Zahltag für PostFinance Topscorer

Dienstag, 28. Februar 2012, 16:16 - Martin Merk

Heute im Berner Kornhauskeller war Zahltag im Schweizer Eishockey. Die PostFinance Topscorer der 12 NLA-Clubs empfingen die Checks des Finanzinstituts zu Gunsten des Nachwuchses ihrer Clubs. Wir liessen einige sprechen und sie erzählten auch von ihrer Zeit als Kinder. Und Damien Brunner über seine NHL-Träume.

Seit über zehn Jahren ist PostFinance der starke Partner im Schweizer Eishockey, doch die Checkübergaben haben nicht an Reiz verloren. Und auch dass der eine oder andere Spieler es etwas gar speziell findet, wenn er im auffälligen Trikot auf dem Eis rumkurvt, nahm Hansruedi Köng, Leiter PostFinance und selbst ein ehemaliger Teamsportler (Handball), bei seiner Ansprache mit Humor.

"Ich weiss, Einzelspieler sollten nicht so auffallen in einem Team, aber mit euren Punkten leistet ihr auch einen Beitrag für den Nachwuchs und für die Zukunft des Schweizer Eishockeys", sagte Köng.

Insgesamt 151 000 Franken gingen zweckgebunden an den Nachwuchs der 22 Clubs in der NLA und NLB, ebenfalls 151 000 Franken gehen an die Swiss Ice Hockey Federation für die Junioren-Nationalmannschaften. Jenen Check nahm der Verbandspräsident Philippe Gaydoul entgegen.

Star des Tages war natürlich Damien Brunner, der erste Schweizer Liga-Topscorer seit 30 Jahren.

"Nach dem fünften Spieltag war ich da oben und danach merkte ich schon, wie historisch das ist. Ich war auch beim Guide daheim in Arosa und da sprachen wir auch darüber", sagte der Stürmer des EV Zug und erinnerte sich bei der ganz auf Nachwuchs ausgerichteten Kulisse selbst an seine Kindheit, die unzertrennbar mit seinem Ex-Club Kloten verbunden ist.

"Roman Wäger war mein Vorbild. Ich wuchs auf, als Kloten viermal Meister wurde. Sie hatten eine unglaubliche Mannschaft und ich fieberte mit", sagte der 25-Jährige. "Es ist eine Riesenfreude, wenn jetzt die Kinder auf mich aufschauen."

Wagt Brunner gar den nächsten Schritt? Dass er für die nächste Saison einen NHL-Vertrag unterschreibt, ist beschlossene Sache. Auf unsere Anfrage erklärte er jedoch auch, dass er allenfalls von der Möglichkeit Gebrauch machen könnte, in seinem Vertrag den EVZ als "Farmteam" einzubauen, d.h. falls er den Sprung nach dem Camp nicht schafft, nach Zug zurückkehren könnte. So machen es viele schwedische Talente. Doch während der Saison ist die NHL für ihn kein Thema, auch wenn sein Agent in Nordamerika momentan Kontakte zu einigen Club hält.

"Nach meiner ersten Saison in Zug, als ich anfing das eine oder andere Tor zu schiessen, diskutierte auch mein Trainer das Thema NHL mit mir. Es war schon schmeichelhaft zu erfahren, dass jemand in der Halle ist, der mich beobachtet", sagte Brunner. "Ich denke ich bin an einen Punkt angelangt, an dem ich bereit bin, über den Sprung in die NHL nachzudenken."

Doch nun steht der nächste Gegner im Vordergrund. Der EHC Biel, der im letzten Augenblick den Sprung in die Playoffs geschafft hat. "Es ist super für Biel, dass sie es geschafft haben. Sie haben ein guten Defensivkonzept und einen super Goalie mit Reto Berra", lobt Brunner den Gegner. "Es wird nicht einfach, gegen sie zu spielen, aber wir hoffen, dass wir die bessere Mannschaft sein werden."

Nicht nur der Topscorer war Schweizer, sondern auch der Zweite. Julien Sprunger durfte den zweithöchsten Checks der Topscorer entgegennehmen für den Nachwuchs von Fribourg-Gottéron. Seine Kindheitsidole sind dabei selbsterklärend.

"Bykow und Chomutow waren meine Idole. Eishockey war wirklich super in dieser Zeit und viele Jungs haben dann begonnen, Eishockey zu spielen. Ich erinnere mich an einigen Spielen, die ich mit meinem Vater gesehen habe", sagte Sprunger.

Gefolgt wurde das zürcherisch-freiburgerische Duo von zwei Tschechen. Luganos Jaroslav Bednar war der beste Ausländer in der Scorerliste. Sein Kindheitsidol? "Ich war ein grosser Fan der Detroit Red Wings und mochte ihren Hockeystil, und Steve Yzerman", sagte Bednar, der Vater von zwei Töchern. Während die ältere 12 Jahre ist und seine Spiele anschaut, sieht es beim neusten Nachwuchs noch anders aus. "Meine zweite Tochter ist 17 Monate alt und hat noch nicht so viel Erfahrung mit den Playoffs. Manchmal zupft sie aber am Playoff-Bart."

Für Petr Sykora waren Spieler in der tschechischen Liga die Vorbilder, und natürlich Jaromir Jagr und Wayne Gretzky. Nun freut er sich, dass die Playoffs losgehen. "Die ZSC Lions haben ein sehr gutes Team. Es waren harte Spiele diese Saison", sagt der Davoser.

PostFinance Topscorer NLA

1. Damien Brunner, Zug, 60 Punkte, CHF 12000
2. Julien Sprunger, Fribourg, 51, 10200
3. Jaroslav Bednar, Lugano, 50, 10000
4. Petr Sykora, Davos, 49, 9800
5. Jeff Tambellini, ZSC Lions, 45, 9000
6. Tommi Santala, Kloten, 44, 8800
7. Byron Ritchie, Bern, 43, 8600
8. Kurtis McLean, SCL Tigers, 42, 8400
9. Alain Miéville, Biel, 34, 6800
10. Rico Fata, Servette, 33, 6600
11. Maxim Noreau, Ambrì, 30, 6000
12. Stacy Roest, Rapperswil, 28, 5600

PostFinance Topscorer NLB

1. Jeff Campbell, Langenthal, 68 Punkte, CHF 6800
2. Marco Charpentier, La Chaux-de-Fonds, 60, 6000
3. Oliver Setzinger, Lausanne, 58, 5800
4. Luca Triulzi, Visp, 51, 5100
5. Derek Cormier, Sierre, 50, 5000
6. Stéphane Roy, Ajoie, 49, 4900
7. Marty Sertich, Olten, 45, 4500
8. Timo Koskela, GCK Lions, 42, 4200
9. Jonathan Roy, Basel, 35, 3500
10. Andreas Küng, Thurgau, 34, 3400


Damien Brunner, PostFinance Topscorer des EV Zug und der Liga, flankiert von zwei Junioren bei der Checkübergabe. © Foto: PHOTOPRESS/Marcel Bieri