NLA testet Vier-Mann-System

Samstag, 14. Juni 2008, 11:27 - Martin Merk

In der National League A wird das Vier-Mann-System mit zwei Schiedsrichter und zwei Linienrichtern während 36 Spielen getestet.

Nachdem in der vergangenen Saison in einigen Ligen Europas sowie in den NLB-Spielen der U20-Nationalmannschaft das Vier-Mann-System überwiegend mit Erfolg getestet wurde, findet während der Saison 2008/09 auch in der National League A eine Testphase statt. 36 Spiele während der Qualifikationsphase sollen im Vier-Mann-System geleitet werden. Dies während fünf bis sechs Spieltagen, die als "Split-Runden" über das Wochenende verteilt sind. Damit soll sichergestellt werden, dass auch genug Schiedsrichter auf NLA-Niveau verfügbar sind durch die geringere Anzahl Spiele pro Tag. Dazu wie bislang die NLB-Spiele der U20-Nationalmannschaft. Sämtliche Clubs der beiden Ligen bis auf zwei befürworteten den Antrag vom Schiedsrichter-Chef Reto Bertolotti, einzig Kloten und Zug nahmen das deutliche Ja mit Kopfschütteln zur Kenntnis.

Sind die Tests erfolgreich, so wird das Vier-Mann-System auch ab dem Playoff-Halbfinale eingeführt. Zuvor wurden bereits bei den wichtigsten internationalen Turnieren der IIHF sowie in der NHL die Spiele mit zwei Schiedsrichtern geleitet. Grösste Sorgenpunkte: es fehlt momentan an genügend gute Schiedsrichter, um das Vier-Mann-System vollständig einzuführen. Dazu würden den unteren Ligen, wo es quantitativ an Schiedsrichtern mangelt, die Schiedsrichter entzogen. Heute wird in den drei höchsten Ligen mit drei Unparteiischen gepfiffen, ab der 2. Liga mit zwei. Reto Bertolotti appelliert deshalb an die Clubs sämtlicher Ligen, den Eishockey-Interessierten mehr auf die Schiedsrichter-Karriere aufmerksam zu machen. Nur so könne den Forderungen nach mehr Schiedsrichtern, gerade aus den unteren Ligen, Rechnung getragen werden.

Das internationale Schiedsrichter-Austauschprogramm ist für die kommende Saison nicht mehr vorgesehen, wie Bertolotti mitteilte. Jedoch hätte die NLA bei Bedarf die Möglichkeit, von sich aus vereinzelt ausländische Schiedsrichter pfeifen zu lassen. Dies ist jedoch für den Test mit dem Vier-Mann-System kein Thema, da dort die Schweizer Schiedsrichter lernen und beobachtet werden sollen.


Daniel Kurmann und Co. sollen längerfristig zu zweit Spiele leiten. © Foto: Thomas Oswald