EHC Kloten kantert den SC Bern nieder

Von Rolf Probst

Nach neun Siegen in Serie kam heute Abend das böse Erwachen für den SC Bern. Der EHC Kloten gewann mit 1:8 in der PostFinance-Arena und rehabilitierte sich für das gestrige 0:7 zu Hause gegen den EV Zug.

Das Spiel stand im Zeichen des Abschieds von Bern viermaligen Meistergoalie Marco Bührer. Da seine Nationalleague A-Karriere einst beim EHC Kloten begann und er dann 15 Jahre beim SC Bern spielte, wurde bewusst dieses Spiel zum Abschied ausgewählt. Das Trikot mit der Nummer 39 wurde unter Applaus der Fans unter das Dach aufgezogen und wird beim SC Bern nicht mehr vergeben.

Das Spiel begann sehr ausgeglichen und war in den ersten 20 Minuten ziemlich schnell.

Doch im Mitteldrittel zerzauste der EHC Kloten den SC Bern regelrecht mit fünf Toren. Während auf Seiten des SC Bern für einmal nichts funktionierte, war beim EHC Kloten quasi jeder Schuss ein Tor. Der SC Bern machte in der Defensive heute Abend zu viele Fehler. So konnte beim 0:1 Simon Bodenmann ein Zuspiel von Andrew im eigenen Drittel nicht kontrollieren und beim 0:2 kassierten die Berner sogar einen Shorthander. Das zog sich wie ein roter Faden durch das zweite Drittel. Nach den ersten 20 Minuten deutete noch nichts auf dieses „Debakel“ hin. Mit jedem Tor mehr wuchs bei den Klotener das Selbstvertrauen. Den Zürchern gelang nun fast alles. Beim Stande von 0:5 war dann auch der Abend von Leonardo Genoni beendet. Jari Jalonen ersetzte ihn und brachte mit Joël Aebi den Backup-Goalie, welcher zu seinem ersten Einsatz in der Nationalleague A kam. Im zweiten Drittel blieb der junge Goalie noch schadlos, doch im dritten Drittel dauerte es gerade 20 Sekunden, bis ihn Klotens Topscorer Denis Hollenstein zum ersten Mal bezwang. In der 44. Minute konnten die Berner wenigstens ein Tor bejubeln, da es sonst nicht viel (ausser dem Abschied vom Marco Bührer) zu bejubeln gab. Denis Hollenstein stellte kurz darauf den 6-Tore-Vorsprung wieder her. Der Frust beim SC Bern sass tief. Tristan Scherwey mit einem unschönen Bandencheck gegen Daniele Grassi war dann noch der negative Höhepunkt dieses Spiels. Dafür wurde Tristan Scherwey auch unter die Dusche geschickt. Am Ende stand ein 1:8 für den EHC Kloten.

SC Bern vs. EHC Kloten 1:8 (0:0 / 0:5 / 1:3)

PostFinance-Arena, Bern – 16'289 Zuschauer

SR/LM: Andreas Koch (43), Didier Massy (22); Roman Kaderli (49), David Obwegeser (79)

Tore: 22:01 Weber (Shore, Sheppard) 0:1; 23:19 Santala (Hollenstein, Sanguinetti / Ausschluss Bircher!) 0:2; 28:50 Hollenstein (Frick, Praplan) 0:3; 30:58 Grassi (Sheppard, Schlagenhauf) 0:4; 33:55 Shore (Bircher) 0:5; 40:20 Hollenstein (Santala, Praplan) 0:6; 43:36 Arcobello (Scherwey) 1:6; 45:43 Hollenstein (Sanguinetti) 1:7; 57:00 Shore (Sheppard / Ausschluss Lasch) 1:8

Strafen: SC Bern 1 x 2 Min. plus 1 x 5 Min. plus Spieldauer (Scherwey); EHC Kloten 4 x 2 Min.

SC Bern: Genoni (Aebi); Blum (A), Untersander, B. Gerber, Kamerzin, Kreis, Krueger, Randegger, Dubois; Moser, Arcobello (TS), Ruefenacht; Scherwey, Plüss ©, Berger;

Bodenmann, Ebbett (A), Lasch; Meyer, Reichert, Hischier

Coach: Jari Jalonen

EHC Kloten: M. Gerber (Nyffeler); Frick, Sanguinetti, Weber, Stoop, Harlacher, Back, Bircher; Hollenstein © (TS), Santala, Praplan; Sheppard, Shore, Grassi; Kellenberger (A), Schlagenhauf, Lemm (A); Leone, Homberger, Obrist

Coach: Pekka Tirkkonen

Bemerkungen:

SC Bern (abwesend / verletzt) ohne Noreau, Jobin (verletzt) und ohne Müller, Ness (überzählig) und ohne Meyer (EHC Visp)

EHC Kloten (abwesend / verletzt) ohne Ramholt, Von Gunten (verletzt) und ohne Bieber (geschont nach ausgeheilter Hirnerschütterung) und ohne Luca Boltshauser (EHC Winterthur)

Schussverhältnis: SC Bern 32 (13 / 8 / 11) – EHC Kloten 28 (7 / 10 / 11)

00:00 Marco Bührer wird vor dem Spiel durch den SC Bern geehrt und seine Nummer 39 nicht mehr vergeben.

33:55 Goaliewechsel beim SC Bern – Joël Aebi ersetzt Leonardo Genoni.

33:55 1. Einsatz von Joël Aebi in der Nationalleague A

42:33 Lattenschuss Simon Bodenmann, SC Bern

60:00 Game-Winning-Goal: #Serge Weber

60:00 bester Spieler EHC Kloten: #91 Denis Hollenstein

60:00 bester Spieler SC Bern: #14 Maxime Macenauer

(TS): Topscorer

©: Captain

(A): Captain-Assistent