Die Schweiz braucht ein „geiles Spiel“

17.5.2016 - Von Leroy Ryser

Die Schweiz wird heute gegen Tschechien das entscheidende Spiel absolvieren. Seit gestern Abend ist klar: Gewinnt die Schweiz keine drei Punkte, so ist das Ziel „Viertelfinale“ verpasst. „Wir haben alles in den eigenen Händen, mehr wollten wir gar nicht“, sagt Captain Andres Ambühl.

In den letzten Jahren hat die Schweiz gegen Tschechien gute Resultate erzielt. In den letzten zehn Jahren trafen die beiden Teams fünf Mal an Weltmeisterschaften aufeinander, wobei die Schweiz drei Mal gewann, einmal nach regulärer Spielzeit und einmal erst im Penaltyschiessen verlor. 10 der 15 Punkte gingen also an die Schweiz. Für heute ist aber klar – gut genügt womöglich nicht mehr. Ausserdem sei in diesem Jahr eine andere tschechische Mannschaft vor Ort, die mit den vorherigen nicht verglichen werden kann, findet Captain Andres Ambühl. „Frühere Resultate sind keine Garantie, dass es auch dieses Mal klappen wird“, so der Stürmer. Deshalb wolle man frisch und ohne Vorbelastung in die Spiele gehen, nicht studieren und „Vollgas geben“. Das braucht die Schweiz denn auch. Aktuell fehlen ihr drei Punkte fürs Weiterkommen. Dänemark hat gestern Abend mit Kasachstan nämlich kurzen Prozess gemacht und wie erwartet gewonnen. Sie stehen in der Tabelle nun drei Punkten vor der Schweiz, würden aber bei Punktgleichheit hinter das Team von Patrick Fischer fallen. Folglich hat die Schweiz alles in der eigenen Hand, und „mehr wollten wir gar nicht“, findet Andres Ambühl.

Tschechen sind schlagbar

Für Ambühl ist klar, dass die Schweiz heute gewinnen kann. Dies hat sie bereits angedeutet. Im Vergleich mit dem Schweden-Spiel noch eine Schippe obendrauf zu legen sei zudem möglich. „Wir hatten dieses Spiel, in dem während 60 Minuten alles stimmt, noch nicht. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt dafür“, erklärte der Powerflügel. „Sparen müssen wir in dieser Partie jedenfalls nicht“, hängte er mit einem Schmunzeln an. Die Möglichkeit, Tschechien zu besiegen hat aber nicht nur mit der Schweiz selbst zu tun, sondern auch mit den Tschechen. Nach ihrem souveränen Start gegen Russland (3:0) und Schweden (4:2) setzten sie zwar mit zwei Erfolgen gegen die Underdogs Kasachstan (3:1) und Norwegen (7:0) nach, gegen Dänemark kam ihr Motor aber empfindlich ins Stocken. „Das zeigt, dass sie schlagbar sind“, sagte denn auch Patrick Geering bereits nach dem Spiel zwischen Schweden und der Schweiz. Ähnliches sagte auch Natitrainer Patrick Fischer, der ein Einsatz von Diaz nicht bestätigen wollte, ihn aber nach dem gestrigen Training für möglich hält.

Die Stärke der Tschechen liegt derweil aber nicht unbedingt in einzelnen Namen, sondern im Kollektiv, schätzt Ambühl ein. „Sie haben vier ausgeglichene Linien und sehr gut ausgebildete Spieler“, hob der Schweizer Captain hervor. Das verändert die Aufgabe der Schweizer jedoch nicht. In Duellen mit den grossen Hockeynationen scheiterten die Schweizer im aktuellen Turnier zwar bisher zwei von zwei Mal, jetzt soll es aber gelingen. „Wir müssen locker in die Partie gehen und uns nicht verkrampfen“, sagte Andres Ambühl, der sich als Captain auch in dieser Phase nicht verstärkt unter Druck sieht. Im Schlusssatz forderte er deshalb typisch für ihn: „Wir müssen einfach rausgehen und ein geiles Spiel spielen.“