WM, Gruppenspiele 1. Spieltag, Freitag, 26. April 2002

 
 Tschechien Schweiz 
5:0 (1:0, 3:0, 1:0)
Zuschauer
Kinnarps Arena, Jönköping. - 3183 Zuschauer.
Schiedsrichter
Hutchinson (Ka),Makarov,Svensson (Russ/Sd)
Skorer
7. Frantisek Kaberle (Martin Prochazka, Patera/Ausschluss Beat Gerber) 1:0.
34. Ujcik (Vlasak, Kubina/Strafe angezeigt) 2:0
37. Ujcik (Vlasak, Cajanek) 3:0
39. Jaroslav Hlinka (Spacek, Jagr) 4:0
53. Prochazka (Kubina) 5:0
 Skorer
Strafen
3mal 2 Minuten
 Strafen
4mal 2 Minuten
Aufstellung
Hnilicka (Kubina); Kubina, Spacek; Michal Sykora, Frantisek Kaberle; Kuba, Klesla; Jagr, Hrdina, Jaroslav Hlinka; Moravec, Patera, Martin Prochazka; Ujcik, Cajanek, Vlasak; Vyborny, Bros, Sedlak.
 Aufstellung
Martin Gerber (Weibel); Beat Gerber, Steinegger; Höhener, Hirschi; Patrick Fischer II, Streit; Julien Vauclair, Seger; Rüthemann, Jeannin, Conne; Wichser, Martin Plüss, Reichert; Crameri, Thomas Ziegler, Björn Christen; Baldi, Aeschlimann, Paterlini.
Bemerkungen
Schweiz ohne Weibel (Ersatztorhüter) und Bührer (überzählig). - Pfosten-/Lattenschüsse: Thomas Ziegler (19.); Ujcik (28.), Spacek (46.). - Powerplay: Tschechien 1/3; Schweiz 0/2. - Schussverhältnis: 39:21 (10:6, 16:8, 13:7)

Bericht:
Quelle: Si

Lehrstunde für die Eisgenossen gegen Tschechien



Die Krueger-Boys mussten in ihrem ersten WM-Spiel gegen Weltmeister Tschechien eine Lehrstunde erleben: Die Tschechen fegten die Schweizer Nati mit 5:0 vom Eis.

Mit dem 0:5 (0:1, 0:3, 0:1) gegen Tschechien startete das Schweizer Eishockey-Nationalteam in Jönköping mit einem 'normalen' Resultat in die WM. Bis zur 34. Minute durften die Schweizer auf eine Überraschung hoffen.

Innerhalb von 313 Sekunden erhöhten die Tschechen dann bis zur 39. Minute auf 4:0. Die grosse Figur während dieses tschechischen Zwischenspurts war der 29-jährige Jan Uicik von Slavia Prag. Ujcik erzielte die Treffer zum 2:0 und 3:0, nachdem er in der 28. Minute schon die Latte getroffen hatte. Mit Ujcik bekundeten die Schweizer schon vor einem Jahr an der Weltmeisterschaft in Deutschland ihre Mühe: Damals erzielte er beim 1:3 von Nürnberg in der 44. Minute ebenfalls das wegweisende 2:1 für die Tschechen.

Wie die Schweizer nach Ujciks 0:2 einbrachen, schmälerte den positiven Eindruck, den das Team von Ralph Krueger während der ersten 33 Minuten hinterlassen hatte. Die Hoffnung auf eine Überraschung basierte in dieser Phase nicht nur auf dem Umstand, dass die Tschechen lediglich mit einem Tor führten.

Die beste Schweizer Möglichkeit besass Martin Plüss Sekunden vor dem 0:1 in Unterzahl: Von der Mittellinie aus konnte der Klotener solo auf das tschechische Tor losziehen, scheiterte aber an NHL- Allstar Milan Hnilicka (Atlanta Thrashers). Beim Stand von 0:1 verpassten Thomas Ziegler (18.), Flavien Conne (22.), Adrian Wichser (25.) und mit einem Sololauf übers ganze Feld Julien Vauclair (32.) viermal knapp den Ausgleich.

Die letztlich entscheidenden Unterschiede legten die Tschechen im Powerplay: Das 1:0 fiel nach einem abgefälschten Weitschuss von Frantisek Kaberle in regulärer Überzahl, beim 2:0, das Ujcik mit einem Nachschuss erzielte, war während 20 Sekunden eine Strafe gegen die Schweiz angezeigt. Die Schweizer dagegen brachten bei ihren vier Minuten Überzahl lediglich einen Schuss auf Hnilicka zu Stande.

Schuldlos an der Schweizer Niederlage war Torhüter Martin Gerber, obwohl der 27-jährige Emmentaler vom 0:1 bis zum 0:4 drei von fünf Schüssen passieren liess. Für Gerber war es die erste Niederlage in der neuen Kinnarps Arena von Jönköping. In der schwedischen Meisterschaft hatte er mit Färjestad bei HV 71 dreimal gewonnen (3:2 n.V., 2:1 und 2:1 n.V.) und dabei in 220 Minuten bloss vier Gegentreffer kassiert.

Als Fazit des ersten WM-Spiels blieb, dass die Schweizer trotz der gelungenen Startphase diesmal absolut chancenlos waren, während sie vor einem Jahr in Deutschland gegen die Tschechen noch hätten gewinnen können. Höher verlor die Schweiz gegen Tschechien oder die frühere Tschechoslowakei letztmals während der ersten Ära von Simon Schenk (1985 2:9 in Zürich und 1988 1:7 in Zug).

Andererseits haben sich die Schweizer für eine erfolgreiche Fortsetzung des Turniers noch nichts verspielt. Gegen die Tschechen, bei denen Jaromir Jagr nicht aus dem Kollektiv heraus stach, erwartete vom Krueger-Team niemand ein Sieg. Wichtiger sind die folgenden Partien gegen Deutschland (am Sonntag) und gegen Japan (am Montag).