WM 2017: Rekorde angestrebt

Samstag, 9. November 2013, 20:17 - Martin Merk

Die Eishockeyverbände aus Deutschland (DEB) und Frankreich (FFHG) wollen mit der gemeinsam ausgetragenen IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 in Köln und Paris für neue Rekorde sorgen.

Die vom 5. bis 21. Mai 2017 stattfindende WM erhielt im vergangenen Mai den Zuschlag. Im mit deutschen und französischen Flaggen geschmückten Medienzentrum des Olympia-Eisstadions in München wurde das Projekt den Medien vorgestellt.

"Die gemeinsame Bewerbung war für uns der Beginn von etwas sehr Interessantem. Wir können von der Zusammenarbeit profitieren und wollen nahe zusammenarbeiten mit zwei freundschaftlichen Nachbarn", sagte der französische Verbandspräsident Luc Tardif.

Im neuen Logo, das gegenüber dem Bewerbungslogo leicht abgeändert ist, wird im Vordergrund weiterhin ein Torhüter im deutschen Trikot stehen. Erinnert werden soll dabei an Robert Müller, der frühere deutsche Nationaltorhüter der kurzzeitig auch in der NLA für Basel spielte und vor über vier Jahren im Alter von 28 Jahren an einen Hirntumor gestorben ist.

"Wir wollen an unseren grossen Torhüter Robert Müller erinnern", sagte Franz Reindl, Generalsekretär beim Deutschen Eishockey-Bund und CEO im Organisationskomitee. "Es ist auch eine Hommage an den Menschen hinter der Ausrüstung. Im Hintergrund des Logos werden die Farben Frankreichs als Co-Ausrichter gezeigt."

Deutschland setzte bereits mit der WM 2010 in Köln, Mannheim und Gelsenkirchen vor allem Zuschauerrekorde. Auch für 2017 ist man ambitioniert und hofft auch dank günstigen Preisen auf einen grossen Fan-Zuspruch in beiden Städten.

In Köln wird wie schon in 2001 und 2010 in der Lanxess-Arena gespielt, die 18'500 Zuschauer fasst. In der französischen Hauptstadt wird im berühmten Palais omnisports de Paris-Bercy gespielt, wo das jährliche Cup-Finale und Länderspiele jeweils ausverkauft sind. Die Halle wird bis 2015 für rund 120 Millionen Euro modernisiert und soll dann eine höhere Kapazität von 15'000 Zuschauern aufweisen. Eine kleinere Eishalle ist bereits im Komplex integriert, die als Trainingshalle dienen wird ebenso wie eine benachbarte Halle in Köln, der viertgrössten Stadt Deutschlands, die wie Paris Millionen von Einwohnern im Grossraum aufweisen kann.

"Wir haben uns 600'000 Zuschauer als Ziel gesetzt", so Reindl. Das entspräche eine Auslastung von 68 Prozent. "Der durchschnittliche Ticketpreis liegt bei 39 Euro, das ist gewaltig niedrig im Vergleich zu den letzten zwei Weltmeisterschaften. Es wird auch Tickets für unter 10 Euro geben. Wir wollen günstige Preise, spezielle Angebote für Fans und volle Arenen."

Dazu sind öffentliche Verkehrsmittel in beiden Städten für Ticketbesitzer und Teilnehmer inbegriffen. Zwischen den Städten liegen 480 Kilometer, die mit einem Hochgeschwindigkeitszug in etwas mehr als drei Stunden gefahren werden können.

56 Spiele in der Vorrunde mit je einer Gruppe in Köln und Paris werden während der WM 2017 ausgetragen beim aktuellen WM-Format. Das Viertelfinale in beiden Städten soll mit gruppen-gemischten Paarungen gespielt werden, ab dem Halbfinale finden alle Spiele in Köln statt ebenso wie der IIHF-Jahreskongress.

Die nächsten Weltmeisterschaften finden 2014 in Minsk (Weissrussland), 2015 in Prag und Ostrava (Tschechien) und 2016 in Moskau und St. Petersburg (Russland) statt.