Testspiel: Sonntag, 3. Februar 2002

 
 Slowakei Schweiz 
4:1 (0:1, 1:0, 3:0)
Zuschauer
Bank-of-America-Arena, Boise. - 2500 Zuschauer.
Schiedsrichter
Kotyra (USA),Hill,Glines (USA)
Skorer
22. Lintner (Sechny/Ausschlüsse Olivier Keller; Pavlikovsky) 1:1
50. Tomik (Sechny) 2:1
54. Hurtaj 3:1
60. (59:46) Sechny (Lintner/Ausschluss Höhener) 4:1
 Skorer
16. Conne (Della Rossa, Olivier Keller) 0:1.
Strafen
3mal 2 Minuten
 Strafen
5mal 2 Minuten
Aufstellung
Rybar; Majesky, Pavlikovsky; Lintner, Milo; Cierni, Hecl; Pardavy, Pavlikovsky, Robert Petrovicky; Peter Pucher I, Sechny, Török; Tomik, Kapus, Hurtaj
 Aufstellung
Weibel; Julien Vauclair, Patrick Sutter; Olivier Keller, Streit; Seger; Salis, Höhener; Aeschlimann, Jeannin, Rötheli; Della Rossa, Martin Plüss, Conne; Christen, Reto von Arx, Rüthemann; Patrick Fischer I, Crameri
Bemerkungen
Schweiz ohne Steinegger (Erkältung), Bührer (Ersatztorhüter), Jenni, Martin Gerber und Aebischer (noch nicht im Olympiateam). Powerplay: Slowakei 1/2; Schweiz 0/0

Bericht:
Quelle: Si

Erster Olympia-Test missglückt

Sechs Tage vor dem ersten Olympiaspiel hat das Schweizer Eishockey-Nationalteam mit 1:4 in Boise gegen die Slowakei eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Am Dienstag bietet sich in Logan gegen den gleichen Gegner die Chance zur Revanche.

Seit Sommer 1997 ist Ralph Krueger Nationalcoach in der Schweiz. Selten waren die Eidgenossen seither in einem Länderspiel derart chancenlos wie am Sonntag in Boise im Staat Idaho. Die Slowaken befanden sich von Anfang an am Drücker und kamen zu doppelt so vielen Torschüssen (45:21). Torhüter Lars Weibel zeigte allerdings eine sehr starke Leistung und verhinderte mit 41 Paraden eine deutlichere Niederlage. So ist am Ende die Frage im Raum stehen geblieben, was die Partie den Schweizern ausser einem langen Tag Beschäftigung brachte. Es schien fast, als ob die Teamleitung die Niederlage provozieren wollte.

Gegner bis in die Haarspitzen motiviert

In Boise wartete auf die Schweizer zudem ein Eisfeld mit den kleineren, nordamerikanischen Ausmassen. Und der Gegner, gegen den die Krueger-Auswahl in den letzten beiden Jahren in sechs Spielen nur noch einmal verloren hatte, erwies sich als bis in die Haarspitzen motiviert, weil für sechs der 15 eingesetzten Akteure das Olympia- Abenteuer noch vor der Eröffnungsfeier am Freitag zu Ende geht.

Es passt gut ins Bild, dass mit Keeper Weibel ausgerechnet jener Schweizer der Beste war, der in Salt Lake City wahrscheinlich keine Minute Eiszeit erhalten wird, weil Aebischer und Gerber für den Torhüterposten derzeit die besseren Karten in der Hand haben. «Die Spieler wird dieser Tag auf jeden Fall schmerzen», so Ralph Krueger. «Das ist aber gut so. Niemand ist glücklich darüber, wie wir im letzten Drittel gespielt haben. Wir haben wenig Gutes gesehen. Nun dürfen wir uns aber auf die Reaktion am Dienstag freuen.» Im Schlussabschnitt erzielten die Slowaken jene Treffer, die Weibel zuvor noch verhindert hatte. Tomik (50.) und Hurtaj (54.) trafen innerhalb von vier Minuten vom 1:1 zum 3:1. «Es gab in diesem Spiel so viele Fehler», musste Krueger zur Kenntnis nehmen, was für ihn allerdings nicht überraschend kam. «Die Fehler waren zum grössten Teil Folge der Müdigkeit. Diese Müdigkeit haben wir erwartet - Energie und Konsequenz fehlten.»

Kränkelnder Martin Steinegger

Aufschlüsse über den wirklichen Schweizer Formstand vier Tage vor dem ersten Olympia-Spiel gegen Frankreich liess die erste Partie gegen die Slowakei nicht zu. Immerhin bestätigte Christen in seinem ersten Länderspiel, dass er im Olympiateam gut mithält und seinen Platz in der Mannschaft verdient. Im zweiten Spiel gegen die Slowaken wird Martin Gerber das Tor hüten. Gerber traf zusammen mit Marcel Jenni und Assistenzcoach Bengt-Ake Gustafsson am Sonntagabend im Schweizer Quartier ein. Auch Martin Steinegger sollte am Dienstag spielen können. Der Berner kränkelte zuletzt fünf Tage lang (Stirnhöhlen-Erkältung), trainierte fast nur auf dem Hometrainer und musste den sonntäglichen Busausflug nach Idaho und zurück (total zwölf Stunden Fahrt) nicht mitmachen.