2.5.2004 Russland droht weiteres WM-Debakel
(si) Russland muss sich in Tschechien auf ein weiteres Debakel gefasst machen. In der Zwischenrundengruppe in Ostrava, wo sich die Slowakei, Schweden und Finnland für die Viertelfinals qualifiziert haben, stehen die Osteuropäer vor dem Out.
Im "Schweizer" Pool in Prag stehen das weiterhin makellose Tschechien sowie Kanada als erste Viertelfinalisten fest. Titelverteidiger Kanada erteilte am Sonntagabend den Deutschland (6:1) eine Lektion in Sachen Effizienz: Zwischen der fünften und zwölften Minute schossen Dany Heatley und Dan Briere innert 457 Sekunden drei Tore. Zweiter Doppeltorschütze neben Heatley war Scott Niedermayer. Österreich muss in seiner letzten Partie heute gegen Lettland unbedingt gewinnen, um sich noch Hoffnungen auf den erstmaligen Sprung unter die besten acht Teams seit zehn Jahren (in Bozen) machen zu können.
In Tschechien, wo Trainer Viktor Tichonow 1978 seine beeindruckende Coaching-Karriere mit dem Titelgewinn begonnen hatte, wird Russland wohl um eine weitere WM-Enttäuschung reicher. Die Russen können sich beim Davoser Jonas Höglund bedanken, dass sie vorderhand noch nicht ausgeschieden sind. Der Stürmer, der wohl zu Färjestad wechseln wird, erzielte beim 3:1-Sieg Schwedens gegen die USA am Sonntagabend die ersten beiden Treffer. Um das vorzeitige Out zu verhindern, muss Russland nun einerseits Finnland schlagen und darauf hoffen, dass die USA in ihrem letzten Spiel gegen Dänemark verlieren.
Beim 2:3 gegen die USA hatte Tichonow zwei irreguläre Tore reklamiert. Nachdem die Russen bis zur 50. Minute noch 2:1 geführt hatten, beanstandete das "Väterchen" bei den beiden entscheidenden Gegentoren durch Ryan Malone und Chris Drurys Shorthander jeweils Torraumabseits. Das Teammanagement Russlands reichte nach der Partie beim Internationalen Verband Protest ein, zog diesen wieder zurück und fordert vom IIHF eine Regeländerung. Schiedsrichter sollen in Zukunft bei strittigen Situationen (Torraum-Offside) die Video-Aufzeichnung konsultieren dürfen.