Langenthal sucht die Nummer 1

Donnerstag, 3. September 2009, 17:39 - Roland Jungi

Der kanadische Trainer Kevin Ryan vom SC Langenthal hat sich knapp zehn Tage vor der Meisterschaft noch nicht definitiv auf der Position des Torhüters entschieden. Er wird, nimmt dieser die bisher gezeigten Leistungen, Raffael Walter gegen Benjamin Hohlbaum den Vorzug geben. Trotz dieser Tatsache zeigt sich Ryan mit den Fortschritten seiner Mannschaft zufrieden. Dies sind die beiden Kernaussagen des ersten Pressecafis des Oberaargauer B-Ligisten, welche trotz der schwierigen Wirtschaftslage sich auf die neue Saison freuen!

Wo sieht der Chefcoach der Langenthaler die Stärken und Schwächen seines Teams? "Wir haben resp. konnten die Lehren aus der letzten Saison ziehen. Mit der ausgeglichenen Punktebilanz (23:23) durften wir zufrieden sein. Mit der Offensivabteilung waren wir nicht zufrieden resp. enttäuscht. Wir hatten uns von dieser viel mehr erwartet. Vor allem Käser, Stoller und Orlandi haben wir für die neue Saison nicht ersetzen können. Die unter Vertrag genommenen Ausländer waren schwach", sagte Ryan.

Genau hier setzten die Langenthaler ihren Hebel und fanden in Coray Larose und Ash Goldie (beide gute ausgewiesene Stürmer) wurde nicht Quantität sondern Qualität in den Schoren geholt. Beide haben in der Vorbereitungsphase nicht voll mittrainieren können. Es wäre aber falsch, diesen die Hauptlast für die Meisterschaft aufzubürden, auch die guten Schweizer Spieler sind in der Verantwortung, den Verantwortlichen sowie den Fans zu zeigen, dass sie gewillt sind, sich ihrer zugewiesenen Rolle gerecht zu werden. Daniel Aegerter und Michael Fäh, die beiden neuen Verteidiger, sind verletzt und es steht zurzeit noch nicht fest, ob diese zum Saisonstart dem Trainer zur Verfügung stehen werden. Aus all diesen Gründen zeigt sich Chefcoach Ryan zuversichtlich und verlangt von seinem Team, am Schluss der langen Qualifikationsphase den 6. Platz gleichbedeutend mit dem Erreichen der Play-Offs.

Besseres Kader und bessere Organisation

Diese beiden Attribute kristallisierten sich in der bisherigen Testphase heraus. Dazu Ryan: "Mit der Intensität in den Trainings sowie den Vorbereitungsspielen haben sich meine Spieler gegenüber dem letzten Jahr deutlich gesteigert. Wir sind besser organisiert, haben einen besseren Kader und konnten ein höheres Tempo in den Tests gehen, obschon ich bisher noch nie alle Spieler beisammen hatte, dies dank Verletzungen. Deshalb sah ich mich gezwungen, die Defensive zu forcieren."

Warum kein Torhüter Nummer 1?

"Obschon ich Raffael Walter favorisiere, habe ich mich noch nicht festgelegt, wer am 11. September auswärts gegen die GCK Lions im Tor stehen wird. Die Berechtigung dazu, muss jeder meiner Torhüter auch in den Trainings erfüllen, oder anders gesagt, jeder hat die Pflicht Tag für Tag daran zu arbeiten!" Ryan hat sich auch bei den Penaltys seine Gedanken gemacht, einer der Schwachstellen der Langenthaler der letzten Saison. Nicht nur dank seiner Grösse ist Walter eine auffällige Figur, Ryan traut im gar zu, falls nötig, ihm die Verantwortung zu übertragen, falls dies reglementarisch überhaupt möglich ist. Zu den Regeländerungen meinte der Chefcoach: "Es sind gute Anpassungen gemacht worden. Vor allem im zweiten Drittel sind wir Coaches gefragt, die Übersicht nicht zu verlieren."

Strikte Kostenkontrolle

Dank des strukturellen Defizits wurden die Oberaargauer gezwungen, ihr Budget für die neue Saison auf 2,9 Mio. Franken herunterzuschrauben. Damit ist es aber den Langenthalern möglich, längerfristig und dank strikter Kostenkontrolle, Eishockey auf National League B-Niveau zu spielen. Im Sponsoringbereich gibt es noch viel zu tun, resp. das Licht am Ende des Tunnels ist deutlich sichtbar, führte Gian Kämpf, der Manager der Langenthaler aus. Bei den bis dato verkauften Dauereintrittskarten sei man auf Kurs und man könne es sich nicht erlauben, sich zurückzulehnen. Der in der letzten Saison erstmals eingeführte Fanhöck wird eine Fortsetzung erfahren.