16.7.2004 Gipfeltreffen NHL-NHLPA am Mittwoch
(mm) Nächste Woche kommt es in New York zum Gipfeltreffen um einen Gesamtarbeitsvertrag zwischen den Streithähnen der Ligaführung der NHL sowie der Spielergewerkschaft NHLPA. Es ist das erste Meeting zwischen den Kontrahenten seit dem Stanley-Cup-Finale. Bill Daly, der Vizepräsident der NHL, äussert sich positiv gegenüber den nordamerikanischen Medien: "Wir bleiben hoffnungsvoll, dass wir Fortschritte erzielen werden. Es ist wichtig, dass wir uns jetzt regelmässig treffen, da die Zeit knapp zu werden beginnt."
Am 15. September 2004, am Tag nach dem von der NHL und der NHLPA organisierten World Cup, läuft der aktuelle Gesamtarbeitsvertrag nach zehn Jahren aus. Schon vor zehn Jahren kam es zum "Lockout", welche der Schweiz einige hochkarätige Streikgäste (Gilmour, Johansson, Kamensky, Quinn, Chelios, Housley) bescherte. Auch deshalb schaut die Schweiz gespannt nach Nordamerika, denn einige Nationalliga-Clubs haben nach wie vor Ausländerplätze offen und warten die Entwicklung ab, der HC Davos hat mit dem Boston-Topscorer Joe Thornton bereits einen Streikgast unter Vertrag genommen und weitere bieten sich in der Schweiz an.
Der Hauptgrund für die Streitigkeiten ist, dass die NHL die Lohnkosten durch Beschränkungen, etwa einer Lohnobergrenze oder Wirtschaftlichkeitsklauseln, reduzieren möchte. Nach NHL-Angaben würden die Lohnkosten rund 75 Prozent der Ausgaben bei den Clubs ausmachen und dadurch zu roten Zahlen bei den Clubs führen. Die NHLPA schloss solche Möglichkeiten kategorisch aus, weil dadurch die unternehmerische Unfähigkeit von Clubs durch solche Massnahmen auf die Spieler abgeschoben würden. Nun kommt ein neuer Vorschlag, den es bereits aus dem Baseball gibt und für beide Seiten vorstellbar scheint: Eine Luxussteuer. Teams, welche die Löhne in die Höhe treiben wie der chronisch erfolglose Ligakrösus New York Rangers hätten dann ab einer gewissen Lohnsumme eine Steuer zu zahlen. Die NHLPA hat ebenfalls eine einmalige Lohnreduktion um 5 Prozent über alle Spieler angeboten. Die NHL bevorzugte dagegen eher Lohnquoten im Vergleich zum Umsatz der Clubs. Einigen sich die Parteien nicht rechtzeitig, könnte der NHL-Start im Oktober ins Wasser fallen. Dann würden die NHL-Stars etwa in Europa, der WHA oder anderen Minor Leagues nach Eiszeit suchen.