23.8.2004 EV Zug möchte an die Spitze drängen
(mm) Der EV Zug möchte nach einer sportlich zufrieden stellenden Saison und einigen namhaften Transfers mit dem Motto“fighting Spirit“ wieder zur Spitze der NLA zurückkehren. Das Erreichen des Playoff-Halbfinale wurde als sportliches Saisonziel vorgegeben, dazu möchte man die finanzielle Situation stabilisieren, nachdem man die Lizenz nach einer Aktienkapitalerhöhung spät ergattern konnte. Der Verlust bei der EVZ Sport AG fiel mit 280'000 Franken hoch aus und zehrt an der erhöhten Eigenkapitalbasis, jedoch um rund 100'000 Franken tiefer als noch im Vorjahr. Auch der Betriebsverlust fiel mit rund 92'000 Franken deutlich tiefer aus. Der für den Nachwuchs und die Damen verantwortliche Verein beendete die Saison mit 75'000 Franken Verlust. Dafür war man in diesem sportlich erfolgreich: Neben dem Meistertitel der Elite-Junioren schauten zwei Regionalmeistertitel bei weiteren Nachwuchsteams sowie den Gewinn der Damenmeisterschaft heraus. Bei der Hockeyschule stieg die Nachfrage von etwa 30 auf 100 Kinder enorm.
Der Trainer Sean Simpson möchte nach Jahr eins nach seiner Rückkehr auf die positiven Vorzeichen aufbauen, besser abschliessen und sich in einem Jahr weiter verbessern. Offen sind dagegen Positionen im Kader, neben den für den Rest der Vorbereitung abwesenden Oleg Petrov und Niko Kapanen (beide World Cup). Im Sturm wird mit dem Ausfall des Nationalstürmers Patrick Oppliger über die gesamte Saison gerechnet. Er wird sich einer heiklen Hüftgelenkoperation unterziehen müssen, nachdem eine Therapie über die Sommerpause eine alte Verletzung nicht wegzaubern konnte. Gegen Ende der letzten Saison musste er noch fitgespritzt werden. Duri Camichel wird nach seiner Schulteroperation dagegen anlässlich des Vorbereitungsturniers Kolin-Cup sein Comeback geben. Ob Oppliger ersetzt wird, etwa durch den Testspieler Philipp Orlandi (Basel), ist noch offen. Die Verteidigung ist mit sieben Spielern etwas dünn besetzt, weshalb Junioren von dieser offenen Position profitieren dürften.
Das Budget wurde auf diese Saison hin von 8,5 auf 8,1 Millionen Franken gesenkt, womit man das Ziel von etwa 7,9 Millionen Franken nicht ganz erreichte. Schuld daran waren etwa weiterlaufende Verträge wie vom Ex-Sportdirektor Philipp Neuenschwander bis Ende September, Altlasten aus der schwachen Saison 2002/03 sowie zusätzliche Ausgaben für Spieler in den Playoffs (Claude Lemieux, Leihspieler von Langenthal). Mit strikterer Budgetkontrolle während der Saison möchte man dies für das Geschäftsjahr 2004/05 verbessern. Dazu sind etwa 120'000 Franken als Sanierungsbeitrag an den Schweizerischen Eishockeyverband (SEHV) zu zahlen, welche über die erstmalige Preiserhöhung seit rund sechs Jahren wettgemacht werden, vor allem im Segment der höheren Eintrittspreise. Beim Club sah man keine andere Möglichkeit, diesen Ausgabeposten anders zu finanzieren, wie bei den meisten anderen Clubs.
Eine Änderung gibt es im Verwaltungsrat zu verzeichnen: Der Finanzchef René Hürlimann tritt zurück, heute anlässlich der Generalversammlung soll Patric A. Keller als Nachfolger gewählt werden. Die anderen Verwaltungsräte Engelbert Huber (Präsident), Bruno Waller, Adrian Risi, Michael Renggli und Michael Fischer stellen sich zur Wiederwahl.