Kloten will erneut Riesentöter sein

26.11.2018 - Von Rolf Schwarz

In der National League war der EHC Biel lange kaum zu stoppen. Umso überraschender war, dass der unterklassige EHC Kloten dies im Swiss Ice Hockey Cup geschafft hat. Marc Marchon will das Wunder nun in der nächsten Runde fortsetzen – ausgerechnet gegen seinen Stammclub EV Zug.

Bevor die langjährigen NL-Rivalen EHC Kloten und EV Zug am 27. November in der Swiss Arena aufeinandertreffen, sprachen wir mit Marc Marchon über den EHC Kloten, seine Zuger Heimat und das Cupspiel.

Sie haben die gesamte Juniorenzeit bei Zug verbracht, alle Nachwuchsstufen bei Zug durchlaufen bis hin zur NLA. Wie war die Zeit in Zug?

Es war eine schöne Zeit dort und ist natürlich toll, wenn man dann den Sprung im eigenen Club schafft, respektive ein bisschen oben im A- und B-Team schnuppern kann. Ich bin dort aufgewachsen, habe viele Kollegen dort und meine Freundin Lara ist auch immer noch dort. Ich habe immer noch viele Verbindungen nach Zug, man kennt sich natürlich immer noch und darum freue ich mich natürlich auf dieses Cup-Spiel.

Sie sind damals in einer grossen Familie aufgewachsen.

Ich habe vier Geschwister, zwei  Brüder und zwei Schwestern, sowie seit ein paar Jahren eine alleinerziehende Mutter. Wir halten alle gut zusammen und meistern das alles so. Mein kleiner Bruder spielt ebenfalls Eishockey beim EVZ, eifert mir nach. Wir sind eine glückliche Familie und sind stolz auf unsere Mutter.

Auf die Saison 2017/18 hin sind Sie nach Kloten gekommen, weshalb?

Es war schwierig reinzukommen in die erste Mannschaft. Ich habe zwar immer etwas reinschauen können, war aber nie richtig dabei, war immer so etwa der 13. oder 14. Stürmer. Ich hab's probiert und durfte während zwei Jahren ein wenig bei der NLA dabei sein. Ich habe alles gegeben und vieles gemacht dafür, aber leider hat's zum Schluss dann halt nicht gereicht in Zug. Dann war ich froh, dass Kloten interessiert war und ich die Chance bekommen habe in der NLA zum Stammspieler zu werden.

Viele der besten Freunde wohnen in Zug. Wo wohnen Sie nun?

In Bülach, zusammen mit Serge Weber und Emilijus Krakauskas in einer 3er-WG.

Mit welchen Hockeyspielern aus Zug sind Sie noch in Kontakt?

Mit Dominic Lammer - mit ihm treffe ich mich ab und zu zum Essen in Zug.

Weihnachten wird dann wohl auch in Zug gefeiert.

Ja, der 24. ist für die Familie reserviert.

Was wird es zu essen geben?

Immer Fondue Chinoise.

Das kommt Ihnen wohl entgegen. Sie gaben ja mal an, dass Sie keine Früchte, kein Gemüse, keinen Salat und keinen Fisch essen. Ist das immer noch so?

(Lacht) Ja, obschon ich mich langsam an den Salat herantaste.

Klappt es bezüglich Ernährung trotzdem gut mit als Eishockeyspieler?

Es ist wichtig, dass man alles essen kann, aber es kommt trotzdem gut, wenn man kein Gemüse und keine Früchte isst.

Im Cup steht als Nächstes der EVZ an. Zuvor habt Ihr den EHC Biel im Cup besiegt. Kann man sagen, dass dieser Sieg auch ein Schlüsselmoment war um in der Swiss League besser zu spielen?

Schwierig zu sagen, es waren schwierige Spiele. ir haben oft gut gespielt, aber die Tore nicht gemacht. Gegen Biel sind wir ins Spiel gegangen, wie sonst auch immer. Zu Beginn sah es zwar wieder bitter aus, aber plötzlich sind die Tore dann gefallen. Man kann sagen, seither läuft es etwas besser. Aber mit einem ganz neuen Team hat man sich immer noch erst finden müssen. Wir machen Fortschritte von Woche zu Woche.

Wo steht ihr im Moment?

Es gibt noch immer viel Potential nach oben. Wir können noch viel mehr. Jeder arbeitet hart, die Trainingsintensität ist hoch, wir finden uns immer besser und besser.

Wo harzt es noch? Was ist noch nicht optimal?

Härte und Abschluss. Wir haben immer noch viele Chancen, die wir nicht nutzen. Es ist noch nicht genau das, was wir uns vorstellen.

Euer Coach André Rötheli ist ein sehr ruhiger, überlegter Mensch. Hilft euch ein solcher Trainertyp im Moment, um die benötigte Stabilität zu erhalten?

Ja sicher, er hat ja auch schon Vieles erlebt im Hockey und weiss, wie es läuft. Es ist gut, dass er nach den 7 Niederlagen und der dadurch stressigen Situation, wo alle unzufrieden gewesen waren, ruhig hat bleiben können. Ab und zu braucht es aber schon auch einmal ein paar lautere Worte, damit wir aufwachen, aber im Grossen und Ganzen ist er ruhig geblieben.

Was sagen Sie zur Zusammensetzung des Teams mit älteren, erfahrenen Spielern sowie auch ganz junge?

Wir haben eine gute Mischung und einen guten Teamzusammenhalt. Das merkt man im Team. Die Älteren helfen den Jüngeren, um weiterzukommen. Die Unterstützung ist da und jeder hält zusammen. Die Jungen hören zu und es macht Spass hier im Team in Kloten.

Was bedeutet der Swiss Ice Hockey Cup als Wettbewerb für euch?

Er ist von grosser Bedeutung für uns! Dieses Jahr können wir uns dank dem Cup mit NL-Teams messen. Darum freut sich jeder auf diesen Cup, auch die Fans. Und daher ist es für uns schon etwas Grösseres. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, so weit wie möglich zu kommen und wollen uns nicht einfach so abschlachten lassen.

Was spricht für euch in diesem Spiel gegen Zug?

Vielleicht spricht für uns, dass wir der Underdog sind. Wir wissen, dass Zug ein gutes Team ist und es schwierig wird für uns. Aber vielleicht ist deshalb gerade gut, dass jeder von uns das im Kopf hat. Vorne werden wir unsere Chancen bekommen und wenn wir eiskalt sind, so wird das sicher ein spannender Cupfight!

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Marchon

Marc Marchon will mit dem EHC Kloten erneut einen Oberklassigen bezwingen. Foto: TOPpictures / Andy Büttiker
 

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