Freundschaftsspiel: Mittwoch, 25. April 2001

 
 Schweiz USA 
6:2 (2:1, 1:1, 3:0)
Zuschauer
7124 Zuschauer.
Schiedsrichter
Bertolotti,Simmen,Sommer (Sz)
Skorer
4. Jenni (Crameri) 1:0.
18. Conne (Streit, Olivier Keller/Ausschluss Weinrich) 2:1
23. Patrick Sutter (Zeiter, Salis/Ausschluss Darby) 3:1
49. Crameri (Seger, Jenni) 4:2
52. Riesen (Jenni) 5:2
 Skorer
5. Legwand (Connolly) 1:1
30. Gionta (Wilson, Housley) 3:2
Strafen
3mal 2 Minuten
 Strafen
7mal 2 Minuten
Aufstellung
Martin Gerber; Julien Vauclair, Bezina; Steinegger, Seger; Salis, Patrick Sutter; Streit, Olivier Keller; Demuth, Aeschlimann, Thomas Ziegler; Riesen, Crameri, Jenni; Della Rossa, Zeiter, Jeannin; Reichert, Martin Plüss, Conne
 Aufstellung
DiPietro (21. Miller; 41. Esche); Housley, Hedican; Weinrich, Gill; Eaton, Quint; Wilson, Plante, Gionta; Campbell, Hendrickson, Darby; Parrish, Legwand, Connolly; Kraft
Bemerkungen
Schweiz ohne Bührer (überzählig). -- Timeout USA (55.). -- Powerplay: Schweiz 2/5; USA 0/3.
Bilder
   

   

   

   

   

   


Für die Weltmeisterschaft bereit!

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam ist für die am Samstag beginnende Weltmeisterschaft und das Startspiel gegen Gastgeber Deutschland bereit: Die Schweiz "überfuhr" bei der Hauptprobe vor 7124 Zuschauern in Biel die USA mit 6:2 (2:1, 1:1, 3:0).

Erstmals seit 1992 gewannen die Schweizer wieder gegen die USA. Damals hatte es in Davos und Herisau ebenfalls unmittelbar vor einer Weltmeisterschaft mit 2:0 und 4:3 zwei Siege abgesetzt. Und an der WM in der Tschechoslowakei folgte das "Wunder von Prag" und der erste von mittlerweile zwei 4. WM-Plätzen. Wenn die Schweizer auch in Deutschland so spielen wie in Biel, wird die Platzierung in der ersten Ranglistenhälfte (bis 8. Platz) problemlos realisiert.

Die Partie begann aus Schweizer Sicht mit einer herausragenden Einzelleistung von Marcel Jenni, der nach bloss 222 Sekunden das 1:0 erzielte. Jenni war am Mittwochabend mit dem Tor zum 1:0 und zwei Assists der herausragende Spieler auf dem Eis. In der Folge setzte das Team von Nationalcoach Ralph Krueger gegen einen mit 17 NHL-Akteuren angetretenen Gegner aber auch spielerische Glanzlichter.

"So stark wie noch nie"

Für Coach Ralph Krueger war die Schweizer Leistung die Bestätigung, dass "wir eine so starke Mannschaft wie noch nie haben". Krueger: "Ein solcher Sieg gibt natürlich enorm viel Selbstvertrauen. Aber wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen. Wir müssen weiter hart arbeiten."

Die Entscheidung im Spiel realisierten die Schweizer kurz vor und kurz nach der ersten Pause in Überzahl: In der 18. Minute fälschte Flavien Conne einen Schuss von Mark Streit zum 2:1 ab; in der 23. Minute tauchte der sehr starke Verteidiger Patrick Sutter im Slot auf und erhöhte auf 3:1. Mit zwei Toren aus fünf Chancen wusste erstmals im fünften Heim-Länderspiel in diesem Monat auch das Powerplay gut zu gefallen.

Crameris Tor

Letztlich muss der klare Sieg aber trotzdem relativiert werden. Die Amerikaner versammelten sich erst am Montag am Flughafen und trafen erst am Dienstag in der Schweiz ein. In den ersten 25 Minuten zeigten die Amerikaner, dass sie brillante Individualisten sind. Offensichtlich war indessen auch, dass sie sich die US-Boys an die europäischen Regeln (grössere Eisfläche, keine rote Linie, neue Bullyregel) noch nicht gewöhnt hatten. Ab dem zweiten Drittel brachen die Amerikaner dann auch kräftemässig völlig ein. 16:6 und 16:4 lautete in den letzten beiden Dritteln das Schussverhältnis zu Gunsten der Schweizer. Widerstand war kaum noch vorhanden. Davon profitierte vor allem die Schweizer Paradelinie mit Michel Riesen, Gian-Marco Crameri und Marcel Jenni, die das Eis mit einer 3:0-Bilanz verliess. Crameri gelang in der 48. Minute mit dem 4:2 die Siegsicherung. Für den Engadiner war es das erste Länderspieltor nach einer 895-minütigen Durststrecke.

Vor dem WM-Start ist im Schweizer Lager (fast) alles klar. Am Donnerstag fliegen die "Eisgenossen" nach Köln, wo am späten Nachmittag bereits das erste Eistraining in der KölnArena auf dem Programm steht. Beim WM-Startspiel am Samstag gegen Deutschland wird erneut Martin Gerber (Langnau) der Torhüter Nummer 1 sein - und nicht nur, weil sich Reto Pavoni am Dienstag eine Knieprellung zugezogen hat. Auch die Blöcke werden nach dem glanzvollen 6:2 von Biel unverändert bleiben.

Gotthard spielte für Nati

Am traditionellen "Motivationsabend" (Zitat Krueger) wurde das Schweizer Team am Dienstag von der Rockgruppe Gotthard überrascht, die dem Schweizer Team samt Staff ein Privatkonzert gratis und franko offerierte.

Thierry Paterlini, der letzten Freitag aus dem WM-Kader ausgeschieden ist, zog sich im zweiten Norwegen-Länderspiel einen Kreuzbandriss zu und fällt sechs Monate lang aus.