Verhandlungen um Schläpfer als Nationaltrainer

Sonntag, 11. Oktober 2015, 09:25 - Martin Merk

Der Schweizer Verband SIHF verhandelt für den Posten des Nationaltrainers mit Kevin Schläpfer, dem Trainer des EHC Biel. Damit ist klar, dass Felix Hollenstein als Übergangslösung gedacht ist - sofern bis zur WM in Mai ein geeigneter Nachfolger gefunden wird. Denn der Club verweigert die Freigabe.

EHCB-Geschäftsführer Daniel Villard kritisiert gegenüber der "Bieler Tagblatt", dass man hinter dem Rücken des Clubs mit Schläpfer verhandle, der eigentlich im Frühling seinen Vertrag in Biel bis 2018 verlängert hatte. Er wurde vom Trainer selbst informiert. Diese Woche sei der Verband in Biel gewesen, um über eine Freigabe zu verhandeln - jedoch erfolglos.

Der Club zeigt wenig Interesse und plant mit Schläpfer. "Wir wissen, was wir an Kevin haben. Das ist nicht irgend ein Kanadier, den man mit einem anderen Kanadier ersetzen könnte", wird Villard zitiert und sagt zu den Verhandlungen: "Alle wussten Bescheid, nur wir nicht. Dass man uns so übergeht, enttäuscht mich vom Verband."

Weniger einfach dürfte die Situation für Schläpfer sein. Der Baselbieter hatte schon früher geäussert, dass er gerne einmal Nationaltrainer sein möchte und würde nach Angaben des Mediums als solcher fast doppelt so viel verdienen wie derzeit in Biel. Ob die Sache nun abgeschlossen ist, wird sich zeigen. Der Verband dürfte aber auch auf andere Kandidaten schauen, etwa Arno Del Curto, der in Davos nur bis Ende Saison verlängert hat und früher schon ein Kandidat war. In der Romandie wird erneut Slava Bykov als Kandidat portiert. Der ehemalige russische Nationaltrainer und Gottéron-Legende ist aus familiären Gründen vom KHL-Playoffsieger St. Petersburg nach Fribourg zurückgekehrt und ohne Job.