Der SCB hat den Tritt gefunden

24.11.2021 - Von Roman Badertscher

Der SC Bern hat aus den letzten sieben Spielen sechs Mal gewonnen. Man kann also durchaus sagen: Die Mutzen haben den Tritt gefunden. Eine Grob-Analyse der letzten sieben Spiele.

Topformation mit Kahun, Scherwey und Thomas

Sportchef Andrew Ebbett liess wenige Tage vor Saisonbeginn die Katze aus dem Sack und verpflichtete kurzerhand Dominik Kahun für die nächsten drei Jahre (mit NHL-Klausel im Sommer). Die SCB-Fans kamen von Anfang an in den Genuss seiner spielerischen Qualitäten, seiner Führung des Pucks und seiner Schnelligkeit. Nicht umsonst trägt Dominik Kahun seit längerem den Topskorer-Goldhelm mit einer Ausbeute von 24 Punkten aus 23 Spielen.

Tristan Scherwey verkörpert die Eigenschaften des SCB seit Jahren. Aber auch er brauchte einen Weckruf und seit dem Garderoben-Besuch einiger Fans läuft es auch dem Publikumsliebling besser. Tristan Scherwey war es zu verdanken, dass der SCB im Spiel gegen Genf-Servette vor rund einem Monat einen 1:2-Rückstand in kürzester Zeit aufholte und in der Verlängerung gleich zwei Mal zum Siegtreffer ansetzte.

Auch der Kanadier Christian Thomas hat sich an das Spielsystem von Johan Lundskog gewöhnt, schoss in 11 absolvierten Spielen bisher 30 Mal aufs gegnerische Tor und konnte dank der Schusseffizienz von 17% bereits 9 Punkte beisteuern. Zum Vergleich: Einzig Timothy Kast hat mit 19% die bessere Schusseffizienz und liegt damit auch vor Cory Conacher, der bisher die meisten Tore für die Mutzen erzielte.

24 Punkte (11 Tore/13 Assists) aus den letzten sieben Spielen gehen auf das Konto von Tristan Scherwey, Dominik Kahun und Christian Thomas.

Kämpfer-Linie mit Moser und Conacher

Simon Moser und Cory Conacher führen die zweite Reihe an. Ergänzt werden die beiden seit kurzem durch Phil Varone, der den verletzungsbedingten Ausfall von Kaspars Daugavins kompensieren soll. Da Varone erst zwei Spiele für den SCB bestritt, ist eine Analyse verfrüht. Das Glück hatte er in Lausanne allerdings nicht auf seiner Seite.

Seine aktuellen Sturmpartner, Simon Moser und Cory Conacher, punkteten in den letzten sieben Spielen aber insgesamt elf Mal (6 Tore/5 Assists) und nahmen zusammen nur drei 2-Minuten-Strafen in Kauf.

Dritte Sturmreihe auf gutem Weg

Die dritte Reihe trat unter anderem beim 3:2-Auswärtssieg gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers sehr positiv in Erscheinung. Joshua Fahrni, das eigene Nachwuchstalent, legte den perfekten Rückpass auf Thierry Bader vor, der zum Matchwinner avancierte.

Jeremi Gerber, der ebenfalls aus der Future-Abteilung stammt und mittlerweile in der Liga angekommen ist, übertrifft mit fünf Toren und zwei Assists aus 24 Spielen bereits jetzt seine Statistik aus der letzten Saison (37 Spiele/3 Tore/3 Assists). Er verbesserte auch seine Schusseffizienz um 6 Prozentpunkte im Vergleich zu letzter Saison.

Gemeinsam haben die drei Jungen aus den letzten sieben Spielen fünf Punkte (3 Tore/2 Assists) herausgeholt.

Überzeugung auf der Goalie-Position

Der SCB-Sportchef Andrew Ebbett ist mit Philip Wüthrichs Leistungen auf der Goalie-Position sehr zufrieden. Aus 18 Einsätzen als erster Torhüter lag in elf Spielen seine Fangquote bei über 90 Prozent. Die niedrigeren Werte kamen hauptsächlich zustande, als er oftmals von seinen Vorderleuten allein gelassen wurde.

Andrew Ebbett hat das Richtige getan und mit Philip Wüthrich eine Vertragsverlängerung um weitere drei Jahre erzielt. Philip Wüthrich stammt aus der Berner Nachwuchsorganisation SCB Future, hexte in der Saison 2018/19 den SC Langenthal gegen den HC La-Chaux-de-Fonds in vier Finalbegegnungen zum Meistertitel in der Swiss League.

Sein Talent war also schon früh bekannt und wird dank Jeff Hill (Goalietrainer) auch richtig gefördert. Er strahlt viel Ruhe aus und ist auf dem Weg, einer der besten Torhüter der Liga zu werden. Mit dem SCB hat er den Tritt auf jeden Fall gefunden.

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Der Jubel kommt zurück


Mika Henauer, Christian Thomas, Tristan Scherway und Ramon Untersander bejubeln ein Tor des SC Bern gegen Lugano. Foto: JustPictures.ch/Manuel Winterberger