Freundschaftsspiel: Mittwoch, 11. April 2001


Schweiz - Schweden 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)

Hallenstadion, Zürich. -- 11 500 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Bertolotti, Simmen/Stricker (alle Sz).

Tor: 59. Renberg (Andreas Johansson) 0:1.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Martin Gerber; Jobin, Streit; Seger, Steinegger; Bezina, Julien Vauclair; Salis, Sutter; Reichert, Martin Plüss, Jeannin; Della Rossa, Crameri, Geoffrey Vauclair; Rüthemann, Rötheli, Demuth; Paterlini, Rizzi, Baldi.

Schweden: Hadelöv; Olsson, Rohlin; Nord, Thomas Johansson; Bäckman, Hedin; Andreas Johansson, Renberg, Burström; Huselius, Zetterberg, Johan Davidsson; Hedström, Gahn, Molin; Malmström, Weinhandl.

Bemerkungen: Schweiz ohne Weibel (Ersatz), Olivier Keller (verletzt), Zeiter (rekonvaleszent), Rolf Ziegler, Aeschlimann und Conne (alle geschont), Schweden ohne Andersson (Versicherungs- Problem nach Transfer von Lugano zu Malmö). -- Timeout Schweiz (59:14). -- Powerplay: Schweiz 0/2; Schweden 0/3.


Bericht:
Quelle: Si

Renberg "stahl" den Schweizern das Unentschieden

Resultatmässig ist dem Schweizer Eishockey-Nationalteam das erste von fünf Heim-Länderspielen vor der WM in Deutschland missglückt. Die Schweizer unterlagen Schweden vor 11 500 Zuschauern in Zürich mit 0:1. Das einzige Tor der Partie erzielte Mikael Renberg auf Pass von Andreas Johansson 114 Sekunden vor dem Ende.


Mit dem späten Tor "stahlen" die Schweden den Schweizern das Unentschieden, das dem Spielverlauf sicherlich besser entsprochen hätte. Sowohl nach Schüssen (17:15) als auch nach Torchancen waren sich die beiden Mannschaften ebenbürtig. Insgesamt war die Partie das Gegenteil des letztjährigen Spektakels zwischen diesen beiden Teams: Vor einem Jahr hatte die Schweiz im Hallenstadion Schweden nach 1:3- und 3:4-Rückständen mit 6:4 besiegt.

Ganz aus heiterem Himmel fiel Renbergs entscheidendes Tor in der 59. Minute nicht. Die Schweden hatten zwar sehr langsam begonnen und erst in der 20. Minute erstmals auf das Tor des starken Martin Gerber geschossen, besassen danach aber die besseren Torchancen. Ove Molin in der 14. Minute nach einem Fehlpass von Mark Streit in der eigenen Zone, Ambris Leif Rohlin in der 31. Minute und wenig später Mikael Renberg verpassten das 1:0 für Schweden dreimal nur knapp. Für die Schweiz kamen Marc Reichert (zweimal) und in Unterzahl Sandy Jeannin im Schlussdrittel zu den besten Abschlussmöglichkeiten.

Defensive gut organisiert

Trotz der Niederlage zeigte sich Ralph Krueger nicht unzufrieden. Glücklich war der Nationalcoach insbesondere mit der Defensive und der Disziplin innerhalb des Spielsystems. Krueger: "Auch in der Offensive waren Möglichkeiten vorhanden. Am Ende hatten aber die Schweden den richtigen Mann am richtigen Ort. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir bei der Revanche am Freitag in Lugano reagieren werden."

Insgesamt war es aus Schweizer Sicht gewiss kein schlechter Start in die Endphase der WM-Vorbereitung. Vor allem die Abwehr, in der nur noch wenige Mutationen anstehen, steht auf einem soliden Fundament. Im Sturm wird das Kader in den nächsten Tagen noch mit Michel Riesen (ab heute), Marcel Jenni und Thomas Ziegler (nächste Woche) ergänzt; zudem pausierten am Mittwoch mit Jean-Jacques Aeschlimann, Flavien Conne und Michel Zeiter drei Spieler, die beim WM-Start in zweieinhalb Wochen im Kader erwartet werden.

Beste Zuschauerzahl seit 1986

Von denjenigen, die in Zürich spielten, gefiel vor allem Keeper Gerber, der gefährliche Martin Plüss, dessen Formation allerdings in der 59. Minute das Gegentor kassierte, sowie der Block mit Alain Demuth, André Rötheli und Ivo Rüthemann. Martin Gerber verpasste zwar seinen ersten Nationalmannschafts-Shutout denkbar knapp, besitzt aber im Dreikampf mit Reto Pavoni und Lars Weibel weiterhin keine schlechten Karten. In fünfeinhalb Länderspielen kassierte der Langnauer und zukünftige Färjestad-Goalie diese Saison im Schnitt bloss 1,83 Gegentore pro Spiel.

Bemerkenswert war trotz des Mangels an Toren am Mittwoch einiges - beispielsweise die Zuschauerzahl. Mit offiziell 12 000 Besuchern wurden die Hallenstadion-Werte der Playoff-Finalserie übertroffen, wobei das Stadion allerdings nicht einen so gefüllten Eindruck machte wie bei den Spielen der ZSC Lions gegen Lugano. Nur im Dezember 1986 beim Auftritt der russischen Sbornaja in Bern waren in der "Neuzeit" zu einem Länderspiel in der Schweiz mehr Fans gekommen. Was die Zuschauer zu sehen bekamen, vermochte im Vergleich zur intensiven Finalserie aber nicht zu gefallen. Im ersten Drittel gab es bloss fünf Torschüsse (3:2 für die Schweiz). Die Partie war flau wie vor drei Jahren an gleicher Stätte der WM-Final, den Schweden damals gegen Finnland 1:0 und 0:0 (best of 2) gewann.