Deutschland-Cup, 3. Spieltag: Sonntag, 12. November 2000

 
 Slowakei Schweiz 
2:4 (1:2, 0:0, 1:2)
Zuschauer
3050
Schiedsrichter
Wohlgenannt (De),Fischer,Lenhart (De)
Skorer
5. Milo (Lipiansky, Kulha/Ausschluss Streit) 1:0
57. Kulha (Milo) 2:3 (Eigentor Rolf Ziegler)
 Skorer
10. Seger (Steinegger, Crameri/Ausschluss Novotny) 1:1
18. Reichert (Wichser) 1:2
44. Jenni (Wichser) 1:3
60. (59:34) Jenni (Martin Gerber) 2:4 (ins leere Tor)
Strafen
8mal 2 Minuten
 Strafen
9mal 2 Minuten
Aufstellung
Lipovsky; Majesky, Droppa; Babka, Pavlikovsky; Novotny, Milo; Strbak, Hurtaj; Plch, Pucher, Uram; Orszagh, Sechny, Török; Kulha, Kapus, Lipiansky; Stefanka, Rataj, Vaic
 Aufstellung
Martin Gerber; Seger, Steinegger; Streit, Olivier Keller; Julien Vauclair, Salis; Bezina, Rolf Ziegler; Patrick Fischer, Crameri, Jenni; Rüthemann, Aeschlimann, Rötheli; Della Rossa, Zeiter, Baldi; Wichser, Martin Plüss, Reichert
Bemerkungen
Schweiz ohne Pavoni (Ersatztorhüter). Julien Vauclair im zweiten Drittel mit Knöchelprellung ausgeschieden. -- Timeout Slowakei (10./fünf Sekunden vor dem 1:1). -- Powerplay: Slowakei 1/7; Schweiz 1/5.
Bilder
   

   

   

   


 
 Deutschland Kanada 
2:5 (0:2, 2:2, 0:1)
Zuschauer
8000
Schiedsrichter
Rejthar (Tsch),Hascher,Reichert (De)
Skorer
36. (35:10) Smazal (Hynes/Ausschluss Miller) 1:2
40. Abstreiter (Loth, Olling) 2:4
 Skorer
13. (12:24) Miller (Kennedy) 0:1
13. (12:54) Parks (Lindberg, Schlegel) 0:2
36. (35:41) Parks (Savoia, Anderson) 1:3
37. (36:48) Norris (Faust) 1:4
55. Kennedy (Casselman) 2:5
Strafen
5mal 2 Minuten
 Strafen
5mal 2 plus 5 Minuten (Lindberg) plus Spieldauer (Lindberg)
Aufstellung
Müller; Goldmann, Pöttinger; Kunce, Bresagk; Molling, Smazal; Nico Pyka, Klenner; Benda, Hynes, Marcel Goc; Reichel, Soccio, Kosturik; Kreutzer, Abstreiter, Loth; Stefan, Brännström, Greilinger
 Aufstellung
Muzzatti; Miner, Anderson; Schlegel, Johnston; Allen, Fearns; Peacock, von Stefenelli; Norris, Faust, McLlwain; Shuchuk, Murphy, Chyzowski; Savoia, Parks, Lindberg; Kennedy, Miller, Casselman
Bemerkungen
Powerplay Deutschland 1/3; Kanada 0/3.


