Schweiz arbeitet an Transferabkommen mit der NHL

Freitag, 14. Juni 2013, 10:01 - Martin Merk

Die Swiss Ice Hockey Federation arbeitet an einem Transferabkommen mit der National Hockey League. Derzeit besteht keine Verknüpfung mehr, weshalb Spieler kompensationsfrei in die NHL wechseln können.

In den letzten fünf Jahren gab es zwischen der NHL und der NLA kein Transferabkommen mehr seit ein globales Transferabkommen zwischen der NHL und der IIHF auf Druck von vereinzelten europäischen Ligen - insbesondere aus Russland - nicht verlängert worden war. Seither haben mehrere Ligen ähnliche Abkommen abgeschlossen, sowohl Top-Ligen wie Schweden und Finnland als auch kleinere Ligen wie jene in Frankreich oder Norwegen. Die grössten Ausnahmen bildeten bislang die russische KHL und die NLA.

Details über das Abkommen sind nicht bekannt, jedoch dürfte die Ausbildungsentschädigung von früher 200'000 auf eine Zahl in der Grössenordnung von 240'000 US-Dollar (221'000 Franken) erhöht werden pro Schweizer Spieler, der aus der Schweiz in die NHL wechselte. Dafür hatte früher die NHL bis Mitte Juli die Möglichkeit, auch Spieler mit laufenden Verträgen in der Schweiz zu verpflichten. Seit Auslaufen des über der IIHF abgewickelten Vertrags vor fünf Jahren war das Interesse von Schweizer Seite auf einen neuen Vertrag gering. Einerseits gab es nur wenige Spielerwechsel, andererseits taten sich einige Clubs schwer damit, dass Spieler trotz Vertrag wechseln können. Und genau daran stören sich viele Clubs auch heute. Dabei lassen sich Top-Spieler ohnehin NHL-Ausstiegsklauseln in Verträgen einbauen und können heute die NLA verlassen, ohne dass ein Rappen in die Schweiz fliessen würde.

Die NHL ist derzeit mit mehreren Ligen daran, neue Verträge auszuarbeiten, die auch die Teilnahme an einem World Cup of Hockey beinhalten könnte. Einen solchen möchte die NHL wieder haben und fand letztmals im August 2004 statt.

Die Clubs der NLA und NLB haben der Swiss Ice Hockey Federation den Auftrag gegeben, mit der NHL über einen Vertrag zu verhandeln, jedoch das derzeit vorliegende Vertragswerk noch nicht zu unterschreiben. Einige Fragen im Vertrag blieben noch unbeantwortet und müssen abgeklärt werden. Ob die NHL den Standard-Vertragsvorschlag mit der Schweiz signifikant anzupassen bereit wäre, ist fraglich.