Klage des EHC Biel abgewiesen

Mittwoch, 29. August 2007, 20:36 - Martin Merk

Die Klage des EHC Biel auf eine sofortige Aufnahme in die Nationalliga A wurde abgewiesen. Die NLA startet mit den geplanten 12 Mannschaften in die neue Saison, Biel bleibt in der NLB.

Das Schiedsgericht hat den Hauptantrag des EHC Biel wie auch den Eventualantrag, dass der NLB-Meister 2008 direkt aufsteigen darf, abgewiesen. Die Argumentation, wonach der EHC Biel aus der NLA-Bandbreite von 8 bis 14 Teams im Leitbild sowie dem Spielreglement ("direkter Aufstieg bis zum Maximalbestand") ein Aufstiegsrecht ableitet, wurde vom Gericht abgelehnt. Das Wort Bandbreite aus dem Leitbild sei nicht bindend, sondern ein Rahmenberiff, und auch das Leitbild habe keinen bindenden Charakter. Die Clubs der Nationalliga haben an der Gesellschafter-Versammlung zu entscheiden, ob man innerhalb dieser Bandbreite eine Erhöhung auf 13 oder 14 Mannschaften durchführen möchte, was sie bislang abgelehnt hatten. Am 17. Juni 2006 wurde ein Antrag Biels auf eine Aufstockung auf 14 Mannschaften sowie die Einführung des direkten Aufstiegs von den Clubs abgeschmettert. Die Verfahrenskosten von 47 000 Franken werden sich die Nationalliga GmbH und die EHC Biel AG dagegen teilen, weil das Gericht die Reglemente als teilweise widersprüchlich erachtet und die Liga damit eine Mitschuld am Verfahren trage.

Der EHC Biel akzeptiert dieses Verfahren über die internen Reglemente, schliesst jedoch eine Kartellklage weiterhin nicht aus, man sehe aufgrund eines juristischen Gutachtens gute Chancen. Man möchte sich jedoch auch in Diskussionen mit der Liga und den Clubs beteiligen. "Wir hoffen, dass danach dieser unfaire Modus mit der Ligaqualifikation einmal vom Tisch sein wird", sagt der Verwaltungsratspräsident Andreas Blank. Enrico Dalla Bona von den Seeländern befürchtet jedoch, dass die Clubs in demokratischen Abstimmungen weiterhin hinter dem bisherigen Modus stehen könnten.

Bei der Nationalliga zeigte man sich glücklich. "Wir haben fest daran geglaubt, dass wir im Recht sind", so der Nationalliga-Präsident Marc Furrer. Einer allfälligen kartellrechtlichen Klage sieht er gelassen entgegen, weil das Bieler Gutachten viele Fragezeichen und Fakten ausser Acht lasse. In den kommenden Monaten auf eine Gesellschafter-Versammlung hin (frühestens im Februar) sollen verschiedene Modi der Meisterschaften geprüft und den Clubs zur Abstimmung vorgelegt werden. Bei einer Dreiviertelsmehrheit sind Anpassungen am Modus bereits auf die neue Saison 2008/09 hin möglich. Änderungen an der NLA könnte es geben und auch in der NLB, denn die NLB-Clubs scheinen von ihrem ursprünglichen Weg (16 Mannschaften und eine Regionalisierung in 2 Gruppen) abzukommen. "Wir sind froh, dass wir die Saison wie geplant starten können", zeigt sich der Nationalliga-Geschäftsführer Denis Vaucher froh und hält dazu an, dass man nun demokratisch über die Zukunft der Liga befinden und diesen Entscheid akzeptieren soll.


Die Präsidenten Marc Furrer (Nationalliga) und Andreas Blank (EHC Biel) an einem Tisch. © Foto: Martin Merk