Der November-Zusammenzug, der am Dienstag gegen Kanada mit drei Gegentoren in den ersten sieben Minuten katastrophal begonnen hatte, nahm für das Schweizer Eishockey-Nationalteam ein positives Ende. Das Krueger-Team besiegte Deutschland und die Slowakei mit 4:2 und beendete das Turnier von Hannover hinter Kanada auf Platz 2. Beide Siege verdiente sich die Schweizer Nationalmannschaft mit sehr starken Leistungen, obwohl die Gegner in Führung gegangen waren. Erstaunlich war insbesondere das 4:2 am Sonntagnachmittag gegen die unbequemen Slowaken, gegen die die Schweizer zuvor in elf Spielen lediglich zu zwei Siegen gekommen waren. Im vierten Spiel innerhalb von fünf Tagen erfüllten die Spieler Ralph Kruegers Forderung nach einer konsequenten Leistung ohne Abstriche. Ein Leistungsabfall gegen Ende der Woche, wie er in der Vergangenheit oft vorgekommen war, blieb diesmal aus. Allerdings profitierten die Schweizer ein wenig davon, dass den Slowaken der Schnauf ausging. Der Zweite der WM von St. Petersburg hatte im ersten Spiel Deutschland bezwungen, brach aber bereits am Samstag gegen die Kanadier nach einem 3:0 bis zur 44. Minute noch ein (4:5 Niederlage in der Overtime). Gegen die Schweiz sah der slowakische Headcoach Jan Filc das Unheil kommen: Mit dem Timeout in der 10. Minute beim Stand von 1:0 konnte er die Wende indes nicht verhindern. Bloss fünf Sekunden nach dem Timeout glich Mathias Seger im Powerplay aus. Und in der 18. Minute brachte Marc Reichert mit seinem zweiten Tor im vierten Länderspiel die Schweiz in Führung. Die weiteren Treffer zum 3:1 und 4:2 erzielte Marcel Jenni, der schon gegen Deutschland zweimal getroffen hatte und der mit Abstand stärkste Schweizer am Deutschland-Cup war. Zwei Siege im November hatte die Schweizer Nationalmannschaft letztmals 1996 unter Simon Schenk errungen, als das norwegische Vierländerturnier mit Siegen über Kanada und Österreich sowie einem Remis gegen Norwegen gewonnen wurde. Zum ersten Mal konnte Krueger nun schon im Herbst zufrieden mit seiner Truppe sein. "Im November hatten wir in den letzten Jahren stets Schwierigkeiten. Die Siege und die Leistungen gegen Deutschland und die Slowakei freuen mich riesig." Gegen Deutschland am Samstagabend hatten die Schweizer indes noch nicht so beeindruckend gespielt wie am Sonntag gegen die Slowakei. Die nicht neue Erkenntnis aus diesem Spiel war, dass die WM-Startpartie am 28. April 2001 in der ausverkauften Köln-Arena gegen Deutschland alles andere als eine einfache Aufgabe wird. Die Deutschen begannen sehr stark und führten bis zur 26. Minute nicht unverdient 2:1. Erst Jennis haltbarer Treffer zum 2:2 bedeutete die Wende. Das wegweisende 3:2 erzielte André Rötheli; für den Zuger war dies das erste Länderspieltor seit April 1997. Die Entscheidung besorgte Mattia Baldi 248 Sekunden vor dem Ende. Seit Ralph Krueger die Nationalmannschaft trainiert, hat die Schweiz in sechs Partien gegen Deutschland trotz fünf Auswärtsspielen nicht mehr verloren. Nach dem Deutschland-Cup lässt sich problemlos der Schluss ziehen, dass die Auswahl für die Nationalmannschaft weiter an Tiefe zugenommen hat. "Wir haben Spieler für zwei Nationalmannschaften", meinte SEHV-Sportdirektor Peter Zahner. Für den Berner Marc Reichert und den Fribourger Goran Bezina ist der Weg an die WM im Frühling noch (zu) lang. Trotzdem fielen ihre Debüts mit zwei Toren (Reichert) und jeweils Plus-1-Bilanzen sehr erfreulich aus. Auch die Rückkehr von Rötheli in die Nationalmannschaft nach dreieinhalb Jahren ist gelungen. Der Zuger wurde gut integriert und erzielte gegen Deutschland das Siegtor. Martin Plüss, der letzten Frühling auf die WM verzichtet hatte, war neben Jenni und Verteidiger Martin Steinegger der stärkste Schweizer. Mit der neuen Tiefe im Kader verliert das Personelle an Brisanz. Praktisch jeder Spieler ist ersetzbar -- oder: "Keiner ist grösser als die Mannschaft", wie es Ralph Krueger ausdrückt. Im Frühling werden auch die Nordamerika-Söldner wie Thomas Ziegler, Reto von Arx und Michel Riesen zum Thema. In Hannover fehlten noch die verletzten Patrick Sutter und Alain Demuth sowie der dispensierte Flavien Conne. Im Team Schweiz figurierten übers Wochenende zudem ein Dutzend Akteure, die sich auch Chancen auf eine WM-Teilnahme ausrechnen. Wer im Mai erneut in Hannover Eishockey spielen will, muss im April während der Vorbereitung in Form sein. Beim nächsten Zusammenzug Mitte Dezember in der Slowakei wird Krueger mindestens einen Block und einen Torhüter auswechseln. Dann werden andere eine Chance zur Bewährung erhalten.

Tabelle

1.Kanada330013:86
2.Schweiz320110:74
3.Slowakei31118:103
4.Deutschland30035:110