Eine junge Wundertüte erwartet die Schweiz

25.5.2022 - Von Andreas Robanser

Die Nationalmannschaft der USA ist mit 25,5 Jahren die drittjüngste dieser Weltmeisterschaft. Dies widerspiegelt sich auch in den stark schwankenden Leistungen Schweizer Viertelfinalgegners.

Die US-Amerikaner zeigten in dieser bisherigen Weltmeisterschaft viel Licht und Schatten. Spielerisch erwartete man sich von der Mannschaft von Trainer David Quinn eine schnelle, quirlige Formation. Dies war aber nur bei Teilen dieser Weltmeisterschaft zu sehen. Zum Auftakt gegen Lettland verlief für das US-Team mit dem 4:1-Sieg noch alles nach Plan, doch bereits im Spiel 2 tauchten die Schwächen des Teams auf. So tat man sich gegen die kämpferisch stark agierende Mannschaft aus Österreich mehr als schwer und dies versuchte man mit Härte auszugleichen. Dies gelang aber gegen eine ebenfalls wendige Mannschaft nur zum Teil und so musste man gegen den Aufsteiger in die Verlängerung und ins Penaltyschiessen um am Ende mit 3:2 doch noch das Spiel gewinnen zu können.

Die Finnen zeigten einen Tag später dem US-Team dann endgültig die Grenzen auf und feierten am Ende einen 4:1-Erfolg, wobei die US-Boys wieder viele Strafen kassierten und so gleich drei Unterzahltore hinnehmen mussten.

Mit Jeremy Swayman stiess vor dem Spiel gegen Grossbritannien eine klare Verstärkung zum Team. Der 23-Jährige Goalie der Boston Bruins brachte die nötige Stabilität mit, doch hatte das Team auch viel Pech mit ihren NHL-Verstärkungen. So verletzte sich der Minnesota-Verteidiger Jon Merrill gleich in seinem zweiten Einsatz und musste das Turnier gleich wieder beenden. Doch Merrill ist nicht der Einzige, der angeschlagen ist und so kämpft die Mannschaft seit Turnierbeginn immer wieder mit dem Verletzungsteufel.

Gegen die Briten gab es dann am Ende aber trotzdem einen klaren und nie wirklich gefährdeten 3:0-Erfolg und Jeremy Swayman feiert gleich zum Einstand ein Shutout.

Gegen Schweden zeigte das US-Team dann seine Stärken richtig auf und konnte einen schnellen 0:1-Rückstand mit einer sehr guten Teamleistung in der Verlängerung mit 3:2 für sich entscheiden. Das Siegestor erzielte dabei mit Adam Gaudette der gefährlichste Angreifer. So brachte es der Center der Ottawa Senators in diesem Turnier in sechs Spielen bereits auf drei Tore und zwei Assists. Ebenso drei Tore konnte auch der für die New York Islanders spielende Kieffer Bellows erzielen.

Auch im Spiel gegen Tschechien zeigte das Team USA mit ihrem energiereichen und schnellem Spiel wieder ihre starke Seite und so entschied diese Begegnung gerade einmal ein einziger Treffer. Dieser fiel aber aus einem Fehler der US Amerikaner. So nutzten die Tschechen einen Fehlpass um aus diesem Scheibenverlust aus um den entscheidenden Treffer zu erzielen.

Zum Abschluss musste nun ein Sieg her um das Viertelfinale zu fixieren. Diesen Erfolg fuhr das US Team dann sehr souverän und kontrolliert ein. Wie eine sehr routinierte Mannschaften wirkte es am Ende so, als ob man immer dann ein Tor erzielen konnte, wenn es gerade nötig war und so zog man mit einem 4:2-Erfolg gegen Norwegen am Ende auch verdient in die Playoff-Phase ein.

Zu den jungen Spielern gehört auch einer mit Schweizer Vergangenheit: Thomas Bordeleau begann seine Karriere als Nachwuchsspieler beim SC Bern als sein Vater Sébastien in der Schweiz spielte. Der 20-jährige Stürmer vertritt die Bordeleaus damit in dritter Generation an der WM – im Gegensatz zu seinem Vater und Grossvater aber nicht für Frankreich, sondern für die USA.

Die USA stand im Vorjahr im Halbfinale und am Ende konnte zum vierten Mal in den letzten acht Turnieren Platz 3 geholt werden. Auch diesmal möchte man am Finalwochenende dabei sein. Diese junge US-Mannschaft hat speziell gegen Schweden gezeigt, was sie imstande ist zu leisten und so kommt es wohl sehr auf die dem US-Trainer David Quinn zur Verfügung stehenden Spieler drauf an. Dieser zeigte sich mit der bisherigen Leistung seines Teams auch zufrieden und hofft nun im Spiel gegen die Schweiz wieder auf gesunde Spieler und damit auf das volle Kader zurückgreifen zu können. «Viele Spiele gingen für uns bereits in die richtige Richtung, die knappe Niederlage gegen die Tschechen schmerzt aber», bilanzierte er.

Heimvorteil hat die Schweiz. Die Amerikaner als Gruppenvierte in Tampere nehmen heute die zweistündige Fahrt nach Helsinki in Angriff, während die Schweizer in Helsinki hoffentlich wieder auf einen grossen Fansupport der Schweizer Fans zählen können.

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Bei den USA wechselten sich Licht und Schatten ab: Hier der Torjubel beim überraschenden Sieg gegen Schweden. Foto: Andreas Robanser