Spielunterbruch bei Biasca-Luzern

Dienstag, 10. Februar 2009, 14:23 - Maurizio Urech / Martin Merk

Wieder einmal ist es in der 2. Liga bei einem Spiel des HC Luzern zu seinem Skandal gekommen. Der Gastgeber HC Biasca und der HC Luzern schieben sich dabei gegenseitig die Schuld zu.

Der HC Biasca nimmt zu den Vorfällen wie folgt Stellung:

Das Komitee verurteilt das Verhalten der beiden Schiedsrichter, der "Fans" des HC Luzern und die Gleichgültig, mit der die Verantwortlichen des HC Luzern auf die Ausschreitungen reagiert haben.

Während des 1. Drittels durch die Fans des HC Luzern "unterstützt", sprachen die beiden Schiesdrichter insgesamt 80 Strafminuten, davon 70 Disziplinarstrafen gegen die Heimmannschaft aus, nur deren zwei gegen die Gäste. [...] (Später) warf man mit Gegenständen auf die Spieler der Heimmannschaft und es kam zu Ausschreitungen mit der Polizei.

Die Schiedsrichter haben ausser einer einseitigen Spielleitung jegliche Zusammenarbeit abgelehnt, und haben es nicht erlaubt das Spiel zu unterbrechen, damit die Polizei die ca. zehn fehlbaren "Fans" aus dem Stadion bringen konnte, und die Verantwortlichen des HC Luzern verweigerten jegliche Zusammenarbeit. Laut Polizeiagenten sind es offenbar bekannte Hooligans.

Die sogenannten "Fans" haben in der Halle Sachschäden angerichtet, rassistische Wörter gebraucht und dazu noch Hakenkreuze auf die Hallenwand gemalt.

Dies hat die Verantwortlichen des HC Biasca dazu gebracht das Spiel zu unterbrechen damit sich niemand Spieler oder Zuschauer verletzte. Der HC Biasca hat offiziell bei SEHV Protest eingelegt und hofft das die Verantwortlichen eine angemessene Strafe erhalten.


Anders werden die Vorfälle vom HC Luzern geschildert, wie den Auszügen in diesem von der Neuen Luzerner Zeitung zugespielten Bericht zu lesen ist:

Der HC Luzern war Biasca klar überlegen und führte verdient mit 5:1, als die Partie vom Samstag in der 44. Minute durch den Gastgeber abgebrochen wurde. Gegen die unfair agierenden Spieler von Biasca wurden bis zu diesem Zeitpunkt 144 Strafminuten ausgesprochen. Die spielerisch überforderten Biaschesi begingen zahlreiche Gehässigkeiten und versteckte Fouls. Nebst verbalen Provokationen gegen die Schiedsrichter schossen sie sogar absichtlich einen Puck auf das Duo.

Nachdem Biasca-Trainer Lorenzo Monteggia in der 44. Minute nach wiederholtem Reklamieren auf die Tribüne verbannt wurde, verschwand er mit der Mannschaft in die Kabine. Dem aus dem Bündnerland angereisten Schiedsrichterduo zahlten die Tessiner nicht einmal die jeweils vom Heimklub zu entrichtenden Entschädigungen aus. Aufgrund dieser Vorkomnisse darf mit einem 5:0-Forfaitsieg für Luzern gerechnet werden.

Aber auch die Tessiner Polizei bewies wenig Fingerspitzengefühl. Die späteren Unmutsbekundungen (der Fans) gegen Biasca hielten sich im vertretbaren Rahmen, wie HCL-Präsident Urs Wollenmann bestätigte.

Was die zehn Polizisten veranlasste, die Luzerner mitten im Spiel in der Fankurve einzukesseln und Leibesvisitationen vorzunehmen, bleibt rätselhaft.