Testspiel: Freitag, 5. April 2002

 
 Tschechien Schweiz 
4:3 (1:1, 2:2, 1:0)
Zuschauer
Eisstadion Tabor. - 4000 Zuschauer.
Schiedsrichter
Lepaus (Tsch),Blaha, Kostka (Tsch).
Skorer
10. Sedlak (Josef Straka) 1:0.
25. Novotny (Vlasak, Strba/ Ausschluss Beat Gerber) 2:1
40. (40:00) Vlasak (Nikolov/Ausschluss Rötheli) 3:3
58. Zidlicky (Vlasak/Ausschluss Steinegger) 4:3
 Skorer
14. Burkhalter (Rothen, Wichser) 1:1
32. Reichert (Rötheli, Burkhalter/ Ausschluss Slavik) 2:2
35. Hirschi (Rüthemann/Ausschlüsse Marek; Thomas Ziegler) 2:3
Strafen
6mal 2 Minuten
 Strafen
9mal 2 Minuten
Aufstellung
Adam Svoboda; Zidlicky, Nikolov; Jan Novak, Guren; Slavik, Zib; Kubos, Cernosek; Strba, Novotny, Vlasak; Duda, Josef Straka, Sedlak; Hruska, Vorel, Milan Prochazka; Rolinek, Marek, Korhon.
 Aufstellung
Pavoni; Steinegger, Beat Gerber; Patrick Fischer II, Hirschi; Hänni, Thomas Ziegler; Reichert, Jeannin, Rötheli; Rothen, Burkhalter, Wichser; Conne, Aeschlimann, Rüthemann; Monnet, Demuth.
Bemerkungen
Schweiz ohne Höhener (Hirnerschütterung), Patrick Sutter (verletzt) und Martin Plüss (krank). - Timeout Schweiz (59:26). - Powerplay: Tschechien 3/8; Schweiz 1/4

Bericht:
Quelle: Si

Tschechiens Revanche geglückt

Das Schweizer Eishockey-Nationalteam vermochte im zweiten Länderspiel gegen Tschechien innerhalb von 24 Stunden den Effort vom Vortag (3:2) nicht zu wiederholen. Die Schweizer verloren vor 4000 Zuschauern in Tabor nach einer 3:2-Führung mit 3:4.

Das Siegtor für die Tschechen erzielte 170 Sekunden vor Schluss Verteidiger Marek Zidlicky mit einem Weitschuss, wobei Sandy Jeannin den Puck unglücklich abgefälscht hatte. In den letzten Sekunden boten sich noch Adrian Wichser und Alain Demuth (kleine) Ausgleichschancen.

Die Schweizer Treffer erzielten Loic Burkhalter zum 1:1 (erstes Länderspieltor), Marc Reichert zum 2:2 und Steve Hirschi zum 3:2. Für den 20-jährigen Langnauer Hirschi war es das zweite Tor im zweiten Länderspiel, nachdem ihm am Donnerstag kurz vor Schluss das 3:2-Siegtor gelungen war. Die Gastgeber traten im zweiten Spiel aber bedeutend entschlossener auf und waren in den letzten beiden Dritteln (22:6 und 11:3-Schüsse) deutlich überlegen. Dass die Schweizer bis zuletzt zumindest auf ein Remis hoffen durften, lag an der starken Torhüterleistung von Reto Pavoni (39 Paraden).

Matchentscheidend war letztlich, dass den Schweizern, die während fast zwei Spielen mit bloss fünf Verteidigern auskommen mussten, am Ende Kraft und Energie ausgingen. Die Müdigkeit äusserte sich in zahlreichen kleinen Strafen, von denen die Tschechen drei zu Torerfolgen nützten. Bitter für das Team von Ralph Krueger war zudem, dass der tschechische Ausgleich zum 3:3 durch den überragenden Ambri-Söldner Tomas Vlasak erst nach der Sirene zur zweiten Pause fiel. Zuvor hatten die Schweizer die Scheibe jedoch in zwei Anläufen nicht aus der Gefahrenzone spedieren können.

Trotz des 3:4 zum Abschluss fiel Ralph Kruegers Bilanz der beiden Partien sehr positiv aus. Das erste Drittel am Freitag sei nahezu perfekt gewesen, so müsse die Schweiz gegen starke Gegner spielen. Alle Neulinge lieferten ausgezeichnete Eindrücke ab. In der Verteidigung gab's für den Nationalcoach sogar ein Déja-vu- Erlebnis: «Die Auftritte von Beat Gerber und Steve Hirschi erinnern mich an die Nationalmannschafts-Debüts von Mathias Seger und Mark Streit in meiner ersten Saison 97/98.» Gerber und Hirschi sind - abgesehen von Reto von Arx, der in Davos «gross» wurde - die ersten Internationalen aus der Langnauer Eishockeyschule seit Peter Moser und Stefan Hutmacher 1984.

Neben Gerber und Hirschi überzeugten auch die Stürmer-Debütanten Thibaut Monnet und Loic Burkhalter (Krueger: «Burkhalter war schon im November im Team Schweiz klar der Beste!»). Und Rückkehrer wie Frédéric Rothen oder Adrian Wichser zeigten ebenfalls starke Leistungen. Krueger konnte feststellen, dass «der Konkurrenzkampf um WM-Plätze weiterhin sehr gross ist - obwohl gegenüber Olympia mit von Arx, Jenni, Salis, Keller, Vauclair und Aebischer schon mindestens sechs Akteure für eine Selektion gar nicht in Frage kommen.»

Offensichtlich wurde aber auch, dass das internationale Tempo nicht allen Akteuren behagte. Das galt beispielsweise für Ambri- Verteidiger Andreas Hänni, der nach drei Ausschlüssen am Donnerstag in seinem vierten Länderspiel am Freitag erstmals nie auf die Strafbank musste.

Nach den beiden Tschechien-Spielen verzichtete Krueger vorerst auf eine Kaderreduktion. Falls im Playoff-Final heute (Samstag) die Entscheidung fällt, wird der Nationalcoach etwa drei Spieler für nächste Woche und die beiden Länderspiele in Genf (Freitag) und Kloten (Samstag) gegen Finnland wieder ausladen. So oder so stossen am Montag in Kloten die Verteidiger Patrick Sutter (nach Schulterverletzung) und Goran Bezina (mit Springfield nicht in den AHL-Playoffs) zum Nationalmannschafts-Kader. Auch Martin Plüss wird wahrscheinlich wieder mit von der Partie sein. Plüss konnte in Kloten erstmals wieder aufs Eis, obwohl sein mysteriöses Kopfweh weder vollständig abgeklungen noch ergründet ist.