3.2.2004 HC Davos: Lösungsweg aus der Krise?
(mm) Die Task Force des HC Davos hat Lösungsmöglichkeiten für den Weg aus der Krise gesammelt. Dies um die rund 3,4 Millionen Franken angehäufte Schulden abzubauen sowie den Spielbetrieb in der Nationalliga A sicherzustellen. Man ist sich in einer Frage einig: Der Club soll eine Top-Adresse im Schweizer Eishockey bleiben.
Der Schuldenabbau soll einerseits auf Verhandlungsbasis entstehen, indem rund 1,2 Millionen Franken Schulden abgebaut werden sollen. Von einigen Kreditoren wie auch vom Darlehensgeber Jürg Spross (ca. 600'000 Franken) wurden massgebliche Beiträge in Aussicht gestellt. Andererseits soll anstelle der HC Davos Holding AG eine neue Beteiligungsgesellschaft mit dem Namen Hockey Club Davos AG gegründet werden, womit die alte, verschuldete Holding abgestossen werden soll. Die neue AG soll Kern- als auch Publikumsaktionären offen stehen und bereits Zeichnungszusagen in der Höhe von 1 Million Franken enthalten. Die HC Davos Sport AG wird weiterhin den Spielbetrieb der 1. Mannschaft sicherstellen, während die HC Davos Management AG Marketing- und Administrationsaufgaben erfüllt, beide werden zu 100 Prozent der neuen Beteiligungsgesellschaft gehören. Der Verein Hockey Club Davos für den Nachwuchsbereich bleibt in gleicher Form bestehen. Dazu wird eine Stiftung (Hockey Club Davos Stiftung) zum langfristigen Schutz der Marken "Hockey Club Davos", "HCD" und "Spengler Cup" vorgeschlagen.
An einer Generalversammlung von Ende März 2004 kommt es zu einer kompletten Erneuerung des Verwaltungsrates. Designierter VR-Präsident ist Tarcisius Caviezel, in Davos wohnhafter CEO der Burkhalter-Gruppe. Zwei weitere Persönlichkeiten aus Davos haben sich bereit erklärt, für die Wahl in den Verwaltungsrat zu kandidieren: Hanspeter Angerer, VR-Präsident von Davos Tourismus und Urs Winkler, Direktor des Sport-Gymnasiums Davos. Weitere VR-Kandidaten sind Gaudenz F. Domenig, Senior Partner der Anwaltskanzlei Prager Dreifuss und Roberto Lombardini, designierter VR-Präsident der Axpo-Holding.
Noch ist die Finanzierung damit aber nicht gesichert, weitere Sparmassnahmen werden nötig sein - speziell für die 1. Mannschaft. Dies durch Lohnkürzungen wie auch durch Abgänge - etwa des unter Vertrag stehnden Björn Christen, der bei Kloten und Zug im Gespräch sein soll. Nur noch 6,2 Millionen Franken soll für die 1. Mannschaft ausgegeben werden, fordert die Task Force, eine Million weniger als bisher.
"Die Lage ist ernst und wir stehen unter enormem Zeitdruck. Es geht um eine eigentliche Rettungsaktion. Der HCD braucht nicht nur Goals, er braucht jetzt vor allem Geld, wenn der finanzielle Kollaps und damit der Zwangsabstieg vermieden werden soll", so Hanspeter Angerer, oberster Davoser Touristiker, an der heutigen Medienkonferenz. Deshalb werden in den nächsten Wochen zahlreiche Aktivitäten zur Gewinnung neuer Aktionäre und Sponsoren gestartet.