Freundschaftsländerspiel: Mittwoch, 7. November 2001

 
 Schweiz Kanada 
4:2 (1:2, 2:0, 1:0)
Zuschauer
Hallenstadion, Zürich
Schiedsrichter
Reiber (Ka),Wehrli,Wirth (Sz).
Skorer
10. Jeannin (Rötheli) 1:0
24. Demuth (Jeannin, Rötheli) 2:2
33. Jobin (Crameri, Jenni) 3:2
60. (59:38) Rötheli 4:2 (Penalty)
 Skorer
12. Hodgson (Chris Belanger) 1:1
18. Roy (Savoia, Gaul) 1:2
Strafen
3mal 2 plus 10 Minuten (Demuth)
 Strafen
2mal 2 Minuten
Aufstellung
Weibel; Olivier Keller, Streit; Höhener, Patrick Sutter; Jobin, Rolf Ziegler; Steinegger, Seger; Reichert, Martin Plüss, Conne; Demuth, Jeannin, Rötheli; Jenni, Crameri, Aeschlimann; Riesen, Reto von Arx, Rüthemann.
 Aufstellung
Gordon; Gaul, Plavsic; Chris Belanger, Poudrier; Julien, Astley; Allen; Roy, Hodgson, Savoia; Joel Savage, Gauthier, Reggie Savage; Bergeron, Heaphy, Simpson; Bohonos, Armstrong, Ferguson.
Bemerkungen
Schweiz ohne Martin Gerber (Ersatztorhüter), Patrick Fischer II und Della Rossa (beide nicht eingesetzt). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/2; Kanada 0/3.

Bericht:
Quelle: tagesanzeiger.ch/Daniel Germann

Start in Olympiawinter geglückt

Die Schweizer schlugen im Hallenstadion das Team Canada 4:2. André Rötheli war an drei Toren beteiligt.

Eine gute, aber nicht überragende Leistung reichte den Schweizern gestern Abend vor 7900 Zuschauern im Zürcher Hallenstadion zum 4:2 und dem 11. Sieg gegen eine kanadische Auswahl im 83. Spiel. Die definitive Entscheidung fiel 22 Sekunden vor Schluss und war gleichzeitig eine Rarität: André Rötheli verwandelte einen Penalty nach einem falschen kanadischen Spielerwechsel. Die Kanadier hatten damit einen Schweizer Konter Richtung leeres Tor unterbunden.

Mike Pelino, der Headcoach Wayne Fleming in Zürich und auch am Wochenende beim Deutschland-Cup vertritt, lobte die Schweizer Leistung nach dem Spiel nicht zuletzt aus Selbstschutz als "die beste in den letzten vier Jahren". Er verzerrte damit die Realität und verschwieg, dass sein Team nur wenig getan hatte, um den Schweizern ihren einzigen Heimauftritt und den ersten Sieg in einem Saisonstartspiel unter Ralph Krueger schwierig zu gestalten.

Der letzte, missglückte Anlauf der Kanadier Richtung Ausgleich, der mit dem Schweizer Penalty zur Entscheidung endete, war durchaus symptomatisch. Das zum grossen Teil aus Spielern aus der Nationalliga zusammengewürfelte Team enttäuschte. Die Kanadier traten ungewohnt emotions- und auch körperlos auf und erleichterten damit den Schweizern den Schritt vom nationalen auf das internationale Niveau, der ihnen in der Vergangenheit oft schwer gefallen war.

Coach Ralph Krueger bezeichnete das Spiel als kleinen, aber wichtigen Schritt Richtung Olympiade. "Gut war vor allem, wie wir auf den Rückstand reagiert und im Schlussdrittel das Spiel bis zum Ende kontrolliert haben." Auch er weiss aber, dass die nächsten Aufgaben in Deutschland mit Sicherheit härter werden.

Immerhin nutzten einige seiner Spieler den laschen Auftritt der Kanadier, um die eigene Position im Konkurrenzkampf um die 23 Olympiaplätze zu verbessern. André Rötheli hatte seinen Stock bei drei Treffern im Spiel. Sandy Jeannin überzeugte als Vorbereiter und Vollstrecker. Alain Demuth bestätigte seine guten Leistungen aus der Meisterschaft. Und Verteidiger David Jobin spielte in seinem fünften Länderspiel wie ein Routinier und erzielte seinen ersten Treffer im Nationalteam.

Adrien Plavsic schied verletzt aus


Andere hatten mehr Mühe: Der Block um den Klotener Center Martin Plüss, der an der vergangenen Weltmeisterschaft in Deutschland der beste gewesen war, verliess das Eis als einziger mit einer Minus-1-Bilanz. Und die beiden Davoser Nordamerika-Rückkehrer Reto von Arx und Michel Riesen blieben ohne Einfluss auf das Spiel. Riesens Probleme, sich auf diesem Niveau in Zweikämpfen durchzusetzen, wurde erneut offensichtlich.

Sie erhalten wie auch Patric Della Rossa und Patrick Fischer, die gestern noch nicht zum Einsatz kamen, am Wochenende Gelegenheit zu Werbung in eigener Sache. Für die Kanadier hingegen ist mit dem Spiel in Zürich der Kurzzusammenzug bereits zu Ende. Sie kehren in ihre Nationalligaklubs zurück und werden den schwachen Auftritt schnell vergessen. Am Samstag, beim schnellen Wiedersehen mit der Schweiz in Hannover, wird eine Auswahl von DEL-Spielern das kanadische Dress tragen.

Nur einer nimmt eine nachhaltige Erinnerung mit: Adrien Plavsic musste bei Spielhälfte vorzeitig in die Kabine. Er hatte bereits im ersten Drittel bei einem Zweikampf an der Bande die Hand eingeklemmt und spürte danach Schmerzen. Der Verteidiger der ZSC Lions wird heute Donnerstag geröntgt, die nächste Verletzungspause droht.