Testspiel: Freitag, 9. Februar 2001

 
 Schweiz Slowakei 
4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
Zuschauer
6722 Zuschauer.
Schiedsrichter
Bertolotti,Hofmann,Schmid (alle Sz).
Skorer
4. Aeschlimann (Rüthemann, Rizzi) 1:0.
8. Zeiter 2:0
23. Aeschlimann (Jenni) 3:0
60. (59:56) Zeiter 4:2 (ins leere Tor)
 Skorer
39. Dome (Tomik) 3:1
48. Hlinka 3:2
Strafen
5mal 2 Minuten
 Strafen
6mal 2 Minuten
Aufstellung
Reto Pavoni; Olivier Keller, Streit; Julien Vauclair, Bezina; Seger, Steinegger; Salis, Sutter; Jeannin, Martin Plüss, Reichert; Rüthemann, Aeschlimann, Rizzi; Patrick Fischer, Crameri, Jenni; Della Rossa, Zeiter, Demuth.
 Aufstellung
Rybar; Majeski, Cech; Novotny, Strbak; Hecl, Cierny; Nadasdi; Pardavy, Hurtaj, Lipiansky; Tomik, Dome, Somik; Török, Hlinka, Skoliak; Plch, Uram.
Bemerkungen
Schweiz ohne Weibel (Ersatztorhüter). -- Lattenschuss Demuth (22.). -- Powerplay: Schweiz 0/4; Slowakei 0/3.
Bilder
   

   

   

   

   

   


Vom Startfurioso zum Zitter-Finale

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam hat das erste Spiel gegen die Slowakei dank einer sehr starken Leistung 4:2 gewonnen. Vor 6722 Zuschauern in Lausanne fiel die Vorentscheidung dank zwei frühen Toren in den ersten Minuten, die Entscheidung durch Zeiters 4:2 ins leere Tor aber erst vier Sekunden vor Schluss. In Bern steigt am Sonntagnachmittag (15.45 Uhr) die Revanche. Das Team von Ralph Krueger zeigte in seinem achten Saisonspiel zumindest zwei Drittel lang die beste Leistung seit der so geglückten Weltmeisterschaft im russischen St. Petersburg letzten Frühling. Mit einem Startfurioso wurden die Slowaken, der WM-Finalist von St. Petersburg, überrannt. Jean-Jacques Aeschlimann brachte die Schweizer nach bloss 207 Sekunden in Führung. Zuvor hatten Gian-Marco Crameri und Aeschlimann schon erste gute Chancen vertan. 231 Sekunden nach dem Führungstor erhöhte Michel Zeiter mit seinem 28. Länderspieltor auf 2:0. Zwei der ersten fünf Schweizer Schüsse hatten den Weg ins Tor gefunden -- von diesem Schock vermochten sich die Slowaken sehr lange nicht mehr zu erholen. Die logische Folge war, dass die Schweizer fast 40 Minuten lang deutlich im Vorteil waren. Aus dem erheblichen Chancenplus hatte nach dem Blitzstart jedoch nur noch Aeschlimann mit dem 3:0 in der 23. Minute profitieren können. Für den 33-jährigen Center des HC Lugano waren es die Länderspieltore Nummer 10 und 11. Zum dritten Mal in seiner über zehnjährigen Nationalmannschafts-Laufbahn gelangen dem Seeländer zwei Tore im gleichen Länderspiel. Zuvor war ihm das erst 1994 an der B-Weltmeisterschaft in Kopenhagen gegen Holland (10:0) und Rumänien (5:0) innerhalb von 24 Stunden gelungen. 3:0-Führung reichte nur knapp Der Schönheitsfehler der ersten beiden Drittel war, dass die Schweizer aus ihrer grossen Anzahl Torchancen (20 in den ersten zwei Dritteln) zu wenig Kapital schlugen. Michel Zeiter erzielte zwar dank dem Treffer ins leere Tor in den Schlusssekunden ebenfalls das zweite "Doppelpack" seiner Nationalmannschafts- Karriere, ein Hattrick wäre für ihn aber beinahe zwingend gewesen. Im Mitteldrittel tauchte er innerhalb von zwei Minuten zweimal solo vor dem guten slowakischen Torhüter Rybar auf. So führte der Weg vom Startfurioso in ein finales Zittern. Robert Dome verkürzte 68 Sekunden vor der zweiten Drittelspause nach einem Abwehr- und Stellungsfehler von Patrick Sutter auf 1:3. In der 48. Minute verkürzte Miroslav Hlinka dann sogar auf 2:3, nachdem der ansonst überzeugende Torhüter Reto Pavoni die Scheibe im eigenen Torraum aus den Augen verloren hatte. Tomik und Somik in der 51. Minute und Verteidiger Hecl in der 52. Minute kamen sogar noch zu Ausgleichschancen für die Slowakei. Der beste Start unter Krueger Logisch war, dass Positivdenker Ralph Krueger nachher mehr vom Startfurioso denn von der Schlussphase parlierte. Der Schweizer Auftakt war so gut, dass Krueger ihn zum "besten Start in einen Zusammenzug" seiner Amtszeit ernannte. Ausserdem schwärmte der Nationalcoach von der phantastischen Stimmung in der Patinoire de Malley. Und er lobte Torhüter Reto Pavoni, der den Schweizern in der Schlussphase, als der slowakische Druck sehr gross wurde, den Sieg rettete. Pavoni hat jedenfalls trotz des Fehlers beim zweiten Gegentor seine Anwartschaft auf den Posten als Torhüter Nummer 1 an der WM in Deutschland angemeldet. Von seinen letzten zwölf Länderspielen hat der Klotener sieben gewonnen und bloss drei verloren. Ausgezeichnete Noten verdiente sich neben den Torschützen und Pavoni auch Alain Demuth, der erstmals seit der letzten WM wieder mit von der Partie war und auf Anhieb auffiel. Dagegen bekundete Patrick Sutter etwas Mühe, allerdings war der letztjährige Captain Anfang Woche noch leicht an Grippe erkrankt. Nicht so überragend wie gewohnt spielte der Schweizer Paradeblock mit Fischer, Crameri und Jenni, der beide Gegentore kassierte. Gegen die Slowakei immer besser Positiv fällt auf, dass die Schweiz auf gutem Weg ist, auch die Slowakei regelmässiger zu besiegen. Aus den ersten acht Länderspielen gegen diesen Gegner hatte bis vor anderthalb Jahren nur ein Sieg herausgeschaut. Aus den letzten sechs Vergleichen resultierten nun aber bloss noch zwei Niederlagen. Und die letzte, jene im Dezember in Trencin, war nur zu Stande gekommen, weil die Schweizer im Streben nach dem Turniersieg beim Stand von 3:3 den Torhüter zu Gunsten eines zusätzlichen Stürmers vom Eis genommen hatten.