Mittwoch, 29. Dezember 2004 // 15:00 Uhr.

Ein leeres und ein verschobenes Tor - Sparta schlägt Team Canada 4:2.

Von Samuel Hufschmid

Team Canada begann dieses wichtige Spiel mit viel Druck. Bis zum ersten Ausschluss eines Canadiers (03:50, Trudel) waren sie eindeutig das spielführende Team. Als dann auch noch Jamie Heward auf die Strafbank geschickt wurde, konnte Sparta gar mit fünf gegen drei Spielern angreifen. Doch die 36 Sekunden verstrichen ohne Torschuss, Canada spielte ein hervorragendes Boxplay. Dann gelang den Pragern aber trotzdem der Führungstreffer: nach 06:30 umspielte Vyborny den canadischen Torhüter und schoss die 1:0-Führung. Team Canada zeigte viel Herz und liess nicht locker. Sie wollten den frühen Ausgleich, doch in der zehnten Minute war erneut Sparta Prag erfolgreich - Alex Auld im Tor der Canadier parierte zwar den ersten Schuss von Kratena, der Abpraller landete jedoch bei Hlavac und dieser beförderte die Scheibe ins Tor. Canada schwächte sich selbst durch unnötige Strafen, Landry und Belanger wanderten beide noch im ersten Drittel auf die Strafbank und verunmöglichten ihrem Team somit den nötigen Anschlusstreffer. Erst fünfzig Sekunden vor der ersten Sirene kam auch Canada zu einem ersten Powerplay. Robert Schnabel musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Doch Canada nutze weder diese noch die zwei folgenden Überzahl-Möglichkeiten und erhielt nach 9:52 gespielten Minuten im zweiten Drittel gar den dritten Gegentreffer.

Dies entsprach keinesfalls dem Spielverlauf. Der Puck befand sich zu Beginn des Mitteldrittels nämlich fast ausschliesslich in der tschechischen Verteidigungszone. Während den ersten 70 Sekunden schossen die Canadier sechs mal auf das von Tomas Pöpperle gehütete Tor (Aebischer sass das ganze Spiel auf der Ersatzbank). Bis Sparta den ersten Torschuss verzeichnen konnte, hatten die Canadier sogar schon 12 Torschüsse auf ihrem Konto. Dennoch, was zählt sind die Treffer, und da führte Sparta nach 40 Minuten mit 3:0.

Das letzte Drittel begann vielversprechend: Canada schoss ein frühes Tor (Roest, nach 3:32 Minuten) und nutzte in der 56. Minute eine Powerplay-Gelegenheit zum Anschlusstreffer. Doch hauptverantwortlich für dieses Tor war nicht der Torschütze Domenichelli, sondern Jeff Toms, der den Puck hinter dem eigenen Tor an sich nahm und ihn bis ans gegnerische Tor führte. Dort angekommen spielte er einen genialen Pass auf seinen Sturmpartner, der ihn nur noch über die Linie befördern musste. Als 93 Sekunden vor Schluss Petr Ton auf die Strafbank geschickt wurde, stieg die Spannung in diesem hervorragenden Spiel nochmals an. Canada-Trainer Marc Habscheid nahm ein Timeout und Canada versuchte mit sechs gegen vier Feldspielern, den rettenden Ausgleichstreffer zu erzielen. Bei einer der etlichen heiklen Szenen vor dem tschechischen Tor wurde dieses aus der Verankerung gelöst. Weder Schiedsrichter McCreary noch einer seiner Assistenten bemerkten dies. Das Spiel lief weiter, Michal Bros entwischte und schoss den Siegestreffer zum 4:2 ins leere Tor.

Fotos: swiss-image.ch/Andy Mettler

Dier Sparta-Abwehr mit Goalie Tomas Poeperle (links) und Michal Dobron (M) wehrt erfolgreich gegen die anstürmenden Kanadier Hnat Domenichelli (2. von links) und Jeff Toms (rechts).


Typisch für das Spiel: der Prager Ondrej Kratena (rechts) hat den Kanadier Dale McTavish voll im Griff.


Stockduell zuwischen dem Kanadier Randy Robiataille (rechts) und dem 'Prager' Adrian Wichser.


Kein Durchkommen für den Kanadier Jeff Shantz (rechts) beim Prager Rober Schnabel.


Der Kanadier Domenico Pittis (Mitte) kann erfolgreich von Robert Schnabel (rechts) abgewehrt werden - Goalie Tomas Pöpperle kann die Schweibe sicher kontrollieren.