Frauen vor schwierigem WM-Auftaktspiel

31.3.2013 - Von Daniel Monnin

Mit der Neuauflage des Bronzemedaillen-Spiels von 2012 startet die Schweizer Frauen-Eishockey-Nationalmannschaft am Dienstag (21:30 Uhr Schweizer Zeit) in die Weltmeisterschaft in Ottawa. Gegner ist das ambitionierte Finnland, das auf eine Korrektur der Niederlage vom Bronze-Spiel in Burlington pocht.

Die Ausgangslage hat sich für das Schweizer Team seit dem bisher grössten Erfolg vor einem Jahr, dem Gewinn der Bronzemedaille in Burlington, grundlegend verändert. Einerseits spielt die Nummer 4 der Welt neu in der Top-Gruppe mit Kanada, USA und Finnland, andererseits ist eine nervenaufreibende Relegationsrunde vom Tisch und die Qualifikation für die Viertelfinals gegen einen der beiden Erstplatzierten der Gruppe B (Schweden, Russland, Deutschland, Tschechien) bereits gegeben.

Der Druck allerdings ist nicht kleiner geworden, im Gegenteil: Während andere Nationen erfolgreich auf ältere und WM-erprobte Spielerinnen setzen oder gar Legenden ins Team zurückholen (Russland mit Yekaterina Paschkewitsch, 41; Kristina Petrowskaja, 33; Yekaterina Smolentsewa, 32; Deutschland mit der in der Schweiz bestens bekannten Maritta Becker, 32), setzt die Schweiz nach gewichtigen Rücktritten (u.a. Rekorde-Nationalspielerin Kathrin Lehmann) und verletzungsbedingten Ausfällen notgedrungen auf acht (junge) WM-Neulinge und stellt eines der jüngsten Teams (Durchschnittsalter 22 Jahre). Spätestens im Viertelfinal wird die Mannschaft der beiden Nationaltrainer Daniel Meier und René Kammerer das Aussenseiter-Image los sein und am letztjährigen Erfolg gemessen werden.

Die Leistungsunterschiede im Frauen-Eishockey sind – mit Ausnahme von Weltmeister Kanada und Vize-Weltmeister USA – nach wie vor marginal. Und einige Nationen – allen voran Russland – haben mit Blick auf die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi ihre Anstrengungen merklich verstärkt. Der neu als General Manager verpflichtete ex-NHL-Star der Ottawa Senators, Alexei Jaschin, wird alles daran setzen, mit seinem Team in Sotschi einen Erfolg feiern zu können. Dementsprechend hoch ist der Aufwand der russischen Auswahl, die im Viertelfinal Gegner der Schweizerinnen sein könnte.

Trotzdem geht die Schweizer Nati mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen an die Aufgabe. Ziel ist die Bestätigung der Leistung von Burlington, das heisst die Verteidigung des Platzes unter den Top 4. Das letzte Testspiel gegen Russland im Vorbereitungscamp in Arnprior verhiess allerdings nichts Gutes und ging 1:3 verloren. Das Schweizer Trainer-Duo Daniel Meier und René Kammerer erwartet zum WM-Auftakt ein topmotiviertes Finnland, das praktisch mit dem gleichen Kader wie vor einem Jahr antreten wird.

Die Schweiz trägt ihre Vorrunden-Spiele wie auch den Viertelfinal im Scotiabank Place, dem über 19’000 Zuschauer fassenden Heimstadion der Ottawa Senators aus. Neben Finnland treffen die Schweizerinnen am Mittwoch auf Weltmeister Kanada (Schweizer Zeit Donnerstag, 01.30 Uhr) und am Freitag auf Vize-Weltmeister USA (21.30 Uhr, Schweizer Zeit). Die Viertelfinals stehen am Samstag auf dem Programm.

Die WM-Spiele können per Live-Stream auf hockeycanada.fasthockey.com verfolgt werden und Berichte von den Schweizer Spielen kommen auf hockeyfans.ch. Statistisches Material und einen Live-Ticker bietet die offizielle Turnierseite www.worldwomen2013.com (englisch/französisch).

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Start gegen Finnland

Florence Schelling, Julia Marty & Co. werden zum Start gegen Finnland gefordert sein. Foto: Michael Zanghellini