Forsberg soll in die Schweiz - sofort!

Freitag, 16. Oktober 2009, 11:03 - Martin Merk

"Geh in die Schweiz spielen, es würde gut zu dir passen!" Dieses Zitat in Bezug auf Peter Forsberg stammt von niemand geringerem als dem schwedischen Nationaltrainer Bengt-Åke Gustafsson, der zur Spielersichtung in der Schweiz weilte.

Peter Forsberg ist einer der grössten schwedischen Offensivkünstler aller Zeiten. Doch chronische Fussprobleme hinderten ihn am Spielen. Seine letzte einigermassen komplette NHL-Saison hatte er 2005/06. Sein letztes NHL-Spiel hatte er im Frühling 2008. 2008/09 endete ein Comebackversuch mit MODO, dem Team aus seiner schwedischen Heimatstadt Örnsköldsvik, nach drei Spielen und drei Punkten. In der Sommerpause gelang ihm für MODO bei einem Turnier in Yverdon das erneute Comeback. In drei Meisterschaftsspielen hat er drei Tore und einen Assistpunkt erzielt.

Doch die Konkurrenz ist sauer auf MODO. Denn in Schweden verstösst es gegen die Grundprinzipien Spieler temporär unter Vertrag zu nehmen, die während der Saison in die NHL wechseln. Und diese Absicht hat Forsberg. Er durfte daher nur als Probespieler eine Woche auf dem Eis sein, ansonsten läge ein Reglementsverstoss vor.

Auf der anderen Seite möchte Gustafsson gerne einen fitten Forsberg haben im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Deshalb hat er ihm die NLA nahe gelegt, wo Transfers in und aus der Schweiz bis Ende Januar uneingeschränkt möglich sind - bis auf die Tatsache, dass ein NLA-Club pro Jahr nur acht Lizenzen für Ausländer nutzen darf.

"Ich würde ihm empfehlen dorthin zu gehen, um zu Spielpraxis zu gelangen, daran mangelt es ihm im Moment", sagt Gustafsson zur schwedischen Zeitung Aftonbladet. "Mit einem temporären Vertrag in der NLA zu spielen wäre am besten für ihn. Es wäre hart für ihn, nun drei Wochen bis zum nächsten Spiel zu warten."

Auf jeden Fall ein Kandidat bleibt er für die Länderspielpause, wenn Schweden am Karjala-Turnier in Helsinki teilnimmt. Währenddessen weilt Forsberg in seiner Heimat Örnsköldsvik und macht Stresstests auf seinen Fuss mit neuen Schlittschuhen. Ein Entscheid, wohin es ihn zieht, steht noch aus. An Interessenten sollte es nicht mangeln, genausowenig an schwedischen Kontakten bei Trainern wie der verzweifelte Kenta Johansson (Lugano) oder Anders Eldebrink (Kloten). Selbst mit mangelnder Spielpraxis wäre Forsberg in der Schweiz eine Attraktion.


Peter Forsberg (Nr. 21) an den Olympischen Winterspielen 2006 gegen die Schweiz. © Foto: Thomas Oswald