Unbezwungenes Servette begeistert alle

31.12.2013 - Von Leroy Ryser

Genf-Servette hat alle überrascht: Nachdem sie das russische Team ZSKA Moskau in der Gruppenphase schlugen, besiegten sie die Kanadier im Halbfinal und gewannen ein zweites Mal gegen die Russen im Final. „Das hätte niemand erwartet“, gibt Genf-Stürmer Roland Gerber nach dem ersten Jubelsturm zu.

Beim 87. Spengler Cup in Davos schreibt ein Schweizer Team Geschichte, von welchem man es nicht unbedingt erwartet hatte. Das Gastteam aus Genf gewann alle vier Spiele, besiegte zwei Mal das russische Team aus Moskau (4:3 n.V. und 5:3 im Final) und im Halbfinal schlugen sie die Kanadier (6:5). „Das hätte niemand erwartet. So ist es aber umso schöner“, strahlt GSHC-Stürmer Roland Gerber. „Wir haben von Anfang an unser Spiel spielen können und auch im Final frei von der Leber unser Ding gespielt.“

Es sei durchaus eine strenge Woche gewesen, im Spiel um den Turniersieg sei ein Erfolg vor allem aber Kopfsache. „Beide Teams sind müde. Für beide Teams ist es dasselbe.“

Alle Schweizer-Titel gewonnen
Gerade für Roland Gerber ist der Titelgewinn am Spengler Cup ein sehr spezieller. In Langnau hat er die Juniorenabteilungen durchlaufen und konnte sich in der NLA lange Zeit nicht wirklich durchsetzen. Als er in der NLB bei Biel angeheuert hatte, riss er im Final das Innenband und sah zu wie seine Kollegen den B-Titel gewannen und später aufstiegen. In der darauffolgenden Saison wurde der heute 29-Jährige zurück in die NLB transferiert, mittels B-Lizenz lief er auf einmal für den SC Langenthal auf. Dort wurde er kurzerhand zum Captain befördert, kam bereits in der zweiten Saison mittels Spielertausch zurück in die NLA. Die Berner tauschten ihn gegen Alex Chatelain ein und wurden später in der Saison mit Gerber Schweizer Meister. Mit dem Spengler-Cup-Titel komplettiert Gerber nun seine Erfolgsstory.

Damit konfrontiert schmunzelt er zufrieden und sagt: „Ja, irgendwie war ich schon überall dabei.“ Dies soll aber noch nicht der letzte Titel gewesen sein, denn „ganz so alt bin ich ja nicht“, hängt er lachend an. „Aber ich kann zufrieden sein mit meiner bisherigen Karriere. Auch ich habe Hochs und Tiefs erlebt. Die Frage jeweils ist lediglich, was man daraus macht.“

Nächstes Ziel? Playoffs!
Trotz seines bereits sehenswerten Palmares ordnet Roland Gerber den jüngsten Titel als ganz wichtigen ein. Er habe schon als kleiner Junge an diesem Turnier spielen wollen. „Dass es bei der ersten Teilnahme schon zum Titel gereicht hat, spricht irgendwie für sich.“

Doch nicht nur ihm selber kann der Titel grosse Freude bereiten. Auch dem ganzen Genfer Team, die dadurch Selbstvertrauen für die Meisterschaft tanken konnten. „Mein nächstes Ziel sind nun die Playoffs“, verrät Gerber. Dort sei schliesslich alles möglich, denn ob auf Rang acht oder Rang eins, die Chancen seien stets in Takt vier Siege in sieben Spielen zu erringen.

„Wir haben nun einen guten Rhythmus. Ich bin mir sicher, dass sich der Spengler Cup positiv auf die Meisterschaft auswirken wird.“ Die Müdigkeit sei momentan sicherlich ein bisschen vorhanden. Und daher sei das nähere Programm für heute klar: „Ein bisschen feiern und vor allem eine Pause einlegen“, erklärt Roland Gerber. Die haben sich die Genfer nach dem grossen Erfolg am Spengler Cup 2013 auch durchaus verdient.

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Genfer Triumph

Genf-Servette feiert den Spengler-Cup-Sieg. Foto: Leroy Ryser

Ein dritter Titel in der Schweiz für Roland Gerber nach dem Gewinn des NLB- und NLA-Titels. Foto: Leroy Ryser