Testspiel: Samstag, 13. April 2002

 
 Schweiz Finnland 
0:4 (0:3, 0:0, 0:1)
Zuschauer
4323 Zuschauer.
Schiedsrichter
Reiber (Ka),Linke, Stricker (Sz)
Skorer
 Skorer
3. Vahalahti (Pirjetä) 0:1.
10. Pirjetä (Nummelin, Rintanen) 0:2
17. Somervuori (Viuhkola, Tuulola) 0:3
44. Rintanen (Pirjetä, Nummelin) 0:4
Strafen
5mal 2 Minuten
 Strafen
3mal 2 Minuten
Aufstellung
Martin Gerber; Streit, Patrick Fischer II; Seger, Höhener; Hirschi, Steinegger; Bezina; Beat Gerber, Helbling; Wichser, Martin Plüss, Conne; Rüthemann, Thomas Ziegler, Paterlini; Aeschlimann, Jeannin, Rötheli; Demuth, Burkhalter, Rothen; Reichert.
 Aufstellung
Nittymäki; Laitinen, Laamanen; Niskala, Tuulola; Kakko, Nummelin; Juha Gustafsson, Petriläinen; Viitakoski, Helminen, Lind; Vahalahti, Viinanen, Somervuori; Rintanen, Pirjetä, Turunen; Viuhkola, Tuokko, Vihko.
Bemerkungen
Schweiz ohne Bührer (Ersatztorhüter), Baldi, Christen, Crameri, Della Rossa (alle geschont) und Hänni (überzählig). - Powerplay: Schweiz 0/3; Finnland 0/5.

Bericht:
Quelle: tagesanzeiger.ch/Daniel Germann

Ein Schweizer Muster ohne Wert

Die Selektion des WM-Teams ist für Ralph Krueger nach dem 0:4 gegen Finnland nicht einfacher geworden

24 Stunden nach dem 2:1 in Genf waren die Schweizer mit leicht umgestellter Mannschaft den Finnen im zweiten Test in allen Belangen unterlegen. Sämtliche vier Blöcke kamen regelmässig einen Schritt zu spät. Torhüter Martin Gerber war in seinem ersten Match nach der Meisterfeier in Schweden mehr als einmal einsam. Ohne selber wirkliche Fehler begangen zu haben, wurde er bis zur 16. Minute bereits dreimal geschlagen. Dreimal war ein Finne mehr oder weniger ungestört direkt vor ihm zum Schuss gekommen.

Den Finnen reichte öfters ein Pass, um die gesamte Schweizer Abwehr aus den Angeln zu heben. Die Unerfahrenheit, die am Abend zuvor noch ein Faktor ohne spielentscheidende Bedeutung gewesen war, wurde diesmal zur Hypothek. "Nach solchen Spielen muss man als Coach das Resultat nüchtern betrachten", sagte Coach Ralph Krueger. "Die Spiele dienen vor allem dazu, die richtigen Verteidigerpaare zu finden."

Kruegers Auswahl ist kleiner, seine Spieler sind jünger als auch schon. Es waren aber längst nicht nur die unerfahrenen Verteidiger, die patzten. Mark Streit stand bei zwei der ersten drei Gegentreffern auf dem Eis, und Mathias Seger hat seine Form nach einer Woche Pause noch nicht wieder gefunden und zahlte die fehlende Kraft mit drei Strafen. Streit und Seger sind zusammen mit Martin Steinegger die einzigen Verteidiger im Schweizer Team, die auch in Salt Lake City dabei waren.

Am meisten Freude bescherte den 4323 Zuschauern im Schluefweg einer, der nicht das Schweizer Dress trug. Der Klotener Kimmo Rintanen war wie schon am Abend zuvor Torschütze und einer der aktivsten Finnen. Er verbesserte mit den beiden Auftritten seine Position bei Coach Hannu Aravirta. Anders als bei den Schweizern ist der Konkurrenzkampf im finnischen Team massiv schärfer. Gestern fehlten noch alle Spieler der beiden Playoff-Finalisten von Jokerit Helsinki und Tappara Tampere sowie die NHL-Spieler. Aus dem aktuellen Team wird kaum mehr als ein Block den Weg nach Schweden schaffen.

Ralph Kruegers Auswahl läuft auf tieferem Niveau ab. Er nutzte auch das gestrige Spiel, um seinem Kader noch einmal Auslauf zu gewähren und die Optionen zu sichten. Allzu zuversichtlich dürfte ihn das, was ihm vorgesetzt wurde, nicht gestimmt haben. Er fand gestern abend weder eine neue Paradeformation noch einen eigentlichen Leader.

Die besten im Team waren noch der stämmige Verteidiger Martin Steinegger, der bei keinem Gegentreffer auf dem Eis stand, sowie Sandy Jeannin. Vom Luganesen ging offensiv am meisten Gefahr aus. Er verpasste in der 11. Minute die einzige Schweizer Chance im Startdrittel und blieb auch in der Fortsetzung des Spiels einer der aktivsten im Team. Ausgerechnet die beiden sind leicht angeschlagen. Steinegger leidet an einer Kiefer-, Jeannin an einer Unterarmprellung. Beide sollen aber bei der Fortsetzung der Vorbereitung in Kreuzlingen wieder dabei sein.

Für ein bis drei Spieler hingegen ist die Zeit im Nationalteam gestern zu Ende gegangen. Krueger plant, heute Sonntag das Spiel noch einmal am Video anzuschauen und morgen Montag einen ersten Kaderschnitt zu machen. Wer dabei auf der Strecke bleibt, ist nach dem gestrigen Spiel allerdings weiterhin offen. Die Mannschaft als Ganzes spielte zu schlecht, als dass einzelne Spieler hätten abfallen können.