Axelsson: „Nichts ist unmöglich!“

18.1.2016 - Von Martin Schlegel

Aufgrund eines verloren gegangenen Gepäckstücks am Flughafen Zürich stand der Charterflug des HC Davos nach Göteborg eine Stunde länger als geplant auf der Boarding Position. Wir nutzten die Gelegenheit für ein Gespräch mit Dick Axelsson. Der ehemalige „Göteborger Indianer“ in Diensten des HCD spricht über seine Zeit bei Frölunda, die Champions Hockey League und warum er auch nächste Saison in gelb-blau spielen wird.

Dick Axelsson, letzte Woche hat ihr Team zu Hause 0:5 verloren. Wie denken sie über dieses Spiel?

Wir haben wirklich ein schlechtes Spiel gezeigt. Es ist hart wenn man 0:5 verliert, umso mehr weil es zu Hause war. Wir müssen uns mächtig steigern, wenn wir in Göteborg bestehen wollen. Wir müssen bereit sein, weil nichts unmöglich ist. Wir müssen an die Wende glauben und ein gutes Match spielen.

Wie können sie sich diese deutliche Niederlage erklären?

Schwer zu sagen. Wir hatten auch einige Chancen und wenn wir am Anfang eine der Chancen verwandelt hätten, wäre das Spiel eventuell anders verlaufen. Aber es ist nun so, wir haben 0:5 verloren und müssen jetzt den Blick nach vorne richten.

Hat ihnen nach dem Spengler Cup eventuell etwas die Kraft gefehlt?

Naja, ich weiss nicht so recht, weil ich persönlich den Spengler Cup ja nicht gespielt habe. Klar sind es viele Spiele, aber wir trainieren den ganzen Sommer darauf hin und dürfen uns jetzt nicht über die vielen Spiele beklagen.

Das 0:5 im Hinspiel war kein glücklicher Sieg von Frölunda sondern entsprach an jenem Abend auch den Kräfteverhältnissen auf dem Eis. Teilen Sie diese Ansicht?

Ja, absolut. Sie haben Ihre Chancen verwertet und besser gespielt wie wir. Wir hatten keinen guten Abend. Das Resultat entsprach dem Gezeigten, das sehe ich auch so.

Sie kennen beide Teams bestens. Hat das Spiel auch grundlegend die Kräfteverhältnisse zwischen Davos und Frölunda aufgezeigt?

(überlegt lange) Ich weiss es nicht. Wie gesagt, wir hatten auch unsere Chancen aber deren Torhüter spielte eine sehr starke Partie. Wenn wir zu Beginn des Spiels in Führung gegangen wären, hätte es ein anders Spiel geben können. Aber das gelang ihnen und hat sie mental zusätzlich gestärkt.

Wie speziell ist es für sie, zu ihrem letzten Arbeitgeber nach Göteborg zu fliegen?

Naja, ich habe dort für zwei Jahre gespielt und ich freue mich, zurück zu kehren. Deshalb wird es bestimmt ein bisschen speziell sein.

Wie blicken sie auf ihre Zeit in Göteborg zurück?

Es war gut für meine Weiterentwicklung und für meine Karriere. Ich hatte eine gute Zeit in Göteborg, es hat mir gut gefallen dort.

Sie sind mit den „Indians“ zwei Mal im Playoff-Viertelfinale gescheitert. Jetzt scheint die Mannschaft in Schweden ein Topteam zu sein und führt die Tabelle an. Wieso?

Schwierig zu sagen, keine Ahnung. Ja, wir haben zwei Mal im Viertelfinale verloren und das war nicht wirklich gut. Jetzt scheinen sie ein extrem starkes Team zu haben und ich hoffe, dass sie die Meisterschaft gewinnen werden.

Haben Sie noch Kontakt mit Spieler von Frölunda?

Ja ich habe noch einige Freunde da mit denen ich regelmässig in Kontakt bin.

Auf der Webseite von Frölunda steht seit einiger Zeit der Slogan "Figren vs. Axelsson". Was hat es damit auf sich?

Ach keine Ahnung, nicht Spezielles. Robin und ich sind zusammen aufgewachsen und sind dadurch wie Kindheitsfreunde. Die haben vielleicht gedacht es sei lustig, ein Bild daraus zu machen.

Wie empfinden Sie die Champions Hockey League grundsätzlich?

Es macht natürlich Spass in diesem Turnier zu spielen. Man sieht neue Orte und neue Gegner und es macht Spass gegen Teams aus anderen nationalen Meisterschaften zu spielen. Es ist aber auch anstrengend und sehr zeitintensiv.

Wie wirken sich die Flüge und langen Reise auf die Spieler aus?

Natürlich merkt man das Zusatzprogramm inmitten der Meisterschaft. Ich mag aber die Champions Hockey League, es ist eine gute Sache und macht Spass. Wie gesagt, einfach sehr zeitaufwendig.

Wie geht es ihnen mit der dreifach Belastung aus Meisterschaft, CHL und Spengler Cup?

Es ist schon anstrengend, aber schliesslich trainieren wir den ganzen Sommer für eine Saison. Es sind schon recht viele Spiele aber Matches machen natürlich mehr Spass als Training, daher ist es ganz okay so. (lacht)

Die Mannschaft des HCD wirkt zurzeit sehr müde. Ist das körperlich bedingt oder auch eine Art mentale Müdigkeit?

Ich weiss es nicht. Ich kann nicht für andere sprechen. Ich war verletzt und habe nicht viele Spiele bestritten. Ich fühle mich fit, immerhin jemand. (lacht)

Noch ein Wort zum Schweizer Eishockey. Wie nehmen Sie das Schweizer Eishockey wahr?

Diese Art von Eishockey gefällt mir sehr. Hohes Tempo und viele Torchancen, das ist genau mein Spiel und kommt mir daher natürlich sehr entgegen.

Blicken wir nach vorne: Was gibt Ihnen vor dem Rückspiel in Göteborg noch Hoffnung auf ein Weiterkommen?

Die Chance besteht und noch sind wir im Wettbewerb dabei. Wenn wir gut ins Spiel finden, stark beginnen und früh in Führung gehen können, kann das Spiel zu unseren Gunsten verlaufen. Eines ist sicher: wir müssen auf jeden Fall die Chancen verwerten, die sich uns eröffnen werden.

Sie gehen also mit Einstellung nach Göteborg, den Final doch noch zu erreichen?

Ja, natürlich!

Schauen wir noch weiter in die Zukunft: Sie werden anscheinend in Davos bleiben. Warum?

Mir gefällt es in Davos. Ich mag wirklich Alles da; den Verein, das Team, die Fans. Ich denke ich kann mich beim HCD als Spieler gut weiterentwickeln. Ich kann einen weiteren Schritt machen, ein noch besserer Eishockeyspieler zu werden. Das ist auch der Hauptgrund für meinen Verbleib.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Glück für das morgige Spiel.

Danke schön und gern geschehen.