21.3.2004 Spannender, unsportlicher Abstiegskampf?
(mm) Am drittletzten Spieltag der Relegationsrunde konnten sich auch die SCL Tigers durch einen Sieg über Lausanne den Klassenerhalt sichern. Dafür hat Basel mit einem Auswärtssieg in Kloten den Abstiegskampf nochmals spannend gemacht und sich als ernsthafter Kandidat um Platz 12 zurückgemolden. Der Rückstand ist von einst elf auf vier Punkte geschmolzen. Sollten die Basler am Dienstag in Rapperswil und am Donnerstag zu Hause gegen die SCL Tigers gewinnen und das inferiore Lausanne - im einzig verbleibenden Spiel - am Donnerstag zu Hause Rapperswil unterliegen wie die letzten sechs (!) Runden, würden die totgeglaubten Basler noch den zweitletzten Platz erreichen. So spannend diese Ausgangslage für den Abstiegskampf auch tönen mag, hat sie einen sehr faden Beigeschmack. Denn sowohl die SCL Tigers wie auch der doppelt eingreifende SC Rapperswil-Jona haben den Klassenerhalt bereits geschafft, Rapperswil sogar einen Ausländer in die Ferien geschickt. Der Abstiegskampf wird damit weniger im sportlichen Wettkampf entschieden, sondern nach den Launen der aus dem Abstiegskampf verabschiedeten Gegner. Das Zünglein an der Waage könnte der SCRJ spielen: So könnte Rapperswil am Dienstag alles geben und ein Basler Heraufkommen im Keim ersticken - oder am Dienstag den Basler einen Sieg "schenken", die Lausanner erneut besiegen und damit im Falle eines gleichzeitigen Basler Siegs gegen die SCL Tigers auf den letzten Platz verbannen. Die letzten beiden Runden könnten damit für viel Wirbel sorgen, weil es nur noch für zwei von fünf Mannschaften überhaupt um etwas - und zwar immerhin die Existenz - geht. Doch so ein nicht auszuschliessender "Skandal" war ja offenbar auch das Ziel der meisten Nationalliga-Clubs: Man hatte diesem Modus gleich zwei Mal zugestimmt, der auf ein solches Szenario mit beteiligten und unbeteiligten Mannschaften in dieser wichtigen Entscheidung hinauslief. Bleibt nur zu hoffen, dass sich alle Clubs auf Sportlichkeit besinnen und der NLA im In- und Ausland nicht noch einen schlechteren Ruf bezüglich Modus und Entscheidungen einbrocken, nachdem man bereits vor einem Jahr bezüglich Abstiegsentscheidungen kein gutes Licht auf sich geworfen hatte. Wenn man bedenkt, dass aber Lausanne bereits von Davos zwei Punkte geschenkt erhielt, weil der HCD sich "aus Protest" (Zitat Del Curto) schonte, kann man davon nicht unbedingt ausgehen...