)

Goaltender of the Year: Leonardo Genoni (SC Bern)

Youngster of the Year: Janis Jérôme Moser (EHC Biel-Bienne)

Hockey Award: Timo Meier (San Jose Sharks)

Woman of the Year: Alina Müller (Northeastern University)

Most Popular Player: Tristan Scherwey (SC Bern)

Die Award-Gewinner 2018/19. Foto: Martin Merk



Simon Moser nach dem Gewinn des Playoff-MVP-Awards. Foto: Martin Merk



Stammgast auf der Bühne: Leonardo Genoni ist zum 4. Mal Torhüter des Jahres. Foto: Martin Merk

Timo Meier sorgte für einen Schweizer NHL-Rekord. Foto: Martin Merk



Zum zweiten Mal in Folge beste Spielerin: Alina Müller. Foto: Martin Merk