Topscorer sammeln 345'000 Fr.
Montag, 27. Februar 2017, 16:40 - Martin Merk
Heute wurden in Bern die Topscorer der 12 NLA-Clubs von PostFinance geehrt und nahmen die dicken Checks entgegen, die sie mit ihren Scorerpunkten für den Nachwuchs ihres Clubs gesammelt haben. Nächste Saison soll sogar noch mehr ausgeschüttet werden.
Für jeden Scorerpunkt des PostFinance Topscorers jedes Clubs gab es in der NLA 200 und in der NLB 100 Franken. So sammelten die Topscorer der beiden höchsten Ligen 172'700 Franken für ihre Clubs. PostFinance gibt nochmals denselben Betrag in die Nachwuchsabteilung der Swiss Ice Hockey Federation für die Junioren-Nationalmannschaften, womit 345'400 Franken zusammenkamen. Seit dem Start 2002/03 flossen so fast fünf Millionen Franken in den Nachwuchs und seit 2008 wird das Schülerturnier PostFinance Trophy organisiert.
Ums Treffen, jedoch mit Wildwest-Design im Raum, ging es bei der Präsentation. Hansruedi Köng, der CEO PostFinance, hiess die Stars willkommen und betonte die bereits 15 Jahre alte Partnerschaft und die fünfjährige Verlängerung, und dass man die Postkutsche der PostFinance beim Anlass nicht überfallen muss. Das Geld kommt freiwillig durch das umfangreiche Sponsoring im Eishockey. Er kündigte an, dass nächste Saison die Beträge, welche die Topscorer sammeln, sogar erhöht werden. In der NLA gibt es ab 2017/18 300 Franken pro Scorerpunkt, in der NLB 200 Franken.
Jeder der Topscorer vom Club erhielt sein eigenes, einem Westernfilm nachempfundenen Poster. "Showdown im Torraum" wurde als Titel für den besten Scorer der Liga ausgesucht, Mark Arcobello vom SC Bern. In seinem Bundesstaat Connecticut gebe es zwar über 1000 Meilen weit keinen Cowboy, aber mit dem Treffen klappt es ja auf dem Eis. Als wild empfindet er es zwar in Bern auch nicht, "dafür sind unsere Fans sind die wildesten", sagte er zum Thema.
Zum fünften Mal als Gottéron-Topscorer dabei war Julien Sprunger mit dem Poster "Le Buteur solitaire", der einsame Scorer. Als solcher fühle er sich zwar nicht, doch mit Fribourg hofft er, die Saison in der Abstiegsrunde möglichst bald zu Ende zu bringen.
Robert Nilsson erzählte von Wildwest-Abenteuer im Osten als er in der KHL gegen Vityaz spielen musste, das notorisch für seine prügelnde Goons bekannt war. Er habe sich fast in die Hosen gemacht, gestand er, und versuchte sich da herauszuhalten, schliesslich gab es in seinem Team Spieler fürs Grobe.
Mit Lino Martschini unter dem Titel "Spiel mir das Lied vom Tor" kam ein Schweizer, der es zuletzt zum regelmässigen Topscorer geschafft hat beim EV Zug und noch besser werden möchte. "Die sehr guten Spieler zeigen jeden Abend eine gute Leistung und ich versuche dies, jedes Jahr zu verbessern", sagte er.
Drew Shore vom EHC Kloten erhielt ein Plakat "der Puck des Manitu". "Es wäre netter in den Playoffs zu starten, wir waren zuletzt aber wieder besser", kommentierte Shore, ohne die Anspielung auf die deutsche Westernkomödie zu kennen.
Linus Klasen, der letztjährige Playoff-Topscorer, war diese Saison der Topscorer beim HC Lugano, ist aber mit seiner Ausbeute nicht zufrieden. "Ich glaube ich schiesse etwas weniger als letzte Saison", mutmasste er über die Gründe, "wir müssen uns in den Playoffs steigern."
Neu dabei war Dustin Jeffrey, der die Scorerliste beim Lausanne HC anführte und mit dem Motto "der Mann, der zum Scorern kam" die Bühne betrat. Der Kanadier, der auf einer Farm in Ontario aufwuchs, hofft in seinen ersten NLA-Playoffs ebenfalls erfolgreich zu sein.
Anders Ambühl hatte das Plakat "der grosse Torrausch" hinter sich. "So viel Tore habe ich zwar nicht geschossen", meinte Ambühl und sprach über seine Freizeit als Naturbursche. Nun freut er sich aber zuerst, dass es mit den Playoffs losgeht.
Auch Robbie Earl, "der mit dem Stock tanzt", freut sich auf das Playoff-Duell, zumal es dort zu einem Derby mit dem SC Bern kommt.
Servette-Topscorer Nick Spaling sagte, dass er sogar einen Cowboy-Hut und -Stiefel aus seiner Zeit in Nashville hätte, die er aber nicht brachte. Auch Country-Musik hat sich der Kanadier angewöhnt. Die Sheriff-Rolle gibt er aber gerne an Chris McSorley weiter.
Janne Pesonen wurde mit dem Titel "Il Terrore die Portieri" präsentiert. "Es könnte mehr Terror vor dem Tor geben", sagte der Finne dazu. Mit 113 Toren hatte der HC Ambrì-Piotta die schwächste Offensive. Pesonen holte dabei immerhin 34 Scorerpunkte beim Tabellenletzten.
Chris DiDomenico kam nicht mehr zum Anlass und war bereits auf dem Weg in die NHL nach seinem kurzfristigen Abgang zu den Ottawa Senators. Thomas Nüssli nahm den Check über 7600 Franken an seiner Stelle entgegen. "Er wollte seinen Traum verwirklichen und Langnau ermöglichte ihm das. Es ging ziemlich schnell und wir erfuhren am Morgen in der Kabine, dass der Verwaltungsrat ihn gehen liess", sagte Nüssli.
Nach ein paar Tagen Vorbereitung geht es in der NLA am Samstag mit dem Playoff-Viertelfinale und der Abstiegsrunde weiter. In der NLB beginnen am Sonntag die Halbfinal-Begegnungen.
PostFinance Topscorer NLA
1. Mark Arcobello, SC Bern, 55 Punkte, 11'000 Fr.
2. Julien Sprunger, Fribourg-Gottéron, 51, 10'200
3. Robert Nilsson, ZSC Lions, 51, 10'200
4. Lino Martschini, EV Zug, 49, 9'800
5. Drew Shore, EHC Kloten, 48, 9'600
6. Linus Klasen, HC Lugano, 48, 9'600
7. Dustin Jeffrey, Lausanne HC, 46, 9'200
8. Andres Ambühl, HC Davos, 41, 8'200
9. Robbie Earl, EHC Biel, 39, 7'800
10. Nick Spaling, Genf-Servette, 38, 7'600
11. Chris DiDomenico, SCL Tigers, 38, 7'600
12. Janne Pesonen, HC Ambrì-Piotta, 34, 6'